In der KW 20 zeigte Amazon ein weiteres Mal, wie sehr das Thema Logistik bei dem Konzern aktuell im Fokus steht. Neben den wöchentlichen News zu neuen Investitionen in Logistikzentren und Amazon Air wurde auch eine millionenschwere Beteiligung am britischen Letzte-Meile-Start-up Deliveroo bekannt. Google wiederum will seinen Hauptgegner im E-Commerce nicht allein davon ziehen lassen und überarbeitete seine Shopping-App. Auch Änderungen an den Shopping-Anzeigen sind in Arbeit, werden aber zunächst nicht in Europa greifen. Und Alibaba überraschte die Branche mit noch fabelhafteren Zahlen als sonst.
Die Themen der Woche
Bei einer Finanzierungsrunde in Höhe von 575 Millionen US-Dollar für das schnell wachsende britische Logistik-Start-Up Deliveroohat Amazon den größten Anteil übernommen, schreibt die Internetworld. Das Investment passt zum erhöhten Fokus auf das Thema Logistik, den der Online-Händler das ganze Jahr schon unter Beweis stellt, unter anderem mit dem erhöhten Investment in Amazon Air, einen eigenen Fracht-Flughafen, Logistikzentren für Gefahrengüter in den USA und mehrere neue Sortier- und Logistikzentren in Deutschland.
Und apropos Amazon und Logistik: Gut möglich nun, dass zu den derzeit rund 400 Amazon Lockers in der Bundesrepublik künftig auch noch eigene Paket-Shops von Amazon dazu gekommen. Denn dieses Format gibt es ab sofort in den ersten Ländern in Europa, berichtet Neuhandeln.
eBayhat seit zwei Tagen eine neue 2FA (Zwei Faktor Authentifizierung) gelauncht. Zunächst in den USA und dann wenige Stunden später auch in Deutschland. Um sie zu nutzen, müssen Händler die aktuelle eBay App auf ihrem Mobiltelefon installiert haben. ->Wortfilter
In sieben Bereichen lässt sich bei fast allen E-Commerce-Unternehmen noch mehr herausholen, mahnte letzte Woche die t3n an. Dazu zählen CMS, ERP, Analyse-Tools, CRM, E-Mail-Marketing, Empfehlungen und Kundenservice. >>>t3n.de
Der Amazon-Seller ACE-Deutschlandhat im Rahmen eines radikalen Controlling-Projekts sein Sortiment halbiert und sein Umsatzwachstum dadurch beinahe nihiliert. Der Lohn der Mühen: Unterm Strich verdient der Händler jetzt pro Verkauf rund 30 Prozent mehr. ->Internetworld
Google hat seinen Shopping-Bereich komplett überarbeitet. Die wichtigste Neuerung ist ein universeller Warenkorb, der über alle Services wie Suche, Shopping, Images und sogar YouTube funktioniert. Darüber hinaus ist das Google-Shopping-Erlebnis künftig personalisiert. Die Google-Express-App wird zudem zur neuen Google-Shopping-App. Auch an den Shopping Ads schraubt Google kräftig – vorerst aber nicht in Europa. ->TechCrunch.com, ->Internetworld
Die Diskussion der Woche
Zu viele Händler haben den Zugang zum Kunden an Plattformen abgegeben, warnt Kai Hudetz vom IFH Köln auf Internetworld.de. Seine düstere Prognose von 2014, nach der 90 Prozent der Online-Händler bis 2020 aufgeben werden, könnte immer noch eintreffen – Marktplatz-Händler sind gefährdet.
Die Zahlen der Woche
Letzte Woche hat Alibabaseine Zahlen veröffentlicht – und Mark Steier zeigt sich auf Wortfilter beeindruckt und auch einigermaßen erschreckt. Gegen den Riesen aus dem Land der Morgenröte wirkten Amazons und eBays Zahlen „wie ein Kindergarten“. Das GMV stieg um 19% auf 853 Milliarden US-Dollar. Damit ist Alibaba die unangefochtene Nummer 1. Der Umsatz stieg um 51% auf 56,2 Mrd. US$.
53,3 Milliarden Eurosetzte der Handel 2018 im Internet um, zeigt der „HDE Online Monitor 2019“. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 9,1 Prozent. Am stärksten legten Kategorien wie Produkte des täglichen Bedarfs (plus 14 Prozent) und Heimwerken und Garten (plus 12 Prozent) zu. ->Spiegel.de
Die Zukunft der WocheAmazon ist zwar weiterhin ein übermächtiger Player im E-Commerce-Markt, aber angesichts der nachlassenden Wachstumsdynamik überlegt Jochen Krisch auf Exciting Commerce schonmal vorsorglich, wer ein potenzieller Nachfolger sein könnte. Zu den heißesten Anwärtern zählen seiner Meinung nach AliExpress und Wish.