Wie meinpaket.de seine bereits registrierten Händler derzeit informiert, soll der Marktplatz der DHL nächste Woche zum 18. Oktober 2010 starten. Das ist die gute Nachricht. Weniger gut ist, dass es Käufern unnötig schwer gemacht wird, Produkte bei MeinPaket zu bestellen. Und dadurch bereits zu Beginn das vorhandene Erfolgspotential deutlich geschmälert wird.
Bestellen dürfen nur Paketstation-Kunden
Es wirkt schon wenig ermutigend, dass Endkunden nicht ohne Kundenregistrierung über meinpaket.de bestellen können. Weiß man doch, dass die Registrierungspflicht für Kunden die Abbrecherquote im Bestellprozess steil nach oben schnellen lässt.
Noch ein deutliches Stück irritierender ist jedoch, dass MeinPaket Käufer automatisch auch Packstation-Kunden werden. Wie auch den Nutzungsbedingungen für Endkunden entnommen werden kann, registriert man sich mit der Anmeldung für meinpaket.de automatisch auch für eine Paketstation.
Bei einer Packstation-Registrierung wiederum wird das PostIdent Verfahren durchgeführt, bei dem sich der Endkunde mit einem Personalausweis identifizieren muss.
Letztlich, können Kunden also nur mit Legitimierung durch ihren Ausweis Ware bei den Händlern von MeinPaket bestellen. Immerhin muss der Endkunde bei der ersten Bestellung aber nicht warten, bis der PostIdent für die Packstation durchlaufen ist.
Dennoch – dieses Konzept könnte auch von den Bürgern des fiktiven Ortes Schilda stammen. Es bleibt abzuwarten, ob die DHL diese erzwungene Verknüpfung von MeinPaket und den Paketstationen aufrechterhalten kann.
Denn, ob sich die Käufer darauf einlassen werden bleibt zumindest für mich mehr als fraglich. Auch den schon angebundenen Händlern bzw. die MeinPaket noch gewinnen möchte, dürfte dies nicht wirklich gefallen.
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass dieses Projekt von den Rahmenbedingungen her großes Potential hat. Es jedoch die Gefahr birgt Opfer interner Konzernpoltik zu werden. Anders kann ich mir als Außenstehender nicht erklären, wie es zu der äußerst unglücklichen Liaison zwischen MeinPaket und Paketstation kommt.
Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung: „Geld schiesst Tore, nur im E-Commerce klappt das nicht immer“
Nachtrag 18.10.2010: Wie ein Kommentator anmerkt, wird man sich seine bestellte Ware sicherlich nicht nur an seine Paketstation schicken lassen können.
Steffen meint
Ich besitze zwar keine Paketstation habe aber einen entsprechenden Ausweis zur Nutzung solcher…Inhaltlich gebe ich Ihnen ansonsten z.T. recht…
So lange Staatsdiener bei der Post, Telekom, Bahn usw. das sagen haben wird es immer wieder zu solch Konstrukten kommen. Gegen Zahlungsausfällen usw. kann auch differenzierter vorgegangen werden…
Geld schiesst nicht immer Tore – s. Mainz z.Zt.
Israel Galvez Gil meint
Nach der komplizierten Registrierung für den ePostBrief, war das wohl nicht anders zu erwarten…
Würde mich nicht wundern wenn MeinPaket.de schon in einem Jahr wieder seine Pforten schließt.
Die Anbindung von Shops an deren System ist übrigens nicht minder kompliziert. Weit entfernt von den einfachen Integrationen anderer Produktportale.
Joerg meint
Unser IT-Unternehmen hat bereits mehrere Kunden über die XML Schnittstelle von meinpaket.de angebunden, das funktioniert jetzt im Oktober 2010 ohne Probleme.
ASCII / CSV-Schnittstellen sind einfach nicht mehr zeitgemäß (Stichwort XML-Validierung, Server Response …).
Die angesprochene Registrierung ist offenbar erforderlich, um die „schwarzen Schafe“ von Anfang an zu stoppen – so können sich die Händler auf die Identität des Bestellers absolut verlassen; ein seriöser Marktplatz sollte schon wissen, welches seine Kunden sind;-)
Das ich gleichzeitig Packstation-Kunde werde, stört mich nicht, denn vielleicht nutze ich den Service der Packstation später einmal – und die Registrierung ist ja völlig kostenlos.
Viel Erfolg im e-commerce!
Peter meint
Ja, das Zahlungsausfallrisiko ist die einfachste Begründung.
Wäre aber so peinlich, dass ich dies im Artikel nicht unterstellen wollte.
