Die Sichtbarkeit bei Google ist nicht nur für Online-Händler wichtig. Ein Problem im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung kann dann vorliegen, wenn verschiedene URLs um die gleichen Keywords oder Keyword Phrasen konkurrieren. In dem Fall spricht man von Keyword Kannibalisierung (URL Switches).
Beispiel für Keyword Kannibalisierung
Ein Online-Shop hat beispielsweise nicht nur eine Produktdetailseite zum Thema „gelbe Sneaker“, sondern darüber hinaus vielleicht noch einen Artikel zum Thema Laufschuhe. In diesem Artikel wird das Thema Sneaker kurz angedeutet, der eigentliche Artikel handelt aber primär über Laufschuhe. Problem könnte nun sein, dass Google die Produktdetailseite zu einem bestimmten Keyword mit dem Begriff „Sneaker ranked und immer wieder aber auch den Artikel mit den Laufschuhen angezeigt wird.
In dem Fall platziert Google also nun verschiedene URLs zu einem bestimmten Keyword oder einer Keyword-Phrase. Als Shopbetreiber erhalte ich somit indirekt von Google den Hinweis, dass Google noch nicht hundert Prozent erkannt hat, welche der Seiten denn nun die relevanteste für das Keyword oder die Keyword Phrase ist. Das führt in vielen Fällen – je nach Wettbewerbssituation – dazu, dass das Keyword nicht bis auf die vordersten Plätze bei Google ins Ranking durchkommt oder keine konstante Platzierung möglich ist. Ein weiterer Aspekt ist, dass die für den Online-Händler relevante Seite, nämlich die Produktdetailseite, nicht den kompletten Traffic abbekommt und somit indirekt auch Umsatz verloren geht.
Wie kann man Keyword-Kannibalisierung lösen?
Als Shopbetreiber ist man auf gute organische Rankings angewiesen. Daher sollte man seine Keywords regelmäßig prüfen und analysieren. Gute SEO Tools bieten hier Unterstützung und zeigen entsprechende Probleme bei den Rankings an. Im Beispiel hier sieht man, dass unterschiedliche URLs zum gleichen Keyword rankten und auch an unterschiedlichen Positionen bei Google angezeigt wurden.
Um letztlich das Problem für Google lösen zu können, gibt es unterschiedliche Optionen.
- Auf der relevanten Seite das Keyword stärken, auf der nicht relevanten Seite das Keyword schwächen und ggfs durch ein Synonym ergänzen.
- Insgesamt Google die Relevanz durch weitere Signalwörter / Synonyme zeigen. WDF*IDF kann hier eine große Hilfe darstellen.
- Interne Verlinkung für die Seite stärken
- Weitere Themenrelevante Backlinks auf die relevante Seite leiten
- Navigationsstruktur prüfen
Ein anderer Weg kann sein, über Umwege die Produktdetailseite zu stärken, in dem man verschiedene Landingpage zum Thema aufsetzt, die dann wiederum auf die Produktdetailseite verlinken. Der Vorteil hier wäre, dass man das Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln für den Nutzer betrachten könnte, Mehrwert bietet und Google die Möglichkeit gibt, mehr Content zu diesem Thema zu indexieren bzw. die Relevanz zu den unterschiedlichen Themen besser differenzieren zu können.
Zudem würde jede URL eine eigener Title und Description vergeben werden können, sodass diese noch relevanter werden. Bei einer Seite ist es schwierig, die relevanten Keywords in einen Title oder eine Description unterzubringen.
Fazit
Keyword Kannibalisierungen sollte man vermeiden. Dafür gibt es unterschiedliche Herangehensweisen und Strategien. Nicht notwendig ist es, wie früher, für jedes Keyword eine eigene Landingpage zu bauen. Google ist wesentlich schlauer geworden und mit Themenseiten beispielsweise kann man eine Menge erreichen und die Hauptseiten stärken. Auch kann die Navigation und somit die interne Verlinkung ein relevantes Kriterium sein. Nicht sinnvolle oder zur Conversion ungeeignete Seiten könnten zudem auch einfach aus dem Index über einen entsprechenden Eintrag in der robots.txt entfernt werden. Häufig wundert man sich als Seitenbetreiber, dass doch Traffic über bestimmte Keywords generiert wird, die Conversion oder der Umsatz aber nicht den Erwartungen entspricht. Keyword Kannibalisierung könnte ein Grund dafür sein.