Praxistipp: Optimierung der Logistik
Kundenbezogene Tipps
- Lieferzeiten produktbezogen anzeigen („in den nächsten XY Stunden bestellt für eine Lieferung bis Mittwoch, 3. September“)
- Vorsicht bei der Anzeige vorhandener Stückzahlen – siehe Zalando-Abmahnung wegen künstlicher Verknappung!
- Bei ausverkaufter Ware: Infomail anbieten, die Kunden bei Verfügbarkeit automatisch informiert
- Kunden wünschen sich Gratisversand, allerdings rechnet sich dies i.d.R. nicht. Zu hohe Versandkosten sind aber ein starkes Konversionshemmnis! Die ideale Höhe der Versandkosten ist je nach Produktgruppe, Zielgruppe und Wettbewerb unterschiedlich und sollte ausgetestet werden.
- Möglichst mehrere Versandoptionen anbieten: Kunden sind für Zusatzleistungen durchaus auch bereit (mehr) zu zahlen. Die jeweiligen Vorteile aber klar benennen! Günstig: Zusatz-Portokosten auf Kundenwunsch hin müssen seit der VRRL auch nicht mehr erstattet werden.
- Retouren sollten möglichst gesteuert werden, doch es muss nicht unbedingt immer schon das Rücksende-Label mitgesendet werden. Selbst Amazon stellt die Label erst auf Anforderung zur Verfügung.
Verpackung
- Sendungen immer sicher verpacken, dabei an „Worst Cases“ (z.B.: Fall vom Sortierband) denken.
- Verpackungsmaterialien so weit wie möglich vereinheitlichen – das spart Lagerplatz und ermöglicht einen günstigeren Einkauf. Einfach zu entsorgende Materialien freuen den Kunden und sind auch bei der Verpackungsabgabe oft günstiger.
- Je hochwertiger und persönlicher verpackt wird, desto mehr identifiziert sich der Kunde mit seiner Sendung – das vermindert Retouren. Auch ein Gruß des Pickers wirkt psychologisch günstig.
- Beigaben erfreuen – außer, es ist der 10.000ste Werbeflyer eines uninteressanten Angebotes. Solche Beilagen können sogar ärgerlich wirken. Das Ziel der Beigabe sollte sein, sich vom Wettbewerb abzuheben (daher wirken auch Gummibärchen kaum noch kundenbindend).
Prozesse
- Spezialisierte Warenwirtschafts- und Versandsysteme sind oft teuer, sie können bei guter Integration die Prozesse jedoch wirklich enorm verbessern bzw. verkürzen und zudem Packfehler minimieren.
- Lagerflächen sind oft knapp: Auch hier helfen gute Warenwirtschaftssysteme, indem sie den Lagerstand optimieren. Und geringere Mengen im Lager binden auch weniger Geld.
- Oft geht viel Zeit in die Einlagerung von Artikeln. Eine chaotische Lagerhaltung verringert den Aufwand beim Einlagern.
- Je informierter die Kunden sind, desto besser „ertragen“ sie die Wartezeit: Bei jeder Statusänderung einer Bestellung sollten die Kunden automatisch informiert werden.
Versand
- Je mehr Sendungen anfallen, desto besser ist die Verhandlungsposition mit dem Logistiker. Werden mehrere Logistiker angeboten, verteilen sich die Sendungen jedoch, was zu schlechteren Konditionen führen kann.
- Alternativ kann es sich lohnen, Kooperationen mit naheliegenden Unternehmen einzugehen – oder Services wie Shipcloud zu nutzen.
- Geben Sie die Trackingnummern bzw. -links an die Kunden weiter: So können diese ihre Sendung online verfolgen. Manche Logistiker bieten darüber hinaus auch Einflussmöglichkeiten an, z.B. die Vereinbarung alternativer Zustelltermine oder -adressen.
Der vorliegende Text entstammt der achten Ausgabe des kostenlosen Online-Händlermagazins shopanbieter to go.
Die vollständige Ausgabe mit allen Artikeln, kann hier kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.
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