Risikomanagement ist kein Hexenwerk, sehr gut kalkulierbar und kann von Unternehmen wie die DHL zu sehr günstigen Konditionen abgewickelt werden.
nicola meint
Besonders, da die Post selbst ja am Markt als Daten-Verifizierer fürs Risikomanagement aktiv ist 😉
Alex meint
Auf jeden Fall ist nun klar, warum z.B. Amazon nicht hektisch auf das DHL Angebot reagiert hat. So wie es die Bundespost angeht, wird das sicher kein Erfolg werden und es wird wieder Millionen kosten.
Wenn die wirklich nur Packstation Kunden haben wollen, wird auch das Produktangebot deutlich limitiert werden durch die entsprechenden Abmessungen.
Joerg meint
MeinPaket.de will NICHT NUR Packstationskunden, denn jeder Kunde ist völlig frei in der Entscheidung, ob er sich die Ware nach Hause zusenden lässt und gegebenenfalls das Paket beim nächsten „Postamt“ abholt!
Bei der Registrierung erhält man zwar auch automatisch eine Packstation-Kundenummer (die übrigens völlig frei an beliebigen Packstationen genutzt werden kann, also nicht nur an eine Station gebunden ist), aber der Kunde ist natürlich nicht gezwungen diesen (kostenlosen) Service zu nutzen!
Alex meint
DHL will, dass alle Packstation „Kunden“ werden, egal, ob sie das nutzen wollen oder nicht – so korrekt?
Das ist nun der neuste Versuch, die Packstation zu verbreiten. Es gab Kappen der Fahrer mit Werbung (ist bestimmt super, wenn man gegen seinen eigenen Job Werbung machen muss), dann Provisionen für Onlinehändler für geworbene Packstationkunden und nun meinpaket.de.
Glücklich über so ein „Zusatzangebot“ wäre ich als mündiger Käufer (dafür halte ich mich einfach jetzt mal) nicht, da ich eigentlich selbst entscheiden will, wo und wie ich registriert werde. Und es werden sicher viele Käufer das Verfahren wie oben beschrieben nicht wollen – warum auch, dann kauft man bei Amazon, Ebay, … oder auch im normalen Onlineshop. Etwas absolut Einmaliges und Exklusives wird es bei meinpaket.de vermutlich nicht geben.
Und solche abgesprungenen Käufer wieder zu gewinnen dürfte schwer bis unmöglich sein.
Auch, wenn wir bei meinpaket.de mitmachen werden, so teile ich doch die Auffassung, dass dies kein Erfolg werden wird.
Sebastian Feuster (alias Fossi) meint
Autsch!
Das ist wohl ein schlechter Witz und es werden so einige Kunden (gerade im ländlichen Bereich) ausgegrenzt. 🙂
Als Beispiel mal unser Firmenstandort (54552 Üdersdorf):
die nächsten Packstationen sind entweder 13 oder 30km weiter weg.
Wer ist bereit die Strecke zu fahren, wenn man dabei an zig Geschäften vorbei kommt, wo man die Ware auch direkt „vor Ort“ kaufen kann?!?
Das Packstationen auf meinpaket.de besonders beworben würden war mich schon vorher klar, aber die jetzige Lösung ist für viele potenzielle Kunden Murks und abschreckend.
H.P. meint
Schaut man sich die Gebührenordnung an sind im Technikbereich 6% (4% Verkaufsprovision + 2% Zahlungsabwicklung) sowie 20 Cent Pauschale und ( nach 12 Monaten, vermutlich Einführungsangebot) 20 Euro / Monat Grundgebühr zu zahlen.
Das wäre an sich attraktiv, zumindest gegenüber eBay und Amazon, auf der anderen Seite kann man mit dem Budget auch ein Paypersale Programm bei einer Afiliateplattform aufsetzen und damit die Plattformbindung vermeiden, somit nachhaltiger werben.
Bei mir scheint die Seite recht langsam zu sein, da die viel mit Javasript arbeiten und die Funktionen erst bei DOM ready ausgeführt werden habe ich beispielsweise erstmal beim Laden den Warenkorblayer sichtbar im Seitenbereich, klappt erst zu wenn das DOM fertig ist. Zudem ist das Javacript keineswegs für leistungsschwache Rechner wie Netbooks geeignet, schaut man auf die Auslastungsanzeige merkt man das die Seite ordentlich CPU Power zieht. Merkwürdig, man kann mit jquery (warum wurden der Dateiname der Libary eigentlich umbenannt?) eigentlich recht performant arbeiten.
Mir fällt auf das sich keine weiteren Angaben bzgl. des Datenaustausches auf der Seite finden, eine kurze Erwähnung einer XML API und die Möglichkeit der manuellen Onlinestellung, fertig. Das machen andere Seiten besser, eine offene Dokumentation ermöglicht es Shopsystemanbietern nämlich Anbindungen zu schaffen ohne den Weg über DHL gehen zu müssen. Somit anzunehmen das dies nicht gewünscht ist.
