Neuerliche Spamwellen verstopfen derzeit nicht nur die elektronischen Postfächer, auch Mailserver drohen an der Last zeitweise in die Knie zu gehen. Im Oktober machten Spam und Malware rund 90% der Mails in den Kunden-Postfächern der Dienstleisters antispameurope aus, Spam allein hatte einen Anteil von 79%. Wenn ich von meinen Postfächern ausgehe, kommt diese Verteilung auch in etwa hin ;-(
Jeder, der Mail (auch) beruflich nutzt, steht vor dem Dilemma, mit viel Aufwand zu sortieren (bzw. vermehrt nachzusortieren) oder zu riskieren, dass wichtige Mails übersehen werden. Noch schlimmer aber ist es, wenn durch Spamwellen ausgelöste Lastspitzen die Zuverlässigkeit von Mailservern beeinträchtigen.
So sah sich laut einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ix der MX-Pool von GMX am 15. September mehrmals mit einer auf das Doppelte des Normalwertes erhöhten Anzahl von Verbindungen konfrontiert. Die meisten stammten von sogenannten (mit Würmern oder Trojanern verseuchten) ‚Zombie-Rechnern‘ mit Dialup- oder Modemanschlüssen und wurden deshalb standardmäßig abglehnt – doch auch solche Fehlermeldungen müssen ja ausgegeben werden udn belasten mithin das Mailnetzwerk.
Heutzutage basieren große Teile von Unternehmens-Kommunikation auf E-Mail. Dem vom Design her eher unzuverlässig gestalteten Medium kommt daher eine zentrale Rolle zu, die Zuverlässigkeit unabdingbar macht. Aber wie sicher ist E-Mail heute (noch)? Dem will eine Untersuchung des Instituts für Internet-Sicherheit an der Fachhochschule Gelsenkirchen nachgehen . Derzeit werden Teilnehmer gesucht, die zu drei festgelegten Terminen einen Fragebogen auszufüllen bereit sind. Angesprochen sind Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern bzw. mehr als 50 Mailadressen, die Beantwortung der Fragen soll nur jeweils wenige Minuten beanspruchen. Die Ergebnisse dienen später auch zur Entwicklung neuer Anti-Spam-Maßnahmen. Zur Anmeldung geht es hier.
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub