Wir haben ja bereits seit einiger Zeit das Thema Internationalisierung auf der Tagesordnung. Spätestens, sobald die Hausaufgaben hinsichtlich der internen Prozesse gemacht sind und die „Beackerung“ des heimischen Marktes in geordneten Bahnen läuft, sollte es an der Zeit für den Blick ins Ausland sein. Gute Gründe dafür gibt es genügend, wie auch unser monatlicher internationaler Preisindex regelmäßig belegt.
Allerdings, gibt es auch einige, mitunter berechtigte, Befürchtungen, die es zu klären gibt, bevor man den Schritt ins Ausland wagt.
Die sechs häufigsten Fragestellungen haben wir zusammengestellt und unseren Partner Henning Heesen von der Salesupply AG, gebeten diese zu beantworten bzw. uns seine Einschätzung dazu mitzuteilen.
Befürchtung 1: Ich weiß nicht, ob ich im Ausland mein Geld vom Kunden bekomme
Henning Heesen, Salesupply AG: Dieses Risiko lässt sich ebenso
wie in Deutschland sehr gut kalkulieren. Im Ausland sind die Zahlarten ohne Risiko, wie Vorkasse, Paypal, Kreditkarte, auch im Ausland üblich.
Dazu kommen länderspezifische Zahlarten wie z.B. die Card bleue in Frankreich.
Desweiteren sollte man im Ausland mit einem spezialisierten Payment-Partner zusammenarbeiten, der den jeweiligen Markt sehr gut kennt. Viele unserer Kunden arbeiten beispielsweise mit Ogone zusammen.
Befürchtung 2: Ich fürchte das finanzielle Risiko, welches der Schritt ins Ausland mit sich bringt
Henning Heesen, Salesupply AG: Dies ist ein auf den ersten Blick nachvollziehbarer Gedanke, der allerdings nur zutrifft, wenn man die komplette Infrastruktur erstellt und Maßnahmen für den Rollout selbst durchführt. Greift man auf bereits bestehende Strukturen z.B. eines Dienstleisters zurück, belaufen sich die Kosten, die vor dem Rollout anfallen, lediglich auf eine Marktanalyse und Anpassung der Website. Das Einstellen von Mitarbeitern im Ausland oder gar die Etablierung einer Niederlassung vor Ort für die Logistik ist in diesem Fall nicht notwendig.
Befürchtung 3: Wie gefährlich ist es, wider besseren Wissens gegen geltendes Recht zu verstoßen und mir eine Strafzahlung zu riskieren?
Henning Heesen, Salesupply AG: Vor einiger Zeit wurde ein Online-Händler für ein fehlerhaftes Impressum in Frankreich zu einer Strafe von 75.000 € verdonnert.
Damit so etwas nicht passiert, empfiehlt es sich, vor dem Rollout den Rat von Fachleuten einzuholen. Sind alle Anpassungen auf der Seite vorgenommen und dem Land angepasste AGB erstellt, besteht keinerlei Risiko.
Nur sollte man sich nicht scheuen, zu Beginn in die Expertise von Fachleuten zu investieren. Denn ein Eintritt in den ausländischen Markt ohne die notwendige Sachkompetenz kann im Nachhinein bedeutend teurer werden.
Nicht nur bei einem fehlenden Impressum, sondern auch bei auftretenden Problemen mit Kunden.
Befürchtung 4: Wie soll ich die Sprachbarriere überwinden?
Henning Heesen, Salesupply AG: Ein Shop sollte immer den Standard bieten, über den auch inländische Shops verfügen.
Stellen Sie sich vor, Amazon würde auf die Frage nach dem Verbleib einer Bestellung auf Englisch antworten. Es führt also kein Weg an einem Kundenservice vorbei, der Kunden in der jeweiligen Muttersprache betreut. Das fängt an bei der adäquaten Lokalisierung des Webshops bis hin zu standardisierten E-Mails, persönlich beantworteten E-Mails und erst gilt erst recht bei Kundenkontakt am Telefon.
Idealerweise wird dem Kunden eine Telefonnummer im Inland geboten, um das Vertrauen zu erhöhen. Möchte man nicht das Risiko, das in Punkt 2 angesprochen wird, eingehen, lohnt sich die Inanspruchnahme eines Dienstleisters, der bereits über Personal für genau diesen Bereich verfügt.
Befürchtung 5: Lohnt sich bei den hohen Versandkosten ins Ausland überhaupt die ganze Mühe?
Henning Heesen, Salesupply AG: Es lohnt sich, wenn Sie in einen Markt eintreten, in dem die Nachfrage für Ihr Sortiment gegeben ist und eine hohe Marge bietet durch z.B. höher zu erzielende Preise und niedrigen Marketingkosten im Vergleich zu Deutschland.
Doch lässt sich die Effizienz noch steigern, um die Kosten, die für Versand und Zoll anfallen, noch zu senken. Durch die Lagerung im Zielland kann der Shopbetreiber seinen Kunden günstige Versandkosten anbieten und die Abwicklung funktioniert schnell, da es sich ja nun im Prinzip um einen Inlandsversand handelt.
Gleichwohl wird so die Bearbeitungszeit möglicher Retouren gesenkt. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit mit einem Logistik-Dienstleister, der die vollständige Infrastruktur bereithält.
Befürchtung 6: Könnten unbekannte und starke Mitbewerber meine Internationalisierungsbemühungen zum Scheitern bringen?
Henning Heesen, Salesupply AG: Der Aspekt der Konkurrenzsituation ist sehr gut skalierbar. Ohne Vorwissen sollte natürlich keine Internationalisierung erfolgen.
Aus diesem Grund ist eine Marktanalyse der erste Schritt, bevor Maßnahmen für den Rollout erfolgen sollten. Idealerweise wird die Analyse von Experten durchgeführt, die den ausländischen Markt bereits gut kennen. So lässt sich leicht herausfinden, ob es potenzielle Konkurrenten gibt und zu welchen Preisen diese ihr Sortiment verkaufen.
Übrigens: Von 02. bis 04. Juni findet in Barcelona der, jährlich stattfindende “Global E-Commerce Summit” 2013 statt. Interessenten können über Salesupply vergünstigt an dem Summit teilnehmen.