Gastartikel: Markus Miklautsch von Stilmelange ist Teilnehmer im Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft“ von Amazon und WirtschaftsWoche. Unterstützt von Coach Jens Wasel, Gründer von KW-Commerce, arbeitet Miklautsch am Ausbau seines Online-Geschäfts. Im Interview berichten beide, wie sie zusammenarbeiten.
Herr Miklautsch, Stilmelange verkauft seit 1998 Tür- und Küchengriffe im Landhausstil über das Internet. An Erfahrung mangelt es Ihnen also nicht. Was macht die Teilnahme an „Unternehmer der Zukunft“ so interessant für Sie?
Markus Miklautsch: Ich bin zunächst einmal froh, dass Amazon.de mit Stilmelange ein österreichisches Unternehmen ausgewählt hat, zumal noch aus einer eher strukturschwachen Region. Unser Umsatz über Amazon ist mit rund acht Prozent noch recht gering. Deshalb hoffe ich, dass wir durch „Unternehmer der Zukunft“ zusätzliches Know-How über das Verkaufen auf dem Amazon Marketplace und die Markenbildung im Internet bekommen, um diesen Anteil zu steigern. Außerdem erwarte ich von der Teilnahme an dem Programm einen Push für die Internationalisierung unseres Geschäfts.
Herr Wasel, Sie verkaufen mit KW-Commerce über Amazon.de und vielen internationalen Amazon Marktplätzen Unterhaltungselektronik-Kleinartikel – und dies mit großem Erfolg. Sehen Sie die Schwerpunkte in Ihrer Tätigkeit als Coach für Stilmelange ähnlich?
Jens Wasel: Ja, und aus meiner Sicht gibt es hier drei Schwerpunktbereiche: Verbesserungen bei den Produktdaten, die erfolgreiche Umsetzung von Kampagnen sowie die Internationalisierung auf weiteren Amazon Marktplätzen.
Sprechen wir über das Thema Produktdaten: Was steht hier bei den Coachings im Fokus?
Jens Wasel: Es geht zum einen um den Content – also um die Details. So waren beispielsweise einige Produktbilder nicht freigestellt oder nicht alle Bulletpoints in der Produktbeschreibung ausgefüllt. Und zum anderen geht es um die Keywords – also um die Frage, wie die Produkte von Stilmelange am besten gefunden werden. Hier haben wir uns die wichtigsten Wettbewerber angeschaut und die Keyword-Listen entsprechend angepasst.
Markus Miklautsch: Das stimmt. Jens hat mit uns die Produktdaten mit einem Analyse-Tool angeschaut und das hat uns ganz tiefe Einblicke beschert. Wir haben die Keywords, die Beschreibungen und die Bilder bereits nachgebessert und auch die Anzahl der gelisteten Produkte auf Rat von Jens deutlich gesteigert. Da wir mit einem selbst entwickelten E-Commerce-Tool arbeiten, wurden die Updates ganz automatisiert an Amazon übertragen.
Jens Wasel: Das ist in der Tat bemerkenswert. Stilmelange arbeitet mit einer eigenen Software-Lösung, die Markus gemeinsam mit seiner IT-Firma edvART entwickelt hat. Markus hat alle Änderungen sehr schnell umgesetzt, so dass bereits seit dem Start von „Unternehmer der Zukunft“ vor drei Monaten ein Umsatzwachstum erkennbar ist.
Welche Schritte stehen bei Stilmelange an, um die gewünschte Internationalisierung erfolgreich voranzutreiben?
Markus Miklautsch: Wir versprechen uns schon einmal viel davon, die starke Marke von Amazon zu nutzen und auch das Logistikangebot von FBA „Fulfillment by Amazon“. Hier sind wir gerade dabei, unsere Prozesse entsprechend vorzubereiten. Auch haben wir Übersetzungen unserer Produktbeschreibungen in Auftrag gegeben, die schon fast fertig sind. Außerdem haben wir uns zusammen mit Jens das Angebot auf den ausländischen Amazon Marktplätzen genau angesehen. Ich bin mir sicher, dass zum Beispiel Türgriffe aus Porzellan in UK ein ganz großes Thema werden.
Jens Wasel: Ich finde bemerkenswert, dass Markus ein absolutes Bewusstsein dafür hat, welche Chancen in der Internationalisierung liegen. Durch die Coachings muss er sich das dafür nötige Wissen nicht erst erarbeiten, sondern kann von den Erfahrungen profitieren, die wir mit KW-Commerce Stück für Stück gemacht haben.
Wie profitiert ihr von der Teilnahme an „Unternehmer der Zukunft“?
Jens Wasel: Der Austausch mit Händlern im Rahmen dieser Initiative ist quasi „ein Geben und ein Nehmen“. So konnte ich beispielsweise bei Markus einige Kniffe miterleben, die ich auch auf unser Geschäft reflektiere.
Markus Miklautsch: Ich bin vor allem froh, dass das Matching mit Jens so gut passt. Bei Themen wie internationale Steuerregelungen oder der Kommunikation mit Kunden im Ausland hat er ganz viel Erfahrung, die für uns Gold wert ist. Auf eine Frage wie „Was muss ich beim Support mit finnischen Kunden beachten?“ kann er gleich eine fundierte Antwort geben. Im Gegenzug denke ich, dass Jens über unsere Software-Lösung ziemlich gestaunt hat, darüber wie gut wir die Daten in der Hand haben.
Was denken Sie welche Effekte sich für Stilmelange durch „Unternehmer der Zukunft“ erzielen lassen?
Markus Miklautsch: Mein Ziel ist es, den Amazon Umsatz mittelfristig zu verfünffachen. Das wäre durchaus möglich, weil wir hier bisher noch auf einem sehr geringen Niveau unterwegs sind.
Jens Wasel: Markus besetzt mit seinen Produkten eine absolute Nische. Und gerade deshalb lohnt sich der Aufwand mit „Unternehmer der Zukunft“ für Stilmelange definitiv. Denn meine Erfahrung ist: Egal wie klein die Nische – es gibt kein Produkt, das sich auf Amazon nicht verkaufen lässt.
Seit Anfang 2017 läuft das Unternehmer-Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft“, dass Amazon und Wirtschaftswoche, unterstützt von shopanbieter.de und Wortfilter ins Leben gerufen haben. Wir berichten in unregelmäßigen Abständen vom Projekt und den verschiedenen Teilnehmern.