Ich denke nicht das meinpaket so wie es momentan steht Erfolg haben wird. Möglicherweise werden eine Menge Angebote über Multichannelplattformen einfließen, aber ohne Verkäufe taugt das alles letztendlich auch nur nichts. Das man Packstationskunde werden muss ist eine pure Frechheit und meines Erachtens ein Grund woanders zu kaufen. Ich persönlich finde auch nicht das diese Doppelregistrierung auf der Anmeldeseite ausreichend kommuniziert wird, kann allerdings nicht beurteilen ob dies juristisch relevant sein könnte.
Übrigens scheint es nur ein paar Handvoll Anbgebote zu geben, jedenfalls sind wichtige Mainstreamkategorien (Digitalkameras beispielsweise) völlig leer. Ungewöhnlich, eigentlich finden sich in diesen Bereichen immer ein paar die bei solchen Projekten mitziehen. Lässt meines Erachtens auf eine nicht vorhandene Vertriebsabteilung schließen.
Insgesamt würde ich sagen das der Betastatus zur Zeit absolut gerechtfertigt ist.
Robert meint
Habe mir gestern die Doku für die Shopanbindung angeschaut. Ein schlechter Witz. Insgesamt genau 99 Seiten! Mit komplexer XML Struktur und irre viel Aufwand. Wie soll da Akzeptanz für diese Plattform entstehen?
Ich finde das Projekt insgesamt eine gute Idee! Denn es entsteht eine Alternative zu den Großen wie E.., A.. und Z..
Arthur W. Borens meint
Ich finde es nur lustig zu sehen, wie mal wieder Millionen verpulvert werden für eine Sache, die die Welt nicht braucht. 😉
Arthur W. Borens meint
@Robert: So werden die Individualshops nach und nach zu Zulieferern der „Großen“ degradiert. Auch eine Perspektive. *lol*
shopper meint
Ich gebe Meinpaket eine echte Chance, insbesondere für Ästheten und nicht für Schnäppchenjäger.
Es gibt Käufer, die auf Usability und Sicherheit wertlegen. Das kann meinPaket klar bieten.
Und welcher der „mündigen“ User ist bei Facebook, spielt Farmville und bemängelt den Zwang zur Packstation-Anmeldung 😉
Alex meint
Gut – Amazon versendet immer mehr mit Hermes und wirbt massiv für Versand mit Hermes und so hatte DHL wieder Platz im System; dazu noch die Unsicherheit mit HSE24. Da liegt es nahe, dass DHL versucht, das Amazonvolumen wieder aufzufüllen.
Der erste Satz bei der Vorstellung von meinpaket war auch, dass DHL nicht selber als Anbieter auftreten werde, was wohl vielen Händlern bei Amazon negativ aufgestossen ist.
Peter Meier meint
Na ja, so was kommt raus, wenn das Marketing mal wieder Oberhand über Sinn und Verstand gewinnt. Noch ’ne Totgeburt.
Wecker-Shop meint
meinpaket.de ist ein Graus. Die Idee an sich ist nicht schlecht, nur leider scheint DHL mehr Wert darauf zu legen DHL-Kunden als Paketdienstleister zu erhalten statt den Händlern wirklich unter die Arme zu greifen. Dass meinpaket.de für kleine Händler geeignet sein soll kann ich schon alleine von der Tarifstruktur nicht nachvollziehen.
Wen es interessiert hier die ersten Kontakt-Erfahrungen mit DHL/meinpaket.de: http://blog.livetechniker.de/2010/10/erste-erfahrungen-mit-meinpaket-de/
Enni meint
Ich bin auf jeden Fall gespannt und gebe mein Paket auch eine Chance schließlich ist das ganze noch im Aufbau/Ausbau, Amazon hatte nun auch einen einen eher trägen Start musste sich auch erst beweisen also mal schauen was sich daraus entwickelt auf jeden Fall belebt Konkurrenz den Markt 🙂
Weber Grill Shop meint
Wir sind schon viele Jahre im Geschäft tätig und haben schon viele derartige Projekte kommen und gehen(!) gesehen.
Der Vorsprung der Etablierten ist hier so groß, daß wohl kaum jemand von Amazon etc. umsteigen wird. Zudem ist die Kostenstruktur der Verkaufsgebühren für Händler eher ungünstig. Obendrein werden auch noch Kosten für Rücknahmen berechnet, als wenn diese als solche nicht ohnehin schon kosten würden…
Auch wenn es natürlich erst einmal die Option gibt, Bestellungen auch an andere Empfänger als die Packstation zu senden, so wird es sicherlich auf eine derartige Einschränkung hinauslaufen.
