Magento ist nicht für alle Shophändler das richtige System. Das klingt trivial, hat sich aber wohl nicht überall herumgesprochen. Denn bei TechDivision gehen offenbar laufend Anfragen von Händlern ein, für die Magento definitv NICHT geeignet ist. Darum gibt es im magento-news-Blog jetzt eine Art "Checkliste" dazu: Anhand von fünf Fragen sollen Händler für sich selbst abschätzen können, ob Magento für sie in Frage kommt. Diese Fragen sind ausgesprochen entlarvend,…
… denn sie klopfen im Grunde die Ernsthaftigkeit des geplanten Shopprojektes ab:
- Haben Sie sich im Vorfeld intensiv mit Ihrem zukünftigen Shop beschäftigt und ein erstes Konzept/Pflichtenheft erstellt?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Welche Programmiererfahrung haben Sie als Shopbetreiber bzw. über welche Erfahrungen verfügt Ihr Dienstleister?
- Wieviel ist Ihnen das Hosting und die Optimierung wert?
- Wie ernst ist Ihnen ihr Shop-Projekt und welchen Zeithorizont haben sie sich gesetzt?
Folgt man der Einschätzung von Jochen Krisch, kann man sich die Sache auch noch einfacher machen: Krisch sieht Magento in derselben Riege spielen wie Intershop und Hybris. Und er hat neulich einen Beleg dafür gefunden, dass sich Magento selbst auch so positionieren will:
Denn auch wenn es bisher noch niemand öffentlich sagte, positionieren sich Oxid und Magento mit ihren modernen Open Source Lösungen geradewegs gegen Hybris und Intershop. Früher als erwartet reitet nun Magento die erste Attacke gegen Intershop & Co. und veröffentlicht auf seiner Website ein knackiges Kundenzitat ("Magento gives me an opportunity to focus on marketing instead of solving technical issues")
Insofern würde statt der obigen fünf (klugen und JEDEM Shopplaner ans Herz gelegten) Fragen auch eine einzige reichen:
- Käme für mein Projekt auch Intershop oder Hybris in Frage?
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
Jochen (Exciting Commerce) meint
Nur so am Rande: Ich persönlich „sehe“ gar nichts, sondern merke nur an, dass sich Magento und Oxid in derselben Liga „positionieren“. Und enthalte mich wie gewohnt meiner Meinung 😉
Was man aber auf jeden Fall sagen kann, dass Magento und Oxid in einer anderen Liga spielen als bisherige Open Source Systeme. Deshalb sollte man sie nicht unterschätzen.
Nicola Straub meint
Wer wird sich denn dermaßen als unscheinbarer Beobachter positionieren? Tss. Und selbst wenn, Beobachter „sehen“ doch auch? 😉
Aber im Ernst: Magento und Oxid, ja, das ist wohl offensichtlich und „common sense“, denke ich jedenfalls. Aber vs. Intershop/Hybis, das ist doch noch mal was anderes – oder? Oder siehst Du (nein tust Du natürlich nicht ;-)) Oxid in der Nähe von Intershop?
Herzlich, Nicola
Roman meint
Meiner Meinung nach ist Magento technologisch so aufgestellt, dass man sich durchaus in dieser Liga positionieren kann. Wo es spannend wird ist unter anderem die Frage, wie es mit der „Manpower“ aussieht, die nötig ist, ein größeres Magento-Projekt zu stemmen bzw. auch in der Folgezeit zu betreuen. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass es für Magento, einem noch sehr jungen System, noch nicht so viele Spezialisten bzw. spezialisierte Unternehmen gibt, wie dies z.B. bei Hybris der Fall wäre.
junkey meint
Intershop und Magento sind keineswegs gleichzustellen. Genausowenig wird man den Schluss ziehen können, dass ein Magento-Projekt auf Intershop oder ein Intershop-Projekt mit Magento realisiert werden kann.
Die Entscheidung für eine Shoplösung wird durch viele Kriterien beeinflusst:
– Branche,
– Geschäftsmodell,
– Anzahl Produkte/Bundles
– Multi-Site?
– Multi-Language?
– OpenSource vs. kommerzieller Software
– Standardsoftware vs. Individualentwicklung
– geschätzter Traffic,Umsatz,Wachstum (Skalierbarkeit)
– benötigte Features
und nicht zuletzt durch das Budget 😉
Hat man alle Kriterien bewertet (und sich ein paar Angebote eingeholt) steht die Entscheidung schnell fest – und das ganz ohne würfeln!
H.P. meint
Ich finde es erstmal sehr erfrischend das die Agenturen die erst das große Geschäft gewittert und einen riesigen Hype entfacht haben nun zurückrudern weil jeder xtC Shopbetreiber oder sich vorher für einen Stratoshop Interessierende nun plötzlich einen Magentoshop will.
Die obigen Fragen (und die anderen in der Quelle ausser der Magentofrage am Ende) haben aber rein gar nichts mit Magento und Co zu tun sondern sind absoluter Standard, sowas fragen wir unsere Shopbetreiber immer. Ist meines Erachtens nach eine reine Guerillamarketingaktion von Techdivision. Ich frage mich warum die Blogs wie shopanbieter.de immer so schnell auf sowas einsteigen.
Darum mein persönlicher Schluß der btw. keineswegs neu ist :
1. Magento ist ein Enterprise Grade System, hat mit einem „osC/xtC/Veyton Killer“ rein gar nichts zu tun.
2. Mit Intershop müssen und können sich Systeme wie Magento und Oxid nicht messen, die sind im Frontend besser, aber bei den Backendprozessen bestehen sehr wesentliche Unterschiede.
3. Man sollte wahrlich die Finger von Hypes weglassen. Die ganzen Leute die dachten man könnte jetzt allen möglichen Shopbetreibern das teuer verkaufte osC Derivat durch ein noch teuereres Magento ablösen sollten merken das Sie Ihre Zeit verschwendet haben.
Die hier postulierte finale Frage ist eine Frage die wenn sie ernsthaft in Betracht gezogen wird eine ganz andere Liga darstellt, die Anzahl der Shops für die obige Systeme überhaupt in Frage kämen dürfte doch eher gering sein.
Peter meint
Klar, sind die gestellten Fragen Standard und unabhängig von magento zu sehen. Dennoch bin ich sehr froh, dass sie gestellt werden. Kann man schliesslich nicht oft genug wiederholen. Denn die Realität sieht anders aus. Und das weisst Du auch! 😉
Siehe auch unseren heutigen Beitrag: Warum man in XING Foren besser nicht nach einem geeigneten Shopsystem fragen sollte
http://www.shopanbieter.de/news/archives/2347-guid.html
TechDivision meint
@H.P. Bei diesem Kommentar konnte ich mir ein leichtes Schmunzeln jetzt leider nicht verkneifen. Mit Guerilla-Taktik hat das rein gar nichts zu tun.
Von „zurückrudern“ kann auch nicht die Rede sein – eher von Aufklärung, die für alle Beteiligten am langen Ende von Vorteil ist. Im übrigen haben wir auch nie behauptet, dass Magento für alles und jeden die Optimal-Lösung ist.
Im übrigen wäre es im Falle von my-warehouse sicherlich auch deutlich klüger, mit gutem Content zu Punkten und auf sich aufmerksam zu machen, als mit derartigen Blogposts. Wenn das Thema schon so allgemein ist, frage ich mich ganz ehrlich, warum so eine Aufstellung dann nicht schon von anderer Stelle gekommen ist – zumal ihr die Punkte eure Kunden ja eh immer fragt….
Peter meint
nur zur Info: Ich glaube es gibt auch in unserem Blog mehrere ältere Zitate bzw. Verweise von TechDivision, dass magento nicht für jedermann geeignet sei bzw. hohe Anforderungen an Technik und Entwicklung stellt.
H.P. meint
Ich will ja auch gar nicht jemandem Speziellen, auch nicht Techdivision an „den virtuellen Kragen“, es geht mir darum das durch den Hype der mit Magento entfacht wurde viele Shopbetreiber der Meinung sind das Magento nach wie vor das richtige System wäre was schlicht und ergreifend sehr oft absolut nicht korrekt ist.
Vielleicht ist der Hype auch gar nicht das Problem sondern nach wie vor das gute alte Problem der fehlenden Beratung in dem Bereich.
Btw., wenn Ihr etwas besser recherchiert hättet wäre Euch aufgefallen das wir fast von Anfang an den Standpunkt vertreten haben das Magento kein Ersatz (bzw. höchst selten) für osC und Derivate ist. Das hat nichts mit Aufmerksamkeit durch Blogposts zu tun sondern schlicht mit Teilnahme an der Diskussion wegen des vielleicht nicht unbedingt bequemen Standpunktes habe ich keineswegs vor um Entschuldigung zu bitten.
Zudem, und nur weil es so direkt angesprochen wurde, tatsächlich, wir fragen unsere Kunden nicht nur diese Fragen bevor die mit dem Shop starten. Jeder Shopbetreiber bekommt eine ausführliche Beratung, ist unser System nicht geeignet verweisen wir auf Alternativen, ist das Projekt nicht vernünftig abgestimmt rücken wir die Erwartungen zurecht, das kann manchmal auch das Ende des Shopprojektes und für uns kein Geschäft bedeuten.
Ist uns (und vermutlich dem Shopbetreiber auch) lieber als einen unglücklichen Shopbetreiber zu haben, da wir ausserdem Mietshopanbieter sind und keine Vertragslaufzeit und keine Vorkasse haben hätten wir übrigens auch keinen Mehrwert von einem schiefgegangenen Shopprojekt!
Marcel meint
Hallöle, mehrere tausend Produkte, Kunden und Bestellungen möchte niemand neu und ‘von Hand’ eingeben. Bis zum heutigen Zeitpunkt, gab es noch kein Importtool für XT:Commerce zu Magento Commerce.
Das warten hat ein Ende: so freuen wir uns besonders, Ihnen XTC2Magento zu präsentieren. Frisch ab Entwicklung August 09. Mehr Infos unter: http://designer24.ch/produkte/xtc-import-in-magento/
CU, Marcel
H.P. meint
Hoi Marcel!
Gibt es wirklich Leute die so verrückt sind Ihr xt:C mit einem Magento zu tauschen?
Sind doch nun wirklich nicht miteinander zu vergleichen diese Systeme! Zudem kostet Euer System ja auch etwas und erfordert freie Datenbankports, findet man, Gott sei Dank!!!, auch nicht überall.
Also ich kann mich natürlich täuschen, aber ob es tatsächlich eine größere Anzahl Kunden für Euer System gibt, ich bezweifle es irgendwie.
Mit besten Grüßen aus dem großen Kanton…
Marcel meint
Hallo Fremder, dass ist etwa so, wie mit Apple oder Windows Computer. Auf solche Dinge lasse ich mich nicht ein. XT:Commerce hatten diverse Kunden von uns im Einsatz, die nun umgestiegen sind. Auch wir selbst sind umgestiegen und das Netz ist voll von solchen Berichten.
Ich sage nur, wer jetzt umsteigen will, der kann es ohne Probleme tun. XTC2Magento sei Dank.
Gruss, Marcel