to go: Experten im Gespräch: Eren Kozik von der SEOPT Online Marketing Agentur

Experten im Gespräch: Eren Kozik von der SEOPT Online Marketing Agentur

Relevante Inhalte sind die neue Währung im Web und der Schlüssel zu neuen Kunden.

In einem Interviewgespräch erklärt er, was relevante Inhalte sind, welche Themen sich für Online-Shops eignen und wie die Inhalte zu den Kunden kommen.

Relevante Inhalte zu finden, ist gar nicht so schwer. Jedes Shop-Team verfügt über ein großes Spektrum an Experten-, Branchen- und Produktwissen. Oft schlummert dieses Wissen jedoch nur in Support-Datenbanken, Produktpräsentationen, Newslettern oder in den Köpfen der Mitarbeiter und kommt nie wirklich an die Öffentlichkeit. Dieses Wissen öffentlich zu teilen, ist das Erfolgsgeheimnis des Content Marketings.

Ein Blog um des Blogs Willen macht keinen Sinn

Lohnt sich Content Marketing für jeden Online-Händler oder von welchen Kriterien sollte die Entscheidung abhängen?

Nach meiner Sicht lohnt sich Content Marketing nur für Online-Händler, die auch hochwertige redaktionelle Inhalte präsentieren wollen. Speziell einen Blog zu eröffnen, nur um des Blogs willen, hat meiner Ansicht nach nicht viel Sinn. Der Inhalt sollte möglichst hochwertig, aktuell und relevant sein – also auch den Anforderungen an journalistische Texte entsprechen.

Sicherlich kann man einige SEO-Kriterien mit Blogtexten bedienen und speziell im Zusammenspiel mit Themenseiten die interne Verlinkung stärken, aber für sinnvolles Content Marketing muss ein Online-Händler schon sinnvolle und gute Inhalte präsentieren. Das geht natürlich nicht, wenn man diese ausschließlich online recherchiert.

Spagat zwischen Google und Nutzer

Welche Inhalte sind grundsätzlich empfehlenswert?

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Für Suchmaschinen sind natürlich Texte interessanter, für den Rezipienten, der sich online informieren möchte, sind aber Videos, spannende Grafiken und schöne Bilder – untermalt mit Infokästen und Fließtext – interessanter. Hier muss man meiner Meinung nach eine gute Ausgewogenheit treffen. Einen Text kann man recht einfach mit kleinen Grafiken, kurzen Videos und abgesetzten Infoboxen aufhübschen. Hier spielen aber vor allem die Faktoren Zeit und Geld eine übergeordnete Rolle. Welcher Händler ist schon Kameramann, Fotograf und Autor gleichzeitig – und selbst wenn – wann findet er dafür die Zeit? Hierfür muss man extra eine Redaktion einrichten oder die Beiträge extern erstellen lassen. Kosten und Nutzen stelle ich hier in Frage. Denn, wie gesagt, Content um des Contents willen, hat meiner Meinung nach wenig Sinn.

Videos sind sehr teuer, wenn sie absolut professionell erstellt werden, einen SEO-Zweck erfüllen sie nur sekundär.

Grafiken sind schnell und einfach umgesetzt. Komplizierte und aufwendige Grafiken sind nicht grundsätzlich interessanter oder besser. Selbst mit einer Power Point oder Paint „Bastelei“ kann man einen Text schnell und einfach aufhübschen und etwas interessanter gestalten.

YouTube liefert die besten Inspirationen

Wie können Online-Händler ermitteln, welche Themen für den potentiellen Kunden relevant sind, welche Werkzeuge kann er dabei nutzen?

Grundsätzlich ist jedes Thema, ordentlich aufbereitet, für Kunden relevant. Als Online-Händler hat man schon eine Kern- oder Hauptzielgruppe definiert, diese sollte man mit seinen Beiträgen ansprechen.

In unserer Redaktion benutzen wir für die Kunden YouTube oder „Google Videos“. Einfach das Hauptkeyword eingeben und gucken, welche Videos es dazu gibt. Je nach Produkt findet man hier meistens Homemade Videos, in denen sich Privatpersonen, die ja auch potenzielle Kunden sind, mit den Produkten beschäftigen.

Auch die Kommentare in den YouTube Videos helfen dabei herauszufinden, welche Themen die Zielgruppe interessieren. Messbare Ergebnisse haben wir aber derzeit nicht, da auch Seopt noch in einer „Testphase“ steckt, was Content Marketing angeht.

Wir haben hier verschiedene Konzepte entworfen und arbeiten mit den Kunden an der Umsetzung. Wir versuchen – und das ist meiner Ansicht nach derzeit das größte Problem beim Content Marketing – die Maßnahmen und das Content Marketing skalierbar zu machen. Eine Hürde ist auch, die Kunden vom Mehrwert des Marketings zu überzeugen.

