Der Börsendienst Bloomberg hat sich in einer großen Geschichte mit der steigenden Anzahl an Shop-Schließungen auf Facebook beschäftigt. Der Beitrag zitiert unter anderem Forrester-Analystin Sucharita Mulpuru:
“There was a lot of anticipation that Facebook would turn into a new destination, a store, a place where people would shop. But it was like trying to sell stuff to people while they’re hanging out with their friends at the bar.”
Bloomberg führt eine Reihe großer Namen als Indiz für das Shop-Sterben auf Facebook an: Die Bekleidungshändler Gap und J.C. Penney, die Kaufhauskette Nordstrom und den Videospiel-Hersteller Gamestop:
“Customers had no incentive to shop at Gamestop (GEM)’s Facebook store rather than the company’s regular website because purchasing online is already convenient, said Ashley Sheetz, who is the Grapevine, Texas-based company’s vice president of marketing and strategy. “We just didn’t get the return on investment we needed from the Facebook market, so we shut it down pretty quickly,” Sheetz said in a telephone interview. “For us, it’s been a way we communicate with customers on deals, not a place to sell.”
Überraschend ist an diesem Befund nur wenig. Wer unter „F-Commerce“ nicht mehr versteht, als die 1:1-Abbildung eines x-beliebigen Webshops auf einer Facebook-Seite, braucht sich über das geringe Kundeninteresse nicht zu wundern. Um Konsumenten zur Wahl eines neuen Einkaufskanals zu motivieren, braucht es auch ein genuin neues Einkaufsformat. Genau das lässt sich auch bei der Entwicklung im Mobile Commerce beobachten: Während selbst das iPhone nie zu einem signifikanten Anstieg der Einkäufe via mobilen Browser führte, könnten iPad und speziell dafür designete Shopping-Apps nun zu einem Wandel führen.
Die meisten auf Facebook vertretenen Marken und Handelsunternehmen haben das von Bloomberg zitierte Shopping-Desinteresse in dem Netzwerk bereits vorweggenommen. Stattdessen hat sich hier ein uniformer Mix aus Verlosungen, Preisausschreiben und Kundenumfragen etabliert. Zu mehr Fantasie scheint es beim Thema F-Commerce nicht zu reichen – schade eigentlich, schließlich wäre es spannend zu sehen, wie ein speziell auf Facebook bezogener E-Commerce Ansatz aussehen könnte.