Fittkau & Maas führen mit den W3B-Befragungen regelmäßige Studien zum Verhalten von Internetnutzern durch. Online-Shopping ist dabei immer ein zentrales Thema. In der aktuellen Auswertung untersuchten die Marktforscher die Einstellung von Onlineshoppern zum Datenschutz.
Und stellten nicht nur fest, dass die Angst vor dem Missbrauch der persönlichen Daten bei Käufern noch immer tief sitzt: Das Misstrauen betrifft nicht nur Kauf-Anfänger, im Gegenteil, es wächst mit dem Erfahrungshorizont der Käufer!
Insgesamt gaben die 121.233 deutschsprachige Internet-Nutzer drei "Haupthürden" beim Onlineshopping an:
- 56% fürchten den Missbrauch persönlicher Daten beim Online-Einkauf, insbesondere eine (ohne explizite Zustimmung illegale!) Weitergabe von Daten zu Werbezwecken an andere Unternehmen.
- 45% stören die "schlechten Möglichkeiten der Qualitätsbewertung" beim Online-Kauf
- 43% halten den Zahlungsverkehr für unsicher
Damit rangiert der Datenschutz an oberste Stelle der Empfindlichkeiten von Onlinekunden. Und dies umso mehr, je erfahrener die Kunden sind. Fittkau & Maas:
Dabei fällt auf, dass die Furcht vor Datenmissbrauch keinesfalls mit steigender Internet-Nutzungserfahrung zurückgeht. Vielmehr ist es genau umgekehrt: Unter den langjährigen Internet-Nutzern finden sich sogar mehr Personen, die diese Datenschutzbedenken äußern (59%) als unter den Internet-Neulingen (46%).
Weil zwei Drittel der Befragten davon ausgehen, dass ihre daten missbraucht werden – und nicht einmal 10% glauben, dass Unternehmen ihre eigenen "Datenschutbestimmungen" befolgen, bewegt sich ein großer Teil der Webnutzer generell lieber unter Pseudonymen im Internet und nehmen es auch mit der Angabe von Daten in Formularen nicht so genau. Insofern könnten Shophändler – insbesondere wenn besonders viele Daten (Stichwort Registrierungszwang) abgefragt werden – nicht davon ausgehen, dass die von Kunden angegebenen Daten auch tatsächlich real seien, gibt Fittkau & Maas zu bedenken:
Etwa jeder fünfte Internet-Nutzer hat im letzten halben Jahr falsche Angaben bei seinen Online-Registrierungen gemacht, zwei Drittel davon sogar mehrmals. Hauptmotiv für das Schummeln ist erneut das Thema Datenschutz: Am häufigsten nennen die Nutzer als Grund für Falschangaben bei Online-Registrieren, dass sie damit verhindern wollen, unerwünschte Werbung zugemailt zu bekommen (66%). Am zweithäufigsten (62%) ist das Motiv die Angst der Nutzer davor, dass die eigenen Daten verkauft werden.
Was bleibt? Händler müssen den Datenschutz transparent und glaubwürdig thematisieren: Als "sicher" empfinden nach der Studie 79% der Nutzer einen Online-Shop nur dann, wenn der Datenschutz klar und deutlich gewährleistet ist.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
H.P. meint
Das Traurige an der Sache ist das dieser Imageschaden durch die Gemeinschaft der Shopbetreiber selbst verursacht worden ist. Tatsächlich wurden ja auch Daten verkauft, sicherlich nicht von allen, aber diejenigen die es getan haben wurden nie wirklich gebrandmarkt und zur Verantwortung gezogen.
Somit muss man heute mit dem Mißtrauen leben und eben alles dafür tun eventuelle Bedenken aus dem Weg zu räumen.
Btw., die Kosten das Vertrauen wieder herzustellen dürften bedeutend höher sein als das was beim Verkauf der Daten verdient wurde.
Kann man nur hoffen das die Sache einen Lernerfolg erbringt.