Erfolg hängt von den Zielen ab

Berücksichtigt man nun, dass Online-Händler oft nur begrenzte Ressourcen (zeitlich/finanziell) zur Verfügung haben, welche Vorgehensweise empfiehlst Du?

Das kommt darauf an, welches Ziel der jeweilige Händler mit den Maßnahmen ins Auge fasst und eben wie dieser Rahmen aussieht. Ist das Budget und die Zeit zusätzlich und ausschließlich für Content Marketing gedacht, so kann man schon mit einem kleinen Budget einige Inhalte gut präsentieren. Hierzu empfehle ich herauszufinden, welche Themen die Zielgruppe interessieren und welches exklusive Knowhow man als Online-Händler weitergeben kann, ohne einen Wettbewerbsvorteil abzugeben.

Dieses Vorgehen kann aber nur das Ziel haben, seiner Zielgruppe informativen Content zu liefern. Eventuell finden auch potenzielle Neukunden diese Informationsseiten und entscheiden sich für einen Kauf. Generell kann man aber nicht davon ausgehen, dass nur, weil man Content Marketing betreibt, auch zwangsläufig mehr Kunden oder mehr Umsatz generiert wird. Das liegt meiner Meinung daran, dass es Unterschiede zwischen der informationsorientierten Suche und der kauforientierten Suche gibt.

Ein kauforientierter Sucher wird die Informationsseite, solang sie nicht produktspezifisch ist, ignorieren. Ein informationsorientierter Sucher könnte eher auf den Shop geleitet werden, ob er kauft, ist dann eine andere Frage.

Wenn das verfügbare Budget nicht ausschließlich für Content Marketing gedacht ist, so sollte der Händler seine Ziele noch genauer definieren. Eventuell bringen klassische Marketing-Instrumente mehr als online platzierter Inhalt.

Agentur ist meist die bessere Wahl

Macht es Sinn, für das Content Marketing eine Agentur einzuschalten? Falls ja, für alle Aufgaben oder nur für bestimmte?

Ja, eine Agentur bringt fachliche Expertise mit, die viele Online-Händler nicht abbilden können. Je nach Größe der Agentur und abhängig vom Hintergrund der Mitarbeiter, kann eine Agentur schneller und einfacher guten Content produzieren, als dies ein Händler alleine kann.

Hat man als Händler aber selbst eine Kommunikations- oder SEO-Abteilung, so kann man das Content Marketing optimal mit den Tätigkeiten dieser Abteilungen verbinden. Hier müssen dann nur noch einzelne Bestandteile ausgegliedert werden, die man selber nicht abbilden kann. Wie zum Beispiel ein Video. Hier ist aber zu beachten, dass die Zielgruppe eventuell kein hochprofessionelles Video braucht, sondern auch ein günstigeres Homevideo mit klarem Bild und gutem Ton ausreicht.

Das Ziel bestimmt das Budget

Wie viel Zeit oder Budget sollte ein Händler für Content Marketing zur Verfügung stellen?

Beispiel: Ein Händler mit 500.000 € Jahresumsatz …, ein Händler mit 1 Mio. € Jahresumsatz …, ein Händler mit 5 Mio. Jahresumsatz ….
Das kann man meiner Meinung nach nicht seriös behaupten. Es hängt immer vom Ziel des Händlers und dessen Produkten ab. Sagen wir, man sollte zukünftig dazu übergehen, etwa 25 Prozent seines Marketing-Budgets für professionelles Marketing ausgeben. So kann man sich tatsächlich absetzen und hat einen echten Mehrwert.

Interviewpartner
Eren Kozik ist Inhaber und Geschäftsführer von SEOPT e.K. aus Sankt Augustin. Seit 2004 optimiert er Webseiten und Online-Shops, vorwiegend aus dem KMU-Bereich. Alleinstellungsmerkmal der Agentur und seines Teams ist die kreative Verknüpfung von Onpage-Optimierung, organischem Linkbuilding und Content Marketing für eine nachhaltige Platzierung in den Suchergebnissen.
Homepage: www.seopt.de

Eren Kozik ist Inhaber und Gesch�ftsf�hrer von SEOPT e.K. aus Sankt Augustin. Seit 2004 optimiert er Webseiten und Online-Shops, vorwiegend aus dem KMU-Bereich. Alleinstellungsmerkmal der Agentur und seines Teams ist die kreative Verkn�pfung von Onpage-Optimierung, organischem Linkbuilding und Content Marketing f�r eine nachhaltige Platzierung in den Suchergebnissen. Webseite: http://www.seopt.de