Letzte Woche raschelte es gehörig im Blätterwald. Nicht ohne Grund – wie zu erfahren war, schließt Otto seine Online-Versender Yalook und Discount24. Während Yalook erst im August 2009 an den Start ging, überlebte Discount24 immerhin zehn Jahre.
Begründet wird dieser Schritt damit, dass die beiden Unternehmen es trotz hoher Umsatzerlöse nicht schafften in die Profitabilität zu kommen. Discount24 schrieb erstaunlicherweise die gesamten zehn Jahre lang rote Zahlen.
Für mich unverständlich, dass es nicht einmal ein so erfahrenes Handelsunternehmen wie Otto, Konzern hin oder her, es schafft seinen E-Tailer auf Erfolg zu bringen. Klar sind die Rahmenbedingungen im Internet anders, aber letztlich ist auch E-Commerce vor allem Handel. Man muss nur die Werkzeuge im E-Commerce richtig nutzen.
H.P. meint
Interessant vor allem wenn man die Nachrichten der großen Versender in Bezug auf den stets supertollen Umsatz im Internet und der damit verbundenen Zukunft berücksichtigt. Wie man einen eTailer 10 Jahre in den roten Zahlen überleben lassen kann ist schon so eine Sache.
Wie auch immer, discount24 hatte oftmals recht teure Vetriebsmodelle, SEO Efolge gab es kaum, Kunden wurden primär über externe und somit kostenintensive Kanäle geholt, offenkundig funktionierte auch die Bestandskundenpflege nicht wie gewünscht sonst hätten irgendwann mal die Bestandskunden die Zahlen schwarz machen müssen. Ein eTailer der auf die vorhandene Infrastruktur seiner Mutter zugreifen kann, dem somit Ressourcen die andere bei weitem nicht haben zur Verfügung stehen und trotzdem 10 Jahre lang unprofitabel läuft und schließlich zugemacht wird weil es offenkundig keine Aussicht auf Erfolg gibt muss schon katastrophal gemanaged worden, oder ein gewagtes Experiment in Sachen eCommerce (Otto hat da ja bekanntermaßen noch ein paar mehr oder weniger heiße Eisen im Feuer) gewesen sein.
Man sieht, große Unternehmen sind vor Anfängerfehlern auch nur nicht gefeit.
Vielleicht hat Otto ja auch nur etwas gebraucht damit man im allgemeinen Hype der 2000er Jahre um das Internet angemessen mitjubeln kann.
Uwe B. meint
Irgend jemand wird für den Verlust und die Kosten aufkommen müssen. Das wird am Ende den ganzen Handel betreffen. Und hier vor allem die vielen kleinen Händler. Denn Otto ist mit dieser Geschäftspoltik nicht allein. Man muss sich echt fragen, was die Konzerne vor haben…