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Die einzig wahre Wahrheit – Studien sind immer unscharf

Nachdem nun neben dem bevh auch das EHI in seinen Studien auf die Wachstumsbremse tritt, wird die Branche nun doch etwas unruhiger. Wurden die bevh-Zahlen mancherorts noch als Zahlenakrobatik kritisiert, scheint man nun zumindest etwas mehr aufzuhorchen. Schließlich handelt es sich doch um Ergebnisse aus der Studie Top1000-Shops in Deutschland mit genauen Umsatzangaben. Horcht, horcht.

Obwohl ja in Wirklichkeit nicht so viel passiert ist. Denn genauso wenig wie der bevh, kann auch das EHI den Anspruch auf die einzig wahre Wahrheit erheben. Diesen werden die beiden aber sicherlich auch gar nicht haben, wissen sie doch, dass es immer mindestens noch eine weitere wahre Wahrheit, meist sogar mehrere, gibt. Einen meist guten Anhaltspunkt zur Branchenentwicklung ergeben deren Studien dennoch allemal, wenn man sie denn richtig zu lesen bzw. interpretieren vermag.

Beispiel Top1000-Onlineshops in Deutschland 

Die darin enthaltenen Umsatzgrößen beruhen auf Unternehmensangaben oder Schätzungen. Und bei Schätzungen weiß man, dass diese stimmen können oder eben auch nicht. Es gibt manch Onlineshop-Betreiber aus der Liste der sich verwundert die Augen reibt, ob der genannten geschätzten Umsätze. Dennoch sind diese Schätzungen von Branchenexperten nichts grundsätzlich Schlechtes. Kann nur nicht immer stimmen, nicht mal meistens.

Gleichzeitig, stellt sich mir die Frage woher die Studienbetreiber wissen können welcher Onlineshop denn nun umsatzseitig genau in die Top1000-Liste gehört. Dennoch werden die Teilnehmer schon so einigermaßen da reingehören. Gleichzeitig gibt es aber sicherlich etliche, die einfach aus dem Raster bzw. Fokus fallen, obwohl sie da reingehören, Stichwort „hidden champions“.

Und aus der Betrachtung der Top1000-Shops eine Ableitung auf die gesamte E-Commerce-Branche zu erheben, ist sowieso nicht möglich, siehe die beiden vorgenannten Punkte. Aber auch meiner im Artikel zu den EHI-