Gastartikel: Beim Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft“ sind auch eine Reihe von Unternehmen vertreten, deren Fokus auf dem Handel mit B2B-Kunden liegt. Sie sehen sich mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Neben dem Einstieg oder dem Ausbau des Online-Geschäfts verkaufen sie auf Amazon auch erstmals schwerpunktmäßig an Endkunden. Mit dem Ende 2016 gestarteten Service Amazon Business soll es den B2B-Händlern aber erleichtert werden, auch auf Amazon ganz gezielt Geschäftskunden zu adressieren. Denn der Service bildet nicht nur einen speziellen B2B-Bereich innerhalb des Marktplatzes Amazon, sondern kommt mit Features wie automatischer Rechnungstellung, speziellen Business-Preisen und Mengenrabatt auch den speziellen Bedürfnissen vonGeschäftskunden entgegen.
„Wir sind überzeugt, dass Amazon Business Erfolg haben wird“, erklärt Nils Bellmann vom „Unternehmer der Zukunft“-Teilnehmer Beschläge aus Hamburg. „Funktionen wie das Einstellen von Mengenrabatten sind einfach nutzbar und bieten gute Vorteile für die B2B-Kunden, die in immer größerer Anzahl Amazon nutzen“. Beschläge aus Hamburg ist Händler und Hersteller von hochwertigen Tür- und Fenstergriffen. Das Unternehmen aus der Hansestadt hat seine Produkte im Internet bisher nur über den eigenen Onlineshop vermarktet. „Amazon hat eine große Reichweite im Online-Handel. Deshalb haben wir uns nachdem wir durch die Wirtschaftswoche von dem Programm erfahren haben, zur Teilnahme an „Unternehmer der Zukunft“ entschlossen.“ Die bisherigen Erfahrungen mit den Verkäufen auf Amazon machen Nils Bellmann zuversichtlich, dass man gute Chancen in der Marketplace-Kategorie Baumarkt hat. Zusätzliches Potenzial verspricht er sich von Amazon Business, das Beschläge aus Hamburg seit Mitte Mai nutzt: „Ich denke, dass wir damit internetaffine Handwerker noch besser erreichen können.“
Ein weiterer B2B-Händler bei „Unternehmer der Zukunft“ ist das auf Tonerkartuschen spezialisierte Ibert Solutions aus dem schwäbischen Oberboihingen. Geschäftsführer Heiko Ibert wendete sich mit dem Verkauf von Druckerzubehör bisher ausschließlich an Business-Kunden. „Im Zuge der Teilnahme an ‚Unternehmer der Zukunft’ galt es zunächst zu lernen, welche unserer Produkte überhaupt für den Vertrieb an B2C-Kunden geeignet sind“, erzählt Heiko Ibert. Die Lernkurve für den Unternehmer war steil. So hat er in den letzten Monaten nicht nur beim Online-Artikelangebot, sondern auch mit Amazon-Kampagnen und bei den Anforderungen an Artikelbeschreibungen und Produktbilder viel dazugelernt. „Die Coaches liefern im Rahmen des Förderprogramms eine tolle Unterstützung – das ist fast so wie eine kostenlose Unternehmensberatung“, freut sich Heiko Ibert. Das neue Amazon Business betrachtet der Druckerspezialist als gute Chance: „Wenn der B2B-Bereich genauso groß wird, wie das B2C-Geschäft, dann ist es gut, dass wir jetzt schon dort dabei sind.“
Ebenfalls im Bürobereich angesiedelt ist Ordeo.de. Der Büro-Fachmarkt aus Uelzen verfolgt mit der Teilnahme an „Unternehmer der Zukunft“ das Ziel, neben dem eigenen Onlineshop zusätzliche Online-Umsätze zu erschließen. „95 Prozent des Umsatzes machen wir bisher mit Geschäftskunden und auch mit der Teilnahme an ‚Unternehmer der Zukunft’ wollen wir den Fokus auf dem B2B-Geschäft beibehalten“, erklärt René Neumann von Ordeo.de. Zum Beginn des Förderprogramms standen vor allem die Listung des großen Artikelstamms des Bürofachhändlers auf der Tagesordnung sowie Aspekte wie die Preisfindung und die Optimierung des Produktangebots. Vor allem „Produkt-Bundles“ hätten sich dabei als eine gute Möglichkeit erwiesen, um mit einzigartigen Angeboten Kunden zu gewinnen. „Die Resonanz darauf ist schon sehr gut. Wir konnten auf Amazon sogar bereits einige namhafte Großkunden gewinnen“, berichtet René Neumann. Auch für Amazon Business habe sich Ordeo.de nun freischalten lassen: „Das macht vor allem bei Produkten Sinn, wo es um größere Mengen und entsprechende Preisstaffelungen geht.“
Auch der Fliesen- und Badfachhändler Leibfried aus dem unterfränkischen Bürgstadt ist einer von 23 „Unternehmern der Zukunft“. „Traditionell bedienen wir zwei Geschäftszweige: Das Handwerk mit dem Schwerpunkt Komplettbad und den Fliesenhandel“, erzählt Geschäftsführer Gustl Leibfried. Mit der Teilnahme an dem Förderprogramm verband das Fachgeschäft die Zielsetzung, den Umgang mit der logistischen Herausforderung des Onlinehandels mit Fliesen zu lernen. „Unser Anspruch ist es, dass der Kunde die Fliese online genauso authentisch wahrnehmen soll, wie vor Ort im Ladengeschäft.“ Leibfried hat deshalb viel Aufwand in die Artikeldarstellung seiner Marke Fliesendo gesteckt und freut sich über die zunehmende positive Resonanz im Endkundengeschäft. Wie Gustl Leibfried versichert, behält der Fachhändler Amazon Business aber dennoch im Visier: „Sobald wir im B2C-Segment nachhaltige Strukturen und Prozesse geschaffen haben, nehmen wir das Thema B2B in Angriff.“