Auch wenn Amazon (endlich!) eine der ärgerlichen Rechtsfallen- der fehlende MwSt.-Hinweis direkt beim Preis – geschlossen hat: Eine Entwarnung für Marketplace-Verkäufer insgesamt bedeutet dies noch lange nicht.
Die Liste der weiteren Schwachstellen ist bekannt – dennoch scheint es angesichts regelmäßig wieder auftauchender Probleme angebracht, sie ins Gedächtnis zu rufen. Denn immer wieder erfahren wir von Händlern, die auf der Basis der Amazon-Probleme abgemahnt werden.
Unter juristischer Beratung durch Rechtsanwältin Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. (Legalershop.de) haben wir jetzt die Rechtsfallen auf Amazon Marketplace in komprimierter Form mit den jeweiligen „Workaround“-Empfehlungen zusammengestellt.
Neun abmahnrelevante Problembereiche bei Amazon Marketplace
Insgesamt fanden wir für den Ratgeber neun ernstzunehmende Problembereiche, darunter auch die räumliche Entfernung zwischen Versandkostenangabe und Preisnennung, die Unmöglichkeit, Grundpreise anzugeben sowie die fehlende wirksamen Einbeziehung der Händler-AGB im Rahmen des Bestellablaufes. Nicht einmal die jetzt implementierte Mehrwertsteuer-Angabe funktioniert durchgehend, sie fehlt beispielsweise in den Produkt-Listendarstellungen.
Aus allen neun Problembereichen resultieren direkt abmahnfähige Vergehen gegen deutsches Recht – in der Haftung stehen dabei die Marketplace-Händler.
Händler stehen voll in der Haftung, haben aber keine Kontrolle
Im Grunde ist es ungeheuerlich, dass Onlinehändler beim Verkauf via Amazon Marketplace für Verfehlungen haften müssen, die ursächlich im Amazon-System liegen – und auf sie als Marketplace-Händler gar keine Kontrolle haben.
Ebenso unglaublich ist es, dass Händler nicht einmal die Angebotsinhalte voll kontrollieren können. Denn nicht nur die formale Gestaltung gibt die Amazon-Marketplace-Oberfläche vor – sogar die inhaltliche Angebots-Beschreibung verändert das System oft selbsttätig. Zudem gibt es Händler mit Schreibzugriff, die Angebote nachträglich ändern können, wobei sich diese Änderungen dann eben auch auf alle vom System nachgeschalteten Angebote anderer Händler auswirken. So kann sich dann ein zugesagter Lieferumfang ‚urplötzlich‘ ändern – und der Händler steht im Regen!
Was Onlinehändler tun können – und sollten – um ihre Angebote auf Amazon Marketplace so rechtssicher wie möglich zu gestalten, zeigt unser neuer Ratgeber übersichtlich und komprimiert an.
Der Ratgeber im PDF-Format steht allen unseren Newsletter-Abonnenten direkt und kostenlos zum Download zur Verfügung:
Rechtssicher Verkaufen via Amazon Marketplace
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Herzlich aus Hürth
Nicola Straub