Die Packstationen können schliesslich nur mit DHL beliefert werden und da DHL ja auch Betreiber von meinpaket ist, ist ja ganz offensichtlich wohin der Hase läuft…
Gibt es positive Erfahrungen und Bedarf bei den Kunden, machen wir evtl. mit – ansonsten kann man sich die Arbeit sparen.
Sascha meint
Ich komme aus der Logistik Branche und, naja…, da machen sich einige viele Gedanken, woher die auch immer kommen mögen. Kann es nicht ganz simpel so sein, dass DHL seinen Kunden eine Plattform bieten möchte, um mehr zu verkaufen? An eine Packstation muss nicht gesendet werden, ist aber an sich für viele eine tolle Sache.
Und warumm kommt die ewige „Bundespost“ zum Thema? DHL und seine Leute machen doch einen guten Job und jedes Unternehmen entwickelt sich weiter, nicht immer positiv, in diesem Fall aber, glaube ich, schon. Und das Amazon mehr mit dem Schlaftabletten von Hermes versendet ist auch ein Gerücht…;
H.P. meint
Sach mal Sascha, Du arbeitest nicht zufällig bei der Post, wie?
Tuner meint
Also, ich als Kunde habe gerade versucht einen Webergrill für 799€ zu bestellen… bin allerdings gescheitert, weil man als Neukunde, dessen Identität nicht geprüft wurde nur bis 300€ bestellen darf. Nun, dann eben nicht – es gibt soviele Shops im Internet, die die Zahlung mit einer gültigen Kreditkarte akzeptieren – denke dieser ’shop‘ ist also vollkommen überflüssig! Ich habe es versucht, aber dann abgebrochen. Werde die Ware jetzt wo anders bestellen. Oder denkt hier wirklich jemand, dass ich, um ONLINE Geld auszugeben irgendwohin fahre?!? Das ist wirklich völliger Schwachsinn! Vielleicht kann ich mir natürlich auch einen Tag Urlaub nehmen und hoffen, dass der DHL Fahrer tatsächlich am angekündigeten Tag mit dem Begrüßungspaket kommt und dabei meine Identität festestellt – dann könnte ich ihn in Haus bitten, dann kann er ja gleich noch meine Bonität prüfen – lächerlich!
never again!
Stefan meint
Inzwischen ist übrigens keine Packstation-Registrierung mehr erforderlich. Späte Einsicht, aber so hat DHL immerhin ein paar Packstation-Kunden gewonnen.
Abgesehen davon war ich aber eh schon Packstation-Kunde. Ich habe zwar keine bei mir in der Nähe, aber auf dem Weg zur Arbeit. Das ist perfekt (noch perfekter, wenn man eine in der Nähe der Wohnung hat).
Zumindest dank der vielen Gutscheine ist MeinPaket derzeit der günstigste Einkaufsplatz für mich. Wenn es keine Gutscheine mehr gibt, unterliegt MeinPaket bzw. dessen Anbieter ganz einfach dem Preisvergleich.
Hans Löffler meint
Den Schildbürgerstreich vom 13. Oktober 2010 kann ich nur unterstützen!
1)was versteht meinPaket unter „postnummer“ ohne die es nichtnweitergeht
2)mit dem sogenannten Sicherheitscode kann man sich stundenlang vergnügen – er ist einfach irr !!
Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, etwas zu kaufen !!!!!!
q.i. wertz meint
eine plattform, die wirklich niemand braucht
(potenzielle) shopanbieter sind unglücklich, die käufer mehrheitlich stinkesauer. was sich in enstprechenden bewertungen bei idealo, ciao, geizhals.at, geizkragen.de und anderen nachlesen lässt. bei schottenland ist meinpaket.de sogar inzwischen rausgeflogen!
als endverbraucher finde ich den „support“ dort ähnlich schlecht wie den bei der bucht.
fazit: amazon.de/com/… scheinen die einzigen zu sein, die das geschäft verstanden haben und nachhaltig betreiben.
tea meint
Zeitverschwendung:
Selbst eine mailanfrage wg. verwirrender Preisangaben zw. Seite und Link konnte mangels Postnr. nicht gestellt werden. Wieder eine Bestellung weniger für meinpaket. :-((
Markus Sauvageot meint
Never ever meinpaket.de
Auf dieser Plattform dürfen sich auch Bauchläden tummeln, die ganz fix per Vorkasse Leben in ihre Liquidität bringen und sich sogar noch zu einer fixen Versandmitteilung aufraffen. danach ist dann aber das große Schweigen angesagt und Ware kommt natürlich keine. Hinterher hast Du dann ausreichend Gelegenheit zum Multitasking zwischen Händler, meinpaket.de und paypal. Nie, nie wieder!