Daran, dass sich der Online-Plattform-Gedanke auch im Dienstleistungsbereich durchgesetzt hat, hat hierzulande MyHammer einen großen Anteil. Als Auktionsportal für Handwerker-Services wurde das 2005 gegründete Unternehmen schnell zu einem Synonym für das Angebot von Dienstleistungen im Internet. Ganz nach dem E-Commerce-Plattform-Prinzip setzt auch MyHammer darauf, eine möglichst große Vielzahl an Anbietern zu vereinen, deren Angebote vergleichbar zu machen und durch die Einbindung von Nutzerbewertungen ein hohes Maß an Transparenz zu schaffen. Dabei hat das Unternehmen sein Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickelt: Während die Plattform anfänglich ganz aus Kundensicht konzipiert war und die Preisthematik im Vordergrund stand, legt MyHammer heute den Fokus auf die Qualität der gelisteten Handwerksbetriebe und die Präsentation des von ihnen angebotenen Leistungsportfolios.
Der Legende nach entstand MyHammer vor rund zehn Jahren mehr oder weniger zufällig: Ingo Endemann, Gründer der Unternehmensgruppe Abacho, soll damals in einem Internet-Chat nach einem Handwerker gesucht haben. Zu seiner Überraschung erhielt der New-Economy-Unternehmer gleich eine ganze Reihe von Angeboten. Aus dieser Erfahrung heraus entstand bei Endemann die Idee, die Handwerker-Suche im Internet zu systematisieren. Das Ergebnis startete 2005 unter dem Namen MyHammer und setzte zunächst ganz auf das Prinzip der Rückwärtsauktion: Endkunden füllten ein Ausschreibungsformular aus, auf das sich Handwerker mit Angeboten melden konnten. Den Zuschlag erhielt automatisch das günstigste Angebot.
Abschied vom Auktionsmodell
Mit der Zeit entfernte sich MyHammer jedoch zunehmend von seiner ursprünglichen Geschäftsidee: So hatte die Internet-Plattform nach Lohndumping-Vorwürfen das Modell der offenen Rückwärtsauktion bereits 2006 aufgegeben. Ende 2012 kündigte MyHammer zudem an, auch das Ausschreibungsprinzip in den Hintergrund zu rücken und sich künftig vor allem auf eine Art Branchenbuch-Funktion zu konzentrieren. MyHammer habe feststellen müssen, dass es bei der Mehrzahl der Seitenbesucher bereits beim Ausfüllen des Ausschreibungsformulars zu einem Abbruch gekommen sei, begründet Unternehmenssprecher Niels Genzmer die Neuausrichtung. „Durch Marktforschung haben wir herausgefunden, warum das so ist: Die meisten Auftraggeber möchten einen Handwerker suchen, finden und dann direkt kontaktieren – telefonisch oder per E-Mail.“ Seit Anfang 2013 stellt MyHammer daher diese Funktionalitäten in den Vordergrund und hat seine Eigenbeschreibung entsprechend angepasst: Statt Anbieter von Handwerker-Auktionen ist man nun „die Nummer 1 unter den Internetportalen für die Handwerker- und Dienstleistersuche in Europa“.
Ausgedrückt wird das auch durch den neuen Claim von MyHammer: Das Motto „Handwerker mit Profil“ soll zum einen deutlich machen, dass auf der Plattform ausschließlich profilierte, also qualifizierte Handwerker vertreten sind. So sind seit 2011 bei MyHammer nur noch Handwerker zugelassen, die zuvor ihre Handwerkskarte der örtlichen Handwerkskammer vorgelegt haben. Weitere Qualifikationen und Innungsmitgliedschaften werden in den Handwerkerprofilen ebenfalls angezeigt, wenn MyHammer die entsprechenden Nachweise vorliegen. Die gewachsene Bedeutung der einzelnen Anbieterprofile ist zudem der zweite Hintergrund für den Claim „Handwerker mit Profil“: Anstelle der Ausschreibungen bieten nun die ausführlichen Firmendarstellungen im Rahmen der neuen MyHammer Profile den zentralen Einstiegspunkt für die Dienstleistungsvermittlung.
Online-Sichtbarkeit für Handwerker-Dienstleistungen
„MyHammer steht für das Qualitätshandwerk, darauf arbeiten wir seit mehreren Jahren hin“, erklärt Unternehmensvorstand Timo Kirstein zu der Neuausrichtung der Plattform. So habe MyHammer beispielsweise die Handwerkskartenpflicht eingeführt und die Preisvorgaben bei unseren Ausschreibungen abgeschafft. „Das visuelle Erscheinungsbild unterstreicht jetzt unsere Neuausrichtung: Wer einen guten, qualifizierten Handwerker braucht, sucht diesen am besten bei MyHammer“, so Kirstein. Umgekehrt steige mit dem Relaunch von MyHammer auch die Relevanz des Portals für die Handwerksbranche: „Wir stellen den Handwerker und seine Arbeit in den Vordergrund“, erklärt der Vorstand des E-Commerce-Unternehmens. „Bei MyHammer können sich qualifizierte Handwerker optimal präsentieren, hier werden sie von Kunden gefunden und kommen mit ihnen ins Geschäft.”
Das veränderte Funktionsprinzip der Dienstleistungsplattform ist dabei denkbar einfach. Im Zentrum steht nun die Kontaktaufnahme zwischen Auftraggebern und Handwerkern per Telefon oder E-Mail. Für Laien möglicherweise komplizierte Ausschreibungen sind nicht mehr nötig. Stattdessen werden die Kosten für einen Auftrag ab sofort individuell zwischen Auftraggebern und Handwerkern ausgehandelt. Damit kommt MyHammer dem Wunsch der meisten Auftraggeber nach, den Handwerker lieber direkt zu kontaktieren, anstatt eine Ausschreibung zu starten. Wie das Unternehmen ermittelt hat, bevorzugen zudem auch die auf der Plattform vertretenen Handwerker mehrheitlich den direkten Kontakt über E-Mail oder Telefon.
Für Handwerksbetriebe, die vielfach noch über keinen, bzw. einen nur recht rudimentären Web-Auftritt verfügen, bietet MyHammer dabei eine möglichst große Reichweite. So besuchen nach Angabe des Unternehmens jeden Monat rund 700.000 Auftraggeber die Online-PLattform, davon sind 60 Prozent Eigenheimbesitzer, die in der Regel Wert auf hohe Qualität bei der Handwerksleistung legten.
Mit der im Frühjahr gestarteten MyHammer iPad App bietet die Plattform Handwerkern zudem die Möglichkeit, auch gleich den Sprung in das mobile Web mitzumachen. Mit der App können Auftraggeber den passenden Handwerker auch unterwegs oder bei der Spontansuche vom Sofa aus finden. Dazu geben die Nutzer ein Stichwort ein wie zum Beispiel „Maler“ sowie Ort und Umkreis. Anschließend werden qualifizierte Handwerker in einer Liste und parallel auf einer Karte angezeigt, auf der der eigene Standort sowie die Standorte aller gefunden Handwerker sichtbar werden. Sowohl über die Listen- als auch über die Kartenansicht können Auftraggeber die Unternehmensprofile der Handwerker auswählen und die von MyHammer geprüften Qualifikationen, Bewertungen von bisherigen Kunden und Bilder von Arbeitsbeispielen vergleichen. „Die Nutzung von iPads boomt“, erklärt dazu Firmenvorstand Kirstein, „deshalb freuen wir uns, dass MyHammer Handwerker Teil dieser Entwicklung sind und ab sofort auch hier von interessierten Nutzern gefunden werden.“
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