Jetzt geht es los: die Kunden fangen an, nach potentiellen Weihnachtsgeschenk-Ideen zu suchen. Und wo tun sie dies? Einer neuen Studie von bloomreach nach starten in den USA bereits 55% der Nutzer ihre Recherche bei Amazon. Suchmaschinen wie Google sind nur noch für 28% die erste Wahl als Produktsuchmaschine. Das ist eine schlechte Nachricht für Google, aber auch für Onlinehändler, die sich bislang ausschließlich auf den eigenen Shop konzentriert haben.
Und das ist noch nicht alles: neun von zehn Käufern gaben an, Produkte immer über Amazon zu „checken“, selbst dann, wenn sie vorhatten, diese direkt beim Retailer zu kaufen…
Hier kommen die Arbeitspakete für den Oktober
- Prüfen, welche Social-Shopping-Sites in Ihrer Zielgruppe hip sind und dort (wenn möglich) selbst Produkte listen (Achtung: nur ausgewählte Produkte listen, Massenlistungen werden hier als „Spamming“ empfunden!)
- Darüber hinaus jetzt die weiteren Vertriebskanäle aktivieren. Kunden fangen bereits ab Anfang Oktober mit den ersten Recherchen für die Weihnachtsgeschenke an, wie eine Auswertung von Traffic und Leadouts auf idealo in 2015 zeigt. Danach steigen die Zugriffe bereits ab der KW 40 spürbar an! Auch wenn der eigentlich Peak zwischen Black Friday und Weihnachten liegt, kann es naturgemäß entscheidend sein, von den Kunden bereits während der vorgelagerten Recherchephase aufgefunden zu werden. Zudem findet die Recherche von Kunden immer seltener über Google und dafür häufiger über Marktplätze wie Amazon statt: Einer Studie von bloomreach nach starteten in den USA in 2016 bereits 55% der befragten Nutzer ihre Produktrecherchen generell auf Amazon, nur 28% via Google. Und neun von zehn Käufer gaben an, Artikel auf jeden Fall bei Amazon zu überprüfen, auch wenn sie vorhatten, woanders zu kaufen.
- Bei ebay die Angebote ebenfalls weihnachtlich gestalten und vermehrt die „Sofort-Kaufen“-Option anbieten. Achtung: Die angebotenen Produkte müssen ausreichend bevorratet werden – der Verkaufsrummel geht bei ebay aber erst vergleichsweise spät los! Wenn möglich, auch bei ebay Geschenkverpackungen und Lieferung an abweichende Adresse anbieten. Lieferfristen („Wir liefern pünktlich unter den Baum!“) und -kosten transparent benennen, Versandkosten ggf. staffeln (Kombibestellungen). Übrigens: Plusartikel ranken bei ebay besser…
- Usability: Überprüfen des Checkouts und Identifizieren von Feldern, auf die evtl. verzichtet werden kann bzw. welche als freiwillig gekennzeichnet werden können. Wo Daten abgefragt werden müssen, Erläuterungen ergänzen („Wir benötigen Ihr Geburtsdatum für die Zahlart Rechnung“, „Ihre Telefonnummer hilft uns bei dringenden Nachfragen zu Ihrer Weihnachtsbestellung“ o.ä.). Kontrollieren, ob die Datenschutzerklärung klar formuliert und sichtbar genug eingelinkt ist.
- Dies gilt insbesondere für den Checkout per mobilen Geräten, denn hier ist das Eintippen von Daten für Kunden besonders nervig. Darum mobil wenn möglich noch weniger Daten abfragen bzw. Quick-Checkout anbieten.
- Generelle Usability untersuchen und ggf. nachjustieren. Suchfilter-Funktionen checken und ggf. optimieren (ist z.B. auch eine Suche/Sortierung nach Preislevel vorhanden?).
- Eine tolle Sache sowohl für Kunden als auch Händler ist eine „Dazubestell-Funktion“, solange Lieferungen noch nicht versendet sind. Die hierfür nötige Fähigkeit zur Datenzusammenführung müssen die Systeme allerdings spätestens jetzt lernen
- Ggf. jetzt noch die „elektronische Rechnung“ einführen, das ist gerade bei Geschenksendungen an abweichende Lieferadressen sinnvoll.
- Lieferfristenanzeige überprüfen und ggf. die Formulierung optimieren („Lieferung rechtzeitig zum Fest“).
- Warenkorb-Layout aufräumen: hier sollten ablenkende Elemente ausgeblendet/vermieden werden. Checkout wenn nötig straffen (s.o.).
- Den Newsletter sowie das Abonnieren auf Social Networks („Fan/Follower werden“) massiv bewerben: Mehrwerte bieten (Gutscheine, Infovorsprung bei Schnäppchen etc.) und diese auch im Newsletter-Aboformular benennen.
- FAQ zu Weihnachtsfragen einrichten („bis wann muss ich bestellen? Werden auch Geschenkverpackungen angeboten? Gibt es Geschenkgutscheine? Was, wenn das Geschenk nicht gefällt/nicht passt?“ etc.).
- Andere Shops für eine kooperative Kundenwerbung suchen. Die mögliche Zusammenarbeit (z.B. Bannertausch, gegenseitige Newsletter-Anzeigen, gemeinsamer Adventskalender, Flyer/Gutscheine/Proben als Beipack o.ä.) klären und die Werbemedien dafür vorbereiten.
- Weihnachts-Layout des Shops klären, ggf. Video oder spezielle Infoelemente vorbereiten. Dabei daran denken, Schnellverlinkungen zu den Spezialseiten (Geschenke-Ratgeber, Firmen-Präsente etc.) sowie von Start- und Weihnachts-Landeseiten zu den wichtigsten Rubriken bzw. Top-Sellern einzurichten.
- Die SEM-Weihnachts-Kampagnen starten. Dabei Alternativen vorbereiten für unterschiedliche Entwicklungen: Z.B. Für den Fall, dass es plötzlich Schnee in Massen gibt. Oder falls es (wieder mal) bis zum Fest 10°C plus hat, aber in Strömen regnet — oder sogar Biergartenwetter gibt. Bereiten Sie die Alternativkampagnen für diese Fälle jetzt vor, im späteren Zeitstress brauchen Sie dann nur „umzuswitchen“, um topaktuelle Anzeigen zu haben.
- Nutzen Sie ggf. auch eine Lokalisierung Ihrer Anzeigen (insbesondere bei den mobilen Kampagnen!), um auf regionale Wetterentwicklungen abstellen zu können, nach dem Motto: „Weihnacht mit Biergartenwetter in Köln, am schönsten mit…“, „Der sibirischen Kälte trotzen in Berlin mit…“
Die gesamte Checkliste als layoutetes Gesamtwerk finden Sie hier zum kostenlosen Download – auch als Version ohne Hintergrundfarbe zum besseren Ausdrucken. Darin enthalten sind zusätzlich Experten-Tipps sowie weitere Themen, die jetzt besonders wichtig sind.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub