Daten sind der Schlüssel für den Erfolg in Preisportalen
Wie im vorhergehenden Artikel „Produktdatenmarketing: Mehr als nur Preissuchmaschinen“ beschrieben, sind hochwertige Daten das Herzstück einer erfolgreichen Suchmaschinen-Kampagne. Je präziser die übermittelten Daten, desto besser kann der Online-Shop auf Preissuchmaschinen gefunden werden.
Weisen die Produkte eine Herstellerteilenummer („Manufacturers Part Number“ oder kurz MPN) oder eine Identifikationsnummer (Global Trade Item Number oder kurz GTIN) auf, sollten diese in den Datenfeed eingebunden werden. So wird sichergestellt, dass das Angebot mit der Mehrzahl der Händler, die den jeweiligen Artikel verkaufen, in einer Gruppe zusammengefasst wird. Für Bekleidungsartikel ist es wichtig, Informationen zu Größe, Farbe, Geschlecht, Altersgruppe sowie Varianten für Stammartikel und Varianten anzugeben.
Jeder Einkaufsfeed stellt eigene Datenanforderungen. Es ist wichtig, sich mit den Richtlinien vertraut zu machen und die Kampagnen individuell auf die Kanäle zu zuschneiden. Feeds sollten regelmäßig an Preissuchmaschinen übermittelt werden, da die Aktualität der Daten sich auf den Rang auswirken kann. Viele Preissuchmaschinen können Feeds der Händler stündlich aktualisieren – Tag für Tag. Mit genauen Informationen ist es leicht, Käufer zu überzeugen, sich zur Website durchzuklicken.
Klar: Der Wettbewerbsdruck auf Preissuchmaschinen scheint hoch. Kunden vergleichen das Angebot ständig mit dem anderer Anbieter. Um aus der Masse herauszuragen, gilt es, gute Einfälle zu haben. Doch zum Glück gibt es verschiedene Methoden, um Produkte aufzuwerten. Eine Gratislieferung, auf die in der Produktbeschreibung aufmerksam gemacht wird. Nutzung von Promoaktionen oder Gutscheincodes – damit diese Informationen von den Preissuchmaschinen berücksichtigt werden, werden sie in die Datenfeeds aufgenommen. Das Ziel muss sein, dem Verbraucher alle Informationen zur Verfügung zu stellen, die er für eine Kaufentscheidung braucht.
Technische Fehler kosten Geld und Kunden
Bei der Anbindung von Preissuchmaschinen an ein Shopsystem steckt der Teufel allerdings im Detail. Technische Unzulänglichkeiten müssen im Nachhinein oft teuer bezahlt werden. Ist der Datenfeed (Datei mit Produktinformationen) nicht aktuell und wird ein Produkt mit Lagerbestand null in der Preissuchmaschine gelistet, schlägt der Cost-Per-Click (CPC) zu – der Besucher klickt zwar auf das Suchergebnis, konvertiert aber nicht zu einem kaufenden Kunden. Durch eine stets aktuelle Feedinformation erhalten die Kunden dagegen nur Suchergebnisse, die auch tatsächlich kaufbar sind.
Sind beispielsweise bei konfigurierbaren Produkten die Varianten (etwa Farbe und Größe) nicht korrekt im Datenfeed enthalten, wird ein Kunde durch einen kostenpflichtigen Klick Interesse bekunden, letztlich aber die gewünschte Variante nicht vorfinden. Deshalb gilt: Je detaillierter die Produktinformation, desto zweckmäßiger die Investition ins Preisvergleichsportal.
Die zehn wichtigsten Erfolgsfaktoren für gute Produktdaten
Der entscheidende Erfolgsfaktor für die Kundengewinnung via Preisportale ist die Datengestaltung. Auf folgende Punkte sollte dabei besonders geachtet werden:
- Hervorragende und aktuelle Daten, es sollten stets alle für die Integration erforderlichen Felder im Feed geliefert werden – Preise müssen sowieso aktuell gehalten werden. Google Shopping bspw. bewertet Datenfeeds höherwertiger, wenn sie regelmäßig upgedatet werden.
- Aussagekräftiger Produkttitel, möglichst mit relevanten Suchbegriffen und Informationen. Insbesondere für Kampagnen bei Google Shopping ist der Titel ein enorm wichtiges Kriterium, da Suchanfragen hauptsächlich auf den Produkttitel hin geprüft werden. Häufig werden Suchanfragen vom User auch mit beschreibenden Attributen wie der Farbe angereichert, dies lässt sich in den eigenen Statistiken relativ leicht feststellen.
- Ausführliche Produktbeschreibung, so werden Angebote leichter gefunden. Insbesondere bei Kategorien mit vielen verschiedenen Produkten und Varianten kann eine exakte Beschreibung einen wichtigen Vorteil bringen. Dabei ist es besser, sich am Produkt und nicht an der Zielgruppe zu orientieren. Emotionale Beschreibungen, wie „schick“ oder „trendy“, sollten Fakten oder technischen Daten weichen.
- Preise (inkl. ges. USt.), sollten wettbewerbsfähig und aktuell sein und müssen denen des Onlineshops entsprechen. Die Versandkosten sollten transparent aufgezeigt werden und wettbewerbsfähig sein.
- Vollständige Produktinfos, dem Qualitätsfaktor bei Google Kampagnen gleichkommend, sind gut gepflegte Produktdaten beim Preisvergleich. EAN-Code, Marke, Größe, Farbe, Material etc. sind Angaben, die das Listing stark optimieren können.
- Das Auge entscheidet mit! Eine gute Bebilderung mit optimaler Produktpräsentation ist in Preissuchmaschinen ein klarer Wettbewerbsvorteil. Generell gilt: Je größer das Bild, desto besser. Statistiken zeigen deutlich, dass Angebote ohne Bild eine deutlich geringere Klick-Rate aufweisen.
- Kurze Lieferzeiten wirken professionell und sind oft kaufentscheidend. Die Lieferzeit ist ein wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung und kann das entscheidende Kriterium für die Anbieterauswahl sein, noch vor dem Preis. Zudem werden Verkäufer mit kurzen Lieferzeiten häufig als professioneller angesehen.
- Gesetzlich festgelegte Angaben müssen enthalten sein: Bei Artikeln, für die laut Gesetzgeber auch Grundpreisangaben oder Angaben zur Energieeffizienzklasse gemacht werden müssen, dürfen diese Informationen im Feed nicht fehlen.
- Die Kategorisierung der Produkte seitens der Preisportale kann effizienter stattfinden, wenn im Feed genauestens angegeben wird, welcher Kategorie das jeweilige Angebot zugeordnet werden soll.
- Wer bin ich? Daten zum Shop bzw. Anbieter. Die meisten Preisvergleicher bieten die Möglichkeit, Shop-Adresse, Logo und ggf. eine kurze Beschreibung darzustellen. Dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern zahlt auch in den Brand des Online-Shops ein. Eine wichtige Kauf- bzw. Klickentscheidung in Preisportalen stellen auch Informationen zu den angebotenen Zahlarten und ggf. Gütesiegel etc. dar.
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Peter Höschl bewegt sich seit 1997 beruflich im Internethandel, gilt als E-Commerce Experte und verfügt über große gelebte Praxiserfahrung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl von Fachartikeln zu allen Aspekten des Onlinegeschäfts. Heute berät und begleitet er vor allem mittelständische Unternehmen im E-Commerce.
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