Vergangenes Jahr fragten wir was ein bestehender Onlineshop wert ist und stellten eine Faustformel als Diskussionsgrundlage vor. Bei der anschließenden, sehr interessanten, Diskussion waren sich auch die Teilnehmer einig, dass letztlich betriebswirtschaftliche Werte die einzig relevanten Größen für einen Kauf eines Shops darstellen.
Nicht überraschend also, dass alle zuerst auf den Gewinn und/oder Jahresumsatz schauen würden. Hinzu kommen Faktoren, wie Konditionen zu den Lieferanten, Verhältnis Stammkunden / Neukunden, Umsatzentwicklung der letzten 12 Monate etc. pp.
Auch wenn die eingesetzte Technik und das Design eine eher untergeordnete Rolle spielen, wurden Faktoren wie Konversionsrate, Wert der Domain oder auch die Qualität des Contents m.E. bei der Diskussion etwas vernachlässigt.
Sei es drum, was letztlich zählt sind die Zahlen. Und hier bietet Dr. Barthel`s Unternehmenswertrechner kostenlos eine Online-Unternehmensbewertung auf der Basis von 30 Verfahren wie DCF, Multiples, KGV, APV, WACC, CAPM, EBIT (Freeware).
Die sogenannten Praktiker-Verfahren sollen sich – laut Eigenbeschreibung – beispielsweise vorrangig eher für kleine Unternehmen eignen. Praktiker-Verfahren seien theoretisch nicht fundiert, sondern gründen ihre Akzeptanz gegenüber den Bewertungsadressaten auf der Erfahrung, dass diese Verfahren in ähnlich gelagerten Fällen zur Einigung bzw. zu Marktwerten führten.
Wohingegen sich die Verfahren auf der theoretischen Basis des Investitionsmodells vorrangig eher für mittelgroße Unternehmen eignen sollen. Entscheidungswerte eines potentiellen Käufers oder Verkäufers sind Grenzwerte im Hinblick auf einen Alternativvergleich. Alle Bewertungsüberlegungen liessen sich theoretisch aus der Investitionsrechnung ableiten. Der Barwert der zukünftigen Überschüsse bilde den theoretisch richtigen Wert eines Unternehmens.
Wer sich also ernsthaft mit dem Gedanken trägt einen Onlineshop zu kaufen oder zu verkaufen, dürfte gut beraten sein Dr. Barthel`s Unternehmenswertrechner durchzuspielen bzw. durchzuarbeiten.
Interessant für uns wäre nun natürlich noch, was die Gemeinde sagt. Ist dieser Rechner ein probates Mittel um den Wert eines Onlineshops zu ermitteln?
Vielleicht hat ja auch ein Praktiker mal die Muse, Echtdaten in den Rechner einzutakkern und uns mitzuteilen, wie er das Ergebnis einschätzt.
Übrigens: Wer seinen eigenen Onlineshop verkaufen möchte, hat schon seit längerem die Möglichkeit diesen kostenlos in unserem Marktplatz anzubieten. Auch Kaufgesuche wurden bereits veröffentlicht.
Arthur W. Borens meint
Ist ja alles ganz nett, aber nur bedingt brauchbar, wenn nur der Shop, nicht aber das gesamte Unternehmen verkauft werden soll. Zudem müssen sich die Kontrahenten dann auch noch darüber einigen, welche(s) Berechngsmodell(e) zum Zuge kommen soll. Wie so oft im Leben auch nur eine kleine Orientierungshilfe, mehr nicht.
Anja Schneider meint
Wie überall in der Wirtschaft kann man „tolle“ Zahlen berechnen. Letztendlich bestimmt Angebot und Nachfrage den Preis.
Peter meint
Richtig, dennoch dürsten viele geradezu nach einer Formel – zumindest als Anhaltspunkt.
Arthur W. Borens meint
Das geht auch unkomplizierter und mindestens genau so „zuverlässig“: ShopTAX.de – Achja, warum lassen sich die „Experten“ nicht in der Xing-Gruppe dazu aus? Angemeldet haben sich ja einige. Vielleicht kommt man dann doch dem angestrebten Ziel ein wenig näher.
Peter meint
shoptax.de hatte ich vor Erstellung des Artikels nochmal aufgerufen. Mit dem Ergebnis „Hier entsteht eine neue Internetpräsenz!“
Sonst hätte ich darauf verwiesen.
Bei der XING-Gruppe kann ich jetzt mal nur von mir ausgehen. Vor allem aus Zeitgründen warte ich bis der Moderator Diskussionsgrundlagen bereitstellt. Eine in den Raum geworfene kurze Frage genügt mir hier nicht als Denkanstoss.
Arthur W. Borens meint
Hmm, ja, wurde gerade intern auf einen anderen Server umgesetzt, ist aber inzwischen _wieder_ _online_. *** In der Diskussionsgruppe verlässt man sich offensichtlich nur auf den MOD, was ja auch nicht gerade Sinn einer Gruppe ist. Es ist auch nicht Aufgabe des MOD, schon fertige Lösungen anzubieten, die dann ggf. nochmals durchgekaut werden. Ein wenig Intitiative könnte man auch von den Mitgliedern erwarten. 🙂
Markus meint
das ist ein nettes Gimmick, aber sicher nicht mehr. Das Problem ist wie bei allen Rankings. Den ersten und den letzten Platz kann man immer gut bestimmen. Aber das Mittelfeld ist halt schwer zu greifen. Und da wird man je nach Kriterien immer kleine und große Verschiebungen haben.
Arthur W. Borens meint
Es gibt hier keinen ersten oder letzten Platz, auch kein Mittelfeld, sondern eine Bandbreite, die als Verhandlungsbasis dient. Festwerte wird man nie festlegen können und die machen auch keinen Sinn, weil eh immer verhandelt wird. Wer sowas als Gimmick abtut, hat die Dinge nicht verstanden.
www.estugo.de meint
Till meint
Hallo,
vorweg: Ich gehe Mitte Juli mit einem Online-Tool zur Bewertung von Unternehmen online. Bin also die direkte Konkurrenz von Dr. Barthel. Dieser arbeitet zwar methodisch richtig und bietet eine Vielzahl von Bewertungsverfahren an, stellt den Unternehmer allerdings vor diverse Probleme beim Ausfüllen des Tools. Und ein Mittelwert aller Bewertungsverfahren sorgt auch nicht dafür, dass der Wert realisitischer wert. Naja, ich stehe dem etwas ablehnend gegenüber und habe daraufhin ein eigenes Tool entwickelt, welches auf dem Ertragswertverfahren beruht und sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) richtet.
Außerdem werden wir eine Berechnung nach dem vereinfachten Ertragswertverfahren für die Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer und den Mindestwert des Unternehmens nach dem Substanzwertverfahren anbieten.
Darüber hinaus bieten wir noch individuelle Gutachten an.
Es muss allerdings klar sein – wie auch schon gesagt wurde – dass jegliche Bewertungsverfahren letztlich nur eine Annäherung an den Kaufs- oder Verkaufspreis sein können. Wert ist also nicht gleich Preis.
Falls Sie Interesse haben, können Sie sich auf der vorläufigen Website für den Newsletter anmelden!
freundliche Grüße
Till Ohrmann