Bei der Listung der aktuellen Trends für 2008 habe ich einen unterschlagen: Den Trend zum "Grün". Die E-Commerce-Times belächeln "die große "grün anstreichen"-Arbeit" (‚The Big Green Paint Job‘) und kritisieren die Meute der Marketing-Profis, die nun alle plötzlich in grünen Anzügen nur noch die eine Farbe predigten. Doch die Grundthese ist simpel und belastbar: Die Menschen konsumieren wieder mehr, gleichzeitig wächst die – medial und politisch stark geschürte – Aufmerksamkeit für Umweltprobleme. Aus dem Dilemma, konsumieren, aber die Umwelt damit nicht belasten zu wollen, erwächst die Sehnsucht nach "grünem Konsum".
Sollten Shophändler also jetzt allen ihren Produkten "grüne" Eigenschaften andichten?
Natürlich nicht. Das stärkste Element im Onlinevertrieb ist und bleibt das Vertrauen. Wer sich einfach nur an einen Trend anhängt, verliert seine Glaubwürdigkeit – denn Kunden haben ein untrügliches Gespür dafür, was ‚echt‘ und was vorgetäuscht ist.
Dennoch ist es wichtig, der gewachsenen Sensibilität der Kunden Rechnung zu tragen. Kunden wollen stärker als früher wissen, wo die Produkte herkommen, wie (und von wem) sie fabriziert wurden – bis hin zur Frage, wie sie später umweltgerecht entsorgt werden können. Dabei können Umweltargumente durchaus auch dazu genutzt werden, höherpreisige Alternativen oder Zusatzartikel zu bewerben. Beispiele:
- Wenn ein Kunde in der Detailansicht eines Elektrogerätes Informationen zum Stromverbrauch liest, könnte es dabei einen Link zu noch verbrauchsgünstigeren Geräten geben "Noch sparsamere Toaster finden Sie hier"
- In der Detailansicht einer Kaffeemaschine mit Glaskanne könnte der Hinweis auf die "noch sparsamere Variante mit Thermoskanne" geben. Oder zum "umweltschonenden Edelstahlfilter-Einsatz"…
Sichten Sie Ihr Sortiment einfach einmal nach ökologischen Kriterien und nehmen Sie Ihren Kunden – wo immer sinnvoll möglich – das "schlechte Gewissen" beim Konsumieren.
Das gilt auch für Versand und Verpackung: Der "ökologische" Büroartikel-Versender MEMO versendet seit jeher in der umweltfreundlichen Post-Box – und wirbt damit natürlich auch! Der Waschbär-Versand betonte immer schon, wie klein seine Pakete zusammengefaltet und wie gut wiederverwendet werden können. So nervig die neue Verpackungsverordnung ist – kommunizieren Sie, dass alle Ihre Verpackungen zukünftig wiederverwertet werden! Solange Kunden noch unbekannt ist, dass dies nun für alle Händler gilt, können Sie mit diesem Hinweis punkten.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
Kosmo meint
Im Shop http://www.fujitsu-siemens-shop.de gibt es eine „Grünes-„Special mit PCs, die stromsparend sind. Es wurde kein einziges Produkt verkauft. Mein Vermutung ist: Wenn man die Leute fragt, „Sind Sie für Umwltschutz?“, sagen die meisten „Ja“. Wenn es aber darum geht, etwas Konkretes zu tun oder umweltfreundliche Produkte zu kaufen, tun dies die meisten nicht = Sagen und Handeln ist und bleibt zwei paar Schuhe.
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Für 2008 wurde "grüner Konsum" als neuer Trend ausgemacht, wie wir bereits berichteten. Die Marketingleute haben natürlich auch schon eine wunderbare Abkürzung gefunden: LOHAS – „Lifestyle of Health and Sustainability" (Lebensstil der Gesun
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Unter dem Titel Die Zukunft ist grün wiesen wir vor einiger Zeit auf den Trend hin, "ökologischer" zu shoppen. Diesen Trend bestätigt nun auch eine aktuelle Studie des Marktforschungs-Unternehmens TNS Infratest: "Laut einer repräsentativen