Experten im Gespräch: Christian Grötsch von der dotSource GmbH
Christian Grötsch ist Gründer und Geschäftsführer der E-Commerce Agentur dotSource. Seit 2006 erdenkt und realisiert die dotSource GmbH, als eine der führenden E-Commerce Agenturen Deutschlands, innovative E-Commerce Konzepte und multinationale, high-performance E-Commerce Lösungen für Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
In einem Interviewgespräch gibt er wertvolle Tipps, worauf Online-Händler bei der Realisierung einer mobilen Shop-Version unbedingt achten sollten und wie sich das Nutzerverhalten mit dem Aufkommen von Smartphones und Tablets bereits geändert hat.
Mobiler Trend wird zur Normalität
Ist eine mobile Version ein Muss für jeden Händler oder braucht gar nicht jeder Händler einen mobilen Shop/Version?
Jeder Händler, der E-Commerce ernsthaft betreibt, sollte sicherstellen, dass der Shop mobil gut zu erreichen ist. Die Nutzung von mobilen Endgeräten wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit, ob im B2B- oder B2C-Kontext. 2013 haben laut Zahlen des ECC Köln bereits über ein Drittel der deutschen Onlinekunden via Smartphone und Tablet eingekauft. Dieser Trend nimmt immer weiter Fahrt auf und wird zunehmend zur Gewohnheit. Höchste Zeit also, sich dem Thema anzunehmen, wer es bis jetzt noch nicht getan hat.
Das Ziel bestimmt die technische Lösung
Ein Online-Händler steht vor der Entscheidung welche Technologie er einsetzen soll, anhand welcher Fragestellung kann er für sich eine Entscheidung treffen – abhängig vom Umsatz, von der eingesetzten Shop Software, seiner Zielgruppe … und was wäre jeweils Deine Empfehlung?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, hier müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: Business Case, Ziele, Größe und Bekanntheit sowie die Mobile Strategie des Unternehmens. Existiert bereits ein bestehender Onlineshop (soll dieser relauncht werden oder nicht?). Aus der Beantwortung dieser Fragen können sich verschiedene Handlungsempfehlungen ableiten. Die kann auch bedeuten, dass nicht nur eine Technologie empfehlenswert ist, sondern sich auch eine Kombination verschiedener Technologien als sinnvoll erweisen kann.
Worauf sollten Online-Händler bei einer mobilen Version ihres Onlineshops Eurer Einschätzung nach besonders achten, welche Funktionen sind wichtig, gibt es mögliche technologische Herausforderungen etc…?
Jede mobile Version eines Onlineshops stellt eine technologische Herausforderung dar. Dies ist insbesondere beim Responsive Webdesign und bei der nativen App der Fall. Beim Responsive Webdesign beobachten wir den Fall, dass je nach Anzahl der unterstützten Viewports das Projekt eine Komplexität hinsichtlich Entwicklung, Testen und Qualitätssicherung erreichen kann, welche kaum noch zu beherrschen ist. Hinzu kommt, dass es eine Vielzahl an mobilen Devices gibt, für die die Seiten rein theoretisch getestet werden müssen. Das ist nur schwer zu bewerkstelligen. Bei nativen Apps besteht die technische Herausforderung, dass die App für jede Zielplattform (iPhone, Android, Windows Phone) dediziert programmiert werden muss.
Generell sollte bei der mobilen Version darauf geachtet werden, dass diese eine hohe Nutzer- und Gebrauchstauglichkeit besitzt und zudem auch dem aus den mobilen Versionen anderer Shopbetreiber gelernten Nutzerverhalten entspricht. Weiterhin sollte immer wieder hinterfragt werden, ob die mit der mobilen Version verbundenen Ziele des Shopbetreibers erfüllt werden. Hierfür sind natürlich einerseits eine sehr gute initiale Konzeption und anderseits eine fortlaufende Optimierung notwendig. Es reicht demzufolge nicht, sich damit zu begnügen, dass überhaupt eine mobile Version vorhanden ist.
Die Konversionstreiber gehören in den Mittelpunkt
Was sind Eure wichtigsten Learnings hinsichtlich Mobile Shopping? – Beispiel Webdesign: Welche Elemente müssen die Besucher auf dem geringeren Platz unbedingt sehen, was ist weniger wichtig?
Pauschal geantwortet: Conversiontreibende Elemente müssen sichtbar bzw. leicht auffindbar sein. Dies gilt insbesondere für Navigation, Suche, Call-to-Actions, Produktbilder und Produkttexte.
Welchen Rat könnt ihr Online-Händlern zum Thema Mobile Shopping mitgeben?
Die aktuelle Tendenz, dass das Internet, und damit auch E-Commerce, mobil wird, unbedingt ernst zu nehmen. Erste Unternehmen wie Zalando berichten bereits von über 40 Prozent mobilem Traffic. Wer jetzt noch abwartet, verpasst bald den Anschluss.
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