Heute vermeldete der bvh aktualisierte Umsatzzahlen für den Interaktiv- und Versandhandel. Auf der Auswertung der Zahlen der vergangenen drei Quartale korrigierte der bvh seine im Februar vermeldeten Prognosen für das Gesamtjahr nun deutlich nach oben. So erwartet er für 2013 nun einen Gesamtumsatz im Interaktivhandel von 48 Milliarden Euro (+22,2 Prozent zum Jahr 2012). Rund 83 Prozent davon soll der Onlinehandel mit Waren ausmachen, der insgesamt auf einen Umsatz von 39,8 Milliarden Euro kommen soll (+44,2 Prozent zum Jahr 2012).
Mit seinen optimistischen Prognosen reiht sich der bvh ein in eine ganze Reihe anderer Untersuchungen, die alle eine weiterhin deutlich positive Entwicklung des Konsumes – und dabei insbesondere auch des Einkaufens via Internet – vorhersagen.
Basis der aktuellen Prognose des bvh sind die Daten des dritten Quartals 2013, die – wie bereits die des 2. Quartals – überraschend gut ausfielen: So wurde zwischen Juli und September dieses Jahres allein über den Onlinevertrieb von Waren ein Umsatz von 9,711 Milliarden Euro erzielt – eine Steigerung gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 44 Prozent!
Damit betrug der Anteil des E-Commerce am gesamten Versandhandelsumsatzes von 11,646 Milliarden Euro im 3. Quartal 2013 satte 83,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum betrug der Anteil des E-Commerce erst 73,4 Prozent.
Die 5 umsatzstärksten Warengruppen in Millionen Euro
Warengruppe | 3. Q. 2013 | 3. Q. 2012 | Entwickl. | |
---|---|---|---|---|
1. | Bekleidung / Textilien / Schuhe | 3.885 | 3.230 | +20,28 % |
2. | Bücher, Bild- und Tonträger | 1.974 | 930 | +112,26 % |
3. | Unterhaltungselektronik/Elektronikartikel | 982 | 930 | +5,59 % |
4. | Haushaltsgeräte / Haushaltswaren & Kleinartikel | 594 | 640 | -7,19 % |
5. | Hobby, Sammel- und Freizeitartikel | 578 | 550 | +5,09 % |
Bereits für das zurückliegende Quartal hatte der bvh die Umsätze nach Vertriebswegen aufgeschlüsselt, wobei sich die Bedeutung der Marktplätze zeigte. Das größte Wachstum jedoch lag bei den Internet Pure Playern. Im dritten Quartal 2013 stellt sich die Situation allerdings anders dar: Während der Sommermonate konnten nur die Marktplätze sowie die Versender mit Heimat im Stationärhandel spürbar zulegen, die Internet Pure Player mussten deutlich Anteile abgeben.
Umsätze nach Vertriebswegen in Millionen Euro
Vertriebsweg | 3. Q. 2013 | 2. Q. 2013 | Entwickl. | |
---|---|---|---|---|
1. | OMP Online-Marktplätze wie eBay, Amazon, Rakuten, Mercateo, MeinPaket.de etc. |
6.596 | 6.269 | +5,22 % |
2. | MCV NEU Alle Versender, die mehr als einen Vertriebskanal benutzen, aufaddiert / Dazu zählt der Umsatz der klassischen Multichannel-Versender plus der Umsatz der Apothekenversender plus der Umsatz der Versender mit Heimat im Stationärhandel plus der Umsatz der Teleshoppingversender |
3.455 | 3.417 | +1,11 % |
3. | MCV Versender mit Katalog- und Internetangebot |
1.906 | 1.982 | -3,83 % |
4. | IPP Internet-Pure-Player |
1.171 | 1.572 | -25,51 % |
5. | STV Versender mit Heimat im Stationärhandel |
1.150 | 1.088 | +5,70 % |
Wer angesichts dieser Entwicklungen seinen Vertrieb über Marktplätze intensivieren oder nun erstmals auf Vertriebsplattformen starten möchte, sei an dieser Stelle auf unseren aktuellsten Ratgeber hingewiesen: „Der einfache Einstieg in den E-Commerce – Fakten und Tipps zum Verkaufen auf Online-Marktplätzen“.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
Ricarda M. meint
Unser Umsatz 2013 lehnt sich an 2011 an – von Umsatzsteigerung ist hier keine Spur. Eine Steigerung betrifft in unseren Augen nur die stetige Anzahlsteigerung von Konkurrenz-Shops mit gleichen Produkten. Harte Bedingungen für 2014.
Peter Höschl meint
@ Ricarda,
meiner Einschätzung nach profitieren vor allem die großen Onlineshops und (meist VC-finanzierten) Neueinsteiger vom weiter anhaltenden E-Commerce-Boom.
Für alle anderen heißt es erst einmal – Rendite steigern und Prozesse optimieren.
Nicola Straub meint
Das zeigt ja die Auswertung sehr gut: Nach den zahlen des bhv ging der Umsatz bei den IPP ganz MASSIV nach unten. Minus 25% ist eine Menge!
Oder ganz konkret: Ein Umsatzrückgang um ein Viertel kann das Geschäft kosten – zumal das Erstarken der Marktplätze weiter anhält. Insofern wird auch in meinen Augen auf der Strecke bleiben, wer es nicht schafft,
a) mehr Gewinn aus dem (verbliebenen) Umsatz zu schöpfen und
b) andere Märkte zu gewinnen. Das können ganz banal andere Kanäle sein, die man bedient – auch z.B. die Marktplätze, wenn man es strategisch klug angeht. Und es können die Märkte in anderen Ländern sein, Stichwort Internationalisierung.
Übrigens: Gerade weil wir das so sehen, bringen wir immer mehr Inhalte und Ratgeber, die bei diesen drei Aufgaben helfen:
– Hinweise zur Professionalisierung „Mehr Return aus dem Umsatz“
– Das aktuellste Whitepaper zur Vertrieb über Marktplätze
– Unser Themenschwerpunkt „Ticker International“
Herzlich, Nicola Straub