Das sind die verkaufsstärksten Tage im Jahr
Der Black Friday gilt in den USA als der größte Shoppingtag im ganzen Jahr und findet jährlich am Freitag nach Thanksgiving statt. Mit einer regelrechten Rabattschlacht läutet der Black Friday die weihnachtliche Shoppingsaison in den Staaten ein.
Um die Geschichte dieses Tages ranken sich die verschiedensten Mythen. Laut Wikipedia gelten die folgenden Geschichten als die wahrscheinlichsten:
- Der Name kann daher rühren, dass die Menschenmassen auf den Straßen und in den Einkaufszentren aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen.
- Eine weitere Theorie ist die, dass an diesem umsatzstarken Tag die Händler die Chance haben, aus dem Minus herauszukommen – also statt roter Zahlen schwarze zu schreiben.
- Dazu passt der Hinweis, die Händler hätten an diesem Tag vom Geldzählen schwarze Hände.
Übrigens: Die Bezeichnung Black Friday könnte jedoch auch daher kommen, dass am Freitag nach Thanksgiving Sklavenhändler früher Sklaven angeblich mit Rabatt an Plantagenbesitzer verkauften.
Doch unabhängig davon, welchen Ursprung nun der Begriff „Black Friday“ nun hat, gilt dieser Tag als der umsatzstärkste Tag in den USA. Dies gilt zumindest für den stationären Handel. Der Onlinehandel wiederum hat sich mit dem auf den „Black Friday“ folgenden „Cyber Monday“ seinen eigenen Tag für die Rabattschlacht aufgerufen. Mittlerweile wird dieser Tag teilweise sogar auf eine Cyber Week gestreckt.
Unabhängig davon, ob man als Händler nun diesen „Rabattwahnsinn“ mitmachen möchte oder muss, sollte man zumindest seine Marketingaktivitäten genauestens daraufhin ausrichten. Zoran Artmagic, Geschäftsführer der Full-Service E-Commerce Agentur arboro, empfiehlt beispielsweise:
„In der umsatzstarken Zeit sollten Sie auf allen relevanten Preisportalen zielgerichtet und unter Kosten- / Nutzen-Aspekten werben. Unterstützen Sie Ihre Aktionen außerdem mit Google Shopping und Remarketing. Seien Sie omnipräsent – gerade wenn Kunden stöbern, sollten Sie immer wieder durch Remarketing Werbung an Ihren Shop erinnert werden.“
Dies bedingt selbstverständlich, dass man weiß, welcher Zeitraum denn nun wirklich die absatzstärkste Zeit in Deutschland ist. Wir haben daher idealo, mit bis zu zehn Millionen Besuchern pro Monat das größte Preisvergleichsportal Deutschlands, gebeten, für uns ihre Daten-Schatzkiste zu öffnen und zu ermitteln, in welchen Wochen des Jahres die Nachfrage am größten ist.
Durchschnittliche Entwicklung der Nachfrage auf idealo.de
Die beiden nachfolgenden Charts bestätigen, was wir alle schon immer wussten. Ja, die umsatzstärkste Zeit des Jahres liegt im Weihnachtsgeschäft. Jedoch nicht, wie möglicherweise zu erwarten war, in den Wochen des Black Fridays und Cyber Mondays, sondern etwas später. Insgesamt lässt sich jedoch festhalten, dass die Kalenderwochen 47 – 51 die grundsätzlich wichtigste Zeit für Online-Händler ist, Saisonartikel ausgenommen.
Auffallend in den Charts auch, dass die Besucher, je näher Weihnachten rückt, auch wesentlich zielstrebiger zu einer Kaufentscheidung gelangen zu scheinen. Anders ist zumindest die unterschiedliche Entwicklung von Besucherzahlen und sog. Leadouts (Weiterleitungsklicks von idealo.de zu den teilnehmenden Online-Shops) nicht erklärbar. Dies wiederum deckt sich mit den Erfahrungen von Online-Händlern, dass in dieser Zeit auch die Konversionsraten signifikant steigen. Vermutlich haben die Konsumenten einfach weniger Zeit noch ausführlicher zu recherchieren bzw. zu „bummeln“.
Produktrecherche und -auswahl findet, wie im zweiten Chart deutlich zu erkennen ist, vornehmlich in den Wochen vor der „heißen“ Phase statt, insbesondere in den beiden Kalenderwochen 46 – 47.
Die beiden Charts bestätigen auch nochmals, dass mit Heiligabend das Weihnachtsgeschäft noch lange nicht vorbei ist. Dieses beginnt dann quasi nochmal nach dem Jahreswechsel. Auch hier bieten sich pfiffigen Händlern hervorragende Möglichkeiten, dieses Wissen zum Abverkauf zu nutzen. Beispielsweise, indem sie unsere vielen wertvollen Tipps zum Weihnachtsgeschäft des nachfolgenden Beitrags nutzen.
Susan Saß, Unternehmensprecherin von idealo, bestätigt: „Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass der Black Friday endgültig in Deutschland angekommen ist, von den Kunden sehr stark genutzt wird und die Weihnachtsgeschäftszeit einläutet. Anhand unserer Daten können wir schon im Vorfeld unseren Händlern aufzeigen, wie wichtig es ist, sich für das „lange“ Weihnachtsgeschäft richtig aufzustellen. Wer auch zur absatzstärksten Zeit gut aufgestellt sein will, sollte möglichst viele verschiedene Zahlungsmittel anbieten und auf kurze Lieferzeiten achten. Letztere bringen für Kurzentschlossene oft die Kaufentscheidung.“
Auch deutsche Online-Händler ziehen am Black Friday in die Preisschlacht
Wer denkt, deutsche Online-Händler ließen sich vom Black Friday nicht beeindrucken, scheint sich zu irren. Zumindest stellte idealo.de für diesen Tag in 2014 deutlich günstigere Angebotspreise auf seiner Plattform fest. Kategorienabhängig sprechen wir hier von bis 25%igen Preisnachlässen.
Für diese Auswertung wurde nicht der Jahresdurchschnitt, sondern lediglich die Preissituation der vier dem Black Friday vorangegangenen Freitage als Vergleich herangezogen. Daher kann durchaus angenommen werden, dass tatsächlich speziell an diesem Tag Online-Händler hierzulande ihre Preise senken.
Die vollständige Ausgabe mit allen Artikeln, kann hier kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Bitte beachten: Der Original-Artikel im Magazin, enthält möglicherweise hilfreiche Grafiken, Abbildungen oder Charts, die hier nicht dargestellt werden.
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Peter Höschl bewegt sich seit 1997 beruflich im Internethandel, gilt als E-Commerce Experte und verfügt über große gelebte Praxiserfahrung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl von Fachartikeln zu allen Aspekten des Onlinegeschäfts. Heute berät und begleitet er vor allem mittelständische Unternehmen im E-Commerce.
Webseite: http://www.shopanbieter.de |