Social Marketing ist eines der Buzz-Worte rund um Web 2.0. Die Idee ist alt, "Märkte sind Gespräche" war schon die Grundidee des 1999 veröffentlichten Cluetrain-Manifestes. "Märkte bestehen aus Menschen, nicht demografischen Daten", die zweite der 95 Cluetrain-Thesen konkretisiert dies. Der kräftig formulierte Optimierungs-Tipp von Joachim Graf in seinem 7F7A-Interview ging bereits in diese Richtung; auf die Frage, was ein Shop-Händler machen solle, wenn er seinen Shop optimieren wolle, antwortete Graf: "Er soll verdammt noch mal seinen Monitor abschalten und zum Telefonhörer greifen und SELBER die 10 letzten Kunden und 10 Kunden, die seit einem Jahr nichts mehr bestellt haben anrufen. Dann weiss er mehr über Dos und Donts als ihm ein Berater je erzählen kann."
Social Marketing nutzt ebenfalls die direkte Kommunikation mit den Kunden – und es nutzt die direkte Kommunikation unter den Kunden!
Renate Eck zeigt im IT-Frontal-Blog einige Ansätze zu dem Thema auf. Doch obwohl immer mehr solcher Projekte durch die Artikel wandern, hat man oft das Geführl, als sei die Entwicklung noch in der Warteschleife. Dabei gibt es Social Marketing bereits: ganz praktisch, spürbar und hier zwischen uns.
Träger des Ganzen ist die sogenannte ‚Blogosphäre‘, denn wo Menschen sich mitteilen, da erzählen sie auch davon, was ihnen gefällt. Und wo Unternehmen (authentisch) bloggen, da werden sie den Kunden sympatisch. So stellt sich eine Identifikation ein, die echt ist, die direkt ist – und die belastbar ist: Denn Probleme werden im ‚Gespräch‘ geklärt, statt nur mittels Werbesprüchen zugekleistert zu werden.
Einige Beispiele gefällig:
- Seit sie ‚Saftbloggen‚ bekommt die Kelterei Walther Bestellungen aus allen möglichen Kundengruppen, unabhängig von Demoskopie und Zielgruppenüberlegungen. Kirstin Walther berichtet im 7F7A-Interview: "Bei uns ist es [das Blog] inzwischen das wirksamste [Marketingtool] und das, welches uns ziemlich schnell viele neue Kunden gebracht hat und das nicht nur im Online-Verkauf. Damit hatten wir ehrlich gesagt gar nicht gerechnet."
- Der Shopblogger Björn Harste sah sich (ebenfalls unbeabsichtigt) dank seiner Blog-Tätigkeit plötzlich einer überregionalen Nachfrage durch Fans seines Blogs gegenüber. Nun hat er einen Online-Shop eröffnet, um dieser Nachfrage gerecht werden zu können. (Auch er wird übrigens in Kürze hier Antworten auf die "7 Fragen" geben.)
- DER Blogger Deutschlands (kann man das so sagen?), Martin Röll, empfiehlt in seinem Blog nicht nur ein hochwertiges Holz-Puzzle, er vermittelt auch Kontakte zur Optimierung von Vertrieb und Herstellung. Und er aktiviert ganz gezielt die Blogosphäre, den Ball aufzunehmen: "Bloggt das weiter, wenn es Euch gefällt. Mehr Leute sollen auf das Werk aufmerksam werden."
Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen.
Gemerkt? Es geht im Grunde um nix Neues, Mund-zu-Mund-Propaganda kennt man schon lange. Aber die Mittel sind direkter geworden und bald schon werden Online-Shops ‚Niederlassungen‘ auf den Websites ihrer Kunden haben – eine Chance gerade für die Kleineren.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
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