Manchmal kommt es vor, dass ein Unternehmen für mehrere Marken, die sich unter dessen Dach befinden, mehr oder weniger gleichzeitig jeweils einen Onlineshop launchen möchte. Dies bedeutet in der Regel eine große Herausforderung, die viel Erfahrung in der Umsetzung komplexer eCommerce-Projekte bedarf, aber auf der anderen Seite einen höchst spannenden Output hervorbringt.
Vor der Herausforderung, solch eine komplexe „Multi-Brand Shop Infrastruktur“ zu entwickeln, stand im Frühjahr 2014 die L’Oréal Deutschland GmbH. Der deutsche Ableger des weltweit ersten und zugleich größten Kosmetikherstellers mit Hauptsitz im französischen Clichy beabsichtigte dabei, drei große Marken mit einem jeweils eigenen Shop online zu bringen: Urban Decay (Make-Up Artist Marke), Kiehls (Haut- und Körperpflege seit 1851) und Clarisonic (Ultraschall für Haut- und Gesichtspflege).
Mithilfe der Umsetzung durch den Shopware Enterprise Partner conexco sind während des Projekts drei ansprechende, hochfunktionale und individuelle Shops entstanden. Dies ist ihre Geschichte:
Die Erfolgsstory der Partner L’Oréal, Shopware und conexco begann Anfang 2014. „Für die Planung der neuen Onlineauftritte haben wir eine ausführliche Anbieterbewertung im Rahmen einer Gesamtausschreibung von insgesamt 24 Einzelbestandteilen durchgeführt. Da Shopware alle Voraussetzungen erfüllte, war die Entscheidung somit getroffen“, erinnert sich Felix Schmidt, inzwischen Chief Data Officer für den Konzern und damals als leitender Director für eCommerce, CRM & Digitales Marketing für das Projekt zuständig.
Urban Decay als erster Schritt in den Direktvertrieb
Conexco hat die Besonderheiten der drei Marken voll verstanden und drei Shops geschaffen, die für ihre Einzigartigkeit stehen. Dafür stand mit Shopware das passende Werkzeug zur Verfügung: „Für uns war es sehr wichtig, einen überzeugenden Auftritt im Internet auf die Beine zu stellen, der unsere Marken unterstreicht und passend in Szene setzt. Das passende Shopsystem ist einer der wichtigsten Schlüssel dazu“, sagt Felix Schmidt.
Eine große Herausforderung bestand darin, dass alle drei Shops in die bestehende Enterprise-Umgebung von L’Oréal integriert werden mussten. So wurde jeder Shop als eigene Instanz mit einer flexiblen und äußerst anpassbaren Shopware Enterprise aufgesetzt. Als erster Shop im Triple sollte Urban Decay an den Start gehen, die Trendsetter-Marke aus den USA für Lidschatten, Lipgloss, Eyeliner, Mascara und weitere Make-Up Produkte.
In seinem Mission Statement unterstreicht Urban Decay, dass es „den Wunsch nach Einzigartigkeit“ bedienen möchte, und ebenso einzigartig sollten sich selbstverständlich auch der Shop und die darin enthaltenen Funktionen präsentieren. Weitere Anforderung: Am 1. September 2014 sollte der Shop online sein, wobei das Projekt erst im Mai 2014 begann.
Steigerung des Umsatzes durch Responsive Theme
Für alle drei Shops hat conexco ein Custom Responsive Theme inklusive Quickview-Funktion geschaffen, das die optimale Darstellung der Shops auf allen Endgeräten sicherstellt – eine Maßnahme, die sich voll und ganz ausgezahlt hat. „Durch das Responsive Theme konnten wir eine deutliche Steigerung des Umsatzes über mobile Endgeräte ausmachen, teilweise haben wir unsere Ziele von 50% deutlich übertreffen können“, sagt Felix Schmidt.
„Für alle drei Shops haben wir außerdem diverse Funktionen und Anbindungen geschaffen, die das Pflichtenheft von L´Oréal erforderte. Dazu gehörte etwa eine Promotions-Funktion zum Vergeben kostenloser Geschenke basierend auf der Warenkorbzusammensetzung oder ein Store Locator zum Lokalisieren stationärer Geschäfte und deren Sortimente“, erklärt Josua Seiler, Geschäftsführer des Shopware-Enterprise Partners conexco. Sehr hilfreich, so Seiler weiter, sei auch eine Bestands- und Reichweitenplanung, die dem Shopbetreiber L’Oréal eine Berechnung abgibt, wie lange der Bestand eines bestimmten Produkts noch reicht.
Wie bereits erwähnt, musste eine Reihe von Anbindungen geschaffen werden, um die Shops in die bestehenden Enterprise-Prozesse von L’Oréal zu integrieren. „Dazu gehörten eine Integration des CRM Salesforce, eine Anbindung an SAP, eine Zendesk-Anbindung mit Single-Sign-On sowie eine Integration des externen Fullfillment Dienstleisters “, zählt Seiler auf.
In Bezug auf das Caching mussten besondere Anforderungen erfüllt sein, unter anderem CDN (externes Cloud Rendering), optimiertes Caching sowie die Aktivierung des Varnish Cache. Wegen einer TV-Kampagne in Verbindung mit der Sendung „Germany’s next Top Model“ musste außerdem insbesondere bei Clarisonic gewährleistet sein, dass der Shop auch bei „TV-Waves“ nicht in die Knie gezwungen wird.
Ein spezieller Produktberater
Für den Shop von Kiehls entwickelte conexco außerdem noch einen speziellen Produktberater für die 650 Produkte im Shop, mit der Kunden Artikel einzeln oder als Bundle in den Warenkorb legen. Weitere Funktion für Kiehls: „Testimonials“, eine ausgeprägtere Form der Kundenrezensionen, die das Ziel haben, noch mehr Vertrauen beim Käufer zu erzeugen.
Am Ende dauerte die Umsetzung des ersten Shops durch conexco zwei Monate, womit die Agentur voll im Zeitplan lag. Der Launch des zweiten Shops, Clarisonic, erfolgte am 01. Februar 2015, Kiehls folgte am 02. April 2015.
Laut Josua Seiler hat sich der Einsatz von Shopware in jeglicher Hinsicht bezahlt gemacht: „Die Flexibilität von Shopware hat uns extrem geholfen. Da das System eine kurze Time-to-Market ermöglicht, war auch unsere größte Herausforderung, der Faktor Zeit, am Ende kein Problem.“
Felix Schmidt lobt derweil die Zusammenarbeit zwischen den drei Beteiligten: „In allen Projektphasen hat die Verständigung und die Kooperation reibungslos funktioniert. Das steht am Ende beispielhaft für das komplette Projekt. Alles in Allem ist dies in weit über 50 Shops, die ich in den letzten Jahren online gebracht habe, mit Abstand eine der erfolgreichsten Kooperationen auf Grund der großen Leidenschaft und des bedingungslosen Commitments aller Beteiligten.“