Erste Aufgabe: Es in den Suchmaschinen unter den relevanten Suchbegriffen weit nach vorn schaffen. Zweite Aufgabe: Dort einen zum Klicken anregenden Beschreibungstext erreichen.
In diesem Artikel geht es um die Möglichkeiten, die zweite Aufgabe zu meistern.
Neben dem Titel ist der Beschreibungstext eines Suchtreffers ausschlaggebend dafür, ob der Suchende auch auf den Eintrag klickt – oder zum nächsten wandert. Wo würden Sie denn eher klicken – hier:
oder hier:
Was man tun kann, um verführerische Suchmaschinen-Einträge zu erhalten, beschreibt Marcus Hövener von Bloofusion in einem lesenswerten Artikel auf marke-X: Klickenswerte Suchmaschinenergebnisse attraktiver machen. Die Optimierung beginnt beim Seitentitel, der natürlich für jede Seite individuell gestaltet sein sollte.
Weiter geht die Reise über den Beschreibungstext (‚Snippet‘ genannt) – keine so banale Angelegenheit, wie man denken mag. Denn Google nutzt verschiedene Quellen, um den Text des Snippets zu erstellen: Neben dem vom Siteinhaber definierten Description-Text, wird auch auf die Seiteninhalte oder sogar auf das ODP (Open Directory Project) zurück.
Wie beim Seitentitel gilt es hier, sowohl die technischen Bedingungen zu kennen, als auch die richtige Formulierung zu finden. Was aus technischer Sicht beachtet werden muss, erläutert Hövener in obigem Artikel. Wer seinen Snippet-Eintrag selbst bestimmen will, muss eine META Description anlegen. Deren Text sollte wie der des Seitentitels weder zu lang, noch zu kurz sein. Denn bei nicht vorhandenen oder zu kurzen Descritption-Texten versucht Google, relevante Informationen aus dem jeweiligen Seiteninhalt zu extrahierten. Im obigen Beispiel Nr. 1 ist schön zu sehen, dass dann oft wenig hilfreiche Inhalte eingefügt werden ("Über uns, Kontakt, Links"). Und wer gar keinen Description-Text anlegt, ist sogar völlig der ‚Intelligenz‘ des Robots ausgeliefert, relevante Worte für die gelistete Seite zu finden.
Doch selbst wer den Robots eine Description anbietet, findet in der Suchausgabe manchmal etwas ganz anderes wieder. Das passiert dann, wenn Google lieber den Beschreibungstext eines auf die Seite verweisenden Eintrages im ODP zurückgreift. Für Google & Co. erscheint es sinnvoll, sich dort zu bedienen, schließlich sind diese Texte von menschlichen "Begutachtern" der Seite erstellt worden und sollten damit eine besonders hohe Qualität haben. Dennoch möchte mancher Sitebetreiber aber die Oberhand über "seine" Seitenbeschreibungen nicht gern Fremden überlassen. Google kennt dafür einen speziellen "Befehl", das ‚NOODP‘-Tag, Yahoo hört auf den Hinweis ‚NOYDIR‘, auch deren Benutzung erläutert Hövener.
Worauf der Artikel nicht eingeht, liefert ein ebenfalls aktueller Text bei @-web nach, nämlich wie man die Seiten-Description formulieren sollte, um zum Klicken anzuregen: "Wie schreibt man richtige Meta-Tags Description?" Im Schnitt nur rund eine Sekunde lang würdigen Suchmaschinen-Nutzer die Beschreibungen der Einträge – Binnen dieser minimalen Zeitspanne gilt es, den Nutzer zum Klick zu verführen. Man sollte daher überlegt und sorgfältig texten.
Unter dem Hinweis auf entsprechende Beispiele im Google-Webmaster-Blog listet dieser Artikel unter anderem folgende als Positiv-Faktoren guter Description-Texte:
- Description und Seitentitel sollen sich ergänzen.
- Für jede einzelne Seite soll ein separater, zum sichtbaren Seiteninhalt passender Text formuliert werden.
- Auf der Startseite oder Übersichtseiten eines Angebotes, darf der
Inhalt von Meta-Description einen etwas allgemeineren Charakter haben. - Vorrangig kurz und präzise formulierte Fakten gehören in den Meta-Tag
Description. Die potentiellen Besucher sollen eindeutig informiert
werden, was sie auf der Seite erwartet. Die Formulierung muss nicht
zwagsläufig in ganzen Sätzen geschehen. […]
Produktseiten können im Meta-Tag Description gezielt wichtige
Informationen zusammenfassend darstellen, die möglicherweise über die
Seite verstreut sind und in Snippets nicht zusammenhägend dargestellt
werden können. Preis, Hersteller, korrekte Produktbezeichnung usw.
Besonders interessant – aber besonders heikel – ist sicherlich der Hinweis für Shops, den Preis mit einzublenden. Denn Suchmaschinen-Einträge ‚leben‘ ja eine ganze Weile, so dass Preisangaben sehr schnell nicht mehr stimmig sein dürften.
Als typische Fehler bei der Gestaltung von Description-Texten wird gelistet:
- Die Wiederholung des Seitentitels im Meta-Tag Description ist nicht
produktiv und neigt nicht zu einem professionellen Eindruck. - Der Meta-Tag Description sollte nicht aus einer langen
Aneinanderreihung von Begriffen bestehen. In diesem Falle sinkt die
Wahrscheinlichkeit, dass dem Inhalt von Meta-Description gegenüber
einem Snippet der Vorzug gegeben wird. - Doppelte Informationen in Description
- Fehlende Leerzeichen oder zu häufige Nutzung von Kommas erschweren das Lesen des Textes
Hinzugefügt sei noch, dass auch die Domain oder sogar die URL in der Beschreibung überflüssig und für den Leser später eher ärgerlich ist, denn diese Information steht ja noch in der unteren Zeile, in der Google die Ziel-URL der Suchtreffer ausgibt.
Generell kann man sich beim Texten von folgender Überlegungen leiten lassen: Der Beschreibungstext sollte die relevanten Suchbegriffe, unter denen die Seite am meisten gefunden wird, aufnehmen. Denn diese spiegeln ja genau die Interessenslage des Suchenden wider. Damit dürften diese Begriffe einen besonderen Reiz auf den Suchenden ausüben – Google sieht diesen Zusammenhang auch und stellt die Begriffe in der Beschreibung fett dar, die in der betreffenden Suche als Suchbegriffe verwendet worden waren: Den obigen Beispielen lag eine Suche nach dem Begriff "Tanzschule" zugrunde – dieses Wort im Snippet ist entsprechend jeweils fett gesetzt.
Übrigens: Die häufigsten Suchbegriffe oder -Ausdrücke (als Begriffs-Kombinationen) findet man am besten durch einen Blick in die Seiten-Statistiken heraus, alle gängigen Auswertungsprogramme listen die häufigsten Suchbegriffe auf.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub