Wer kennt noch das PSE aus dem Chemieunterricht? Dmitri Mendelejew und Lothar Meyer 1869 ordneten die bekannten chemischen Elemente nach ihren Eigenschaften in Gruppen – und ließen sogar Lücken für Elemente, deren Entdeckung noch ausstand. Das geniale am PSE ist, dass man mit einem Blick auf die Tafel die wichtigsten Eigenschaften eines chemischen Elementes erkennt. Das ist eine enorme Hilfe, wenn man chemische Verbindungen planen will.
Wer Konversionsoptimierungen planen will, musste sich bislang mühsam durch aktuelle und weniger aktuelle Studien und Artikel wühlen – und dann testen, testen, testen. Letzteres ist unumgänglich – für den theoretischen Part gibt es jetzt aber eine tolle Hilfestellung – das PSCF, sozusagen das PSE der Conversion Factors.
Jörg Dennis Krüger hat es entworfen und letztens im ConversionBoosting-Blog veröffentlicht. Auf den ersten Blick ist es nicht leicht zugänglich, wie beim PSE muss man sich erst einmal mit der Darstellung vertraut machen:
Die Konversionsfaktoren sind eingeteilt in fördernde Faktoren (farbig) und Hemmnisse (weiß). Letztere gliedern sich in zwei Untergruppen, die Hemmer (‚Inhibitors‘) und die Zerstörer (‚Destroyer‘).
Die positiven Faktoren gliedert Krüger in drei Großgruppen, die Grundlagen (‚Basics‘), die Förderer (‚Drivers‘) und die Optimierer (‚Optimizers‘). Ein Beispiel gefällig: Während das Vorhandensein einer Landingpage ein ‚Basic‘ ist, ist der Call-to-Action (die Handlungsaufforderung) ein ‚Driver‘ und Personalisierung ein ‚Optimizer‘.
Das allein ist im Layout eines PSE schon wirklich nett, weil kondensiert und übersichtlich gelistet, doch Krüger geht noch einen Schritt weiter – er nennt zu jedem „Element“ einen „Einflussfaktor“ auf die Konversionsrate. Die Faktoren liegen zwischen +1 (geringer Einfluss) und +10 (hoher Einfluss) bzw. -2 (geringer Einfluss) und -15 (hoher Einfluss). So hat das Vorhandensein einer Landingpage den positiven Einflussfaktor +3, der Call-to-Action +2 und die Personalisierung +5; hohe Ladezeiten haben den negativen Einfluss -2 während Bugs mit -10 sehr negativ auf die Konversion wirken und Ziellosigkeit laut Krüger mit -15 ein massiver „Zerstörer“ ist.
Natürlich kann man die von Krüger genannten Einflussgrößen diskutieren, auch zeigt das PSCF Äpfel und Birnen in einem Diagramm an, es werden hier sowohl (Web-)Elemente und Gestaltungsarten, aber auch Analyse- & Testmethoden gelistet, dennoch ist die Zusammenstellung für viele sicherlich eine gute Hilfestellung, um die eigenen Anstrengungen zur Konversionsoptimierung zu überprüfen und eventuell neue Ansätze zu finden.
Hier gibt es das PSCF als ausdruckbares Bild
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub