Last but not least: In diesem Artikel – dem dritten in der Reihe – geht es um eine Fallstudie zur Rankingoptimierung, um Marketplace-Händlern zu zeigen, wie genau sie mit Amazon SEO mehr Umsatz erwirtschaften. Dieser Use Case soll also die Vorgehensweise und Auswirkungen auf Positionierung und Performance verdeutlichen. Die ausführliche Version finden Interessenten wie gehabt in der aktuellen Ausgabe des Online-Händlermagazins shopanbieter to go.
Aus der Praxis: Diese Schritte führen zu mehr Umsatz
In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass ein kleiner Kosmetikhersteller den Verkauf seiner Hyaluron Tagescreme bei Amazon ankurbeln will (siehe Bilder). Dafür sollte das Produkt möglichst auf der ersten Seite der Suchergebnisse angezeigt werden. Preis, Bewertungen und Bilder sollen dabei aber unberührt bleiben. Stattdessen sollen Keywords und Produkttexte optimiert werden.
1. Keyword Recherche
Dafür hat das beauftragte Unternehmen Marketplace Analytics erstens alle relevanten Keywords recherchiert, u.a. mithilfe von Brainstorming (z.B. für Synonyme) und über die Autovervollständigung von Amazon.
Zweitens wurden die Ausgangs-Keywords über ein Amazon-Keyword-Tool analysiert. Letztlich entstand eine Liste von 218 unterschiedlichen Keywords.
Im nächsten Schritt müssen Marketplace-Händler für die ausgewählten 218 Keywords automatisch täglich die wichtigsten Kennzahlen erheben (siehe Bild). Mithilfe dieser Kennzahlen kann eine Priorisierung der Keywords vorgenommen werden. Dabei muss man aber auf das Google Suchvolumen ausweisen, da es keine Angaben zum Suchvolumen auf Amazon gibt. Letztendlich entsteht eine nach absteigender Priorität sortierte Liste mit Keywords.
2. Keywordoptimierung und inhaltliche Überarbeitung der Produkttexte
Bei der Keywordoptimierung werden die neu recherchierten Keywords in den relevanten Textfeldern der Produkte platziert. Die Produktbeschreibung spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind die Felder Titel, Attribute und Schlüsselwörter – in dieser Reihenfolge.
Der Produkttext sollte ebenfalls mithilfe der Keywords überarbeitet werden und Interessenten im besten Fall zu Käufern machen. Deshalb sollten zum Beispiel Informationen rund um die alltägliche Nutzung einfließen. Händler sollten aber nicht zu viele Keywords in die Texte packen, um den Leser nicht zu überfrachten.
2.1.Titel
Die wichtigsten Begriffe sollten im Titel an erster Stelle stehen, z.B. Tagescreme (siehe Bild). Denn die Keywords am Anfang springen sofort ins Auge und erhalten gleichzeitig die höchste Gewichtung im Ranking.
Expertentipp: Die Begriffe sollten wenn möglich immer mit Bindestrich getrennt werden, denn so werden alle Varianten (zusammen und getrennt) von Amazon bei der Suche berücksichtigt. Der Titel darf letztendlich auch gern etwas länger werden, wenn der Lesefluss dadurch nicht eingeschränkt wird.
2.2. Attribute
Marketplace-Händler sollten bei Attributen vermeiden, Sätze mit Kleinbuchstaben zu beginnen und mit Satzzeichen zu beenden. Auch hier gilt wieder: Die wichtigsten Informationen sollten an erster Stelle stehen – natürlich am besten mit relevanten Keywords (siehe Bild). Dabei sollte der Nutzen durch Produkteigenschaften belegt werden.
2.3. Produktbeschreibung
Die Produktbeschreibung sollte vor allem den Nutzen untermauern. Händler sollten die Textblöcke durch Zwischenüberschriften mit Kernbotschaften trennen, um die Übersichtlichkeit zu bewahren. Keywords spielen hier eher eine untergeordnete Rolle.
2.4. Seller Central Schlüsselwörter
Bei den Schlüsselwörtern sollte der verfügbare Platz von 50 Zeichen pro Feld (es gibt 5) ausgeschöpft werden. Die Begriffe sollten nur durch Leerzeichen getrennt werden (siehe Bild) und keine Wiederholungen aus dem Titel, den Attributen oder den Schlüsselwörtern wiederholen. Die Nutzung von verschiedenen Schreibvarianten, umgangssprachliche Synonyme und Falschschreibungen lohnen sich dagegen.
Ergebnisse der Optimierung
1. Rankings
In dem Beispiel haben sich die Rankings in den sechs Wochen nach der Optimierung insgesamt deutlich verbessert: Bei 80 % der Keywords, bei denen das Produkt bereits vor der Optimierung auf den ersten drei Suchergebnisseiten erschienen ist, haben sich die Rankings durch die Optimierung verbessert (siehe Bild). Bei sieben Keywords blieben die Rankings unverändert, bei weiteren sieben Keywords kam es zu einer geringfügigen Verschlechterung der Rankings.
Daneben erscheint das Produkt bei deutlich mehr Keywords auf den ersten drei Seiten und bei den Top-Keywords konnte das Ranking nachhaltig gesteigert werden.
2. Performance
Durch die Optimierung konnten alle wichtigen Performance-Kennziffern verbessert werden. Die Amazon-Kunden haben das Produkt insgesamt häufiger gefunden und geklickt (siehe Bild).
FAZIT
Dieses gewählte Beispiel verdeutlicht, dass Händler viele Stellschrauben haben, um ihren Umsatz auf Amazon zu steigern, auch ohne Preis-Änderungen. Allein durch die Keywordoptimierung konnte eine deutliche Umsatzsteigerung erzielt werden. Der richtige Einsatz relevanter Begriffe kann die Reichweite des Produktes in der Amazon-Suche zu verbessern. Auch die Optimierung der Produkttexte führte zu einer deutlichen Umsatzsteigerung des Produktes.
Florian meint
Bis vor wenigen Wochen habe ich das auch noch so gehandhabt mit dem Title. Guck Dir mal aus der jeweiligen Kategorie die Styleguides an – man will es eigentlich nicht glauben und „riskieren“ – obwohl es so vorgegeben wird – aber kürze mal den Title und Du wirst Dich über das Ergebnis wundern. Mal so ein kostenloser Experten-Tipp 🙂
Florian meint
Dass diese von Kategorie zu Kategorie unterschiedlich sind und man sich danach richten sollte, weil es wie gesagt ranking-technisch definitiv positive Auswirkung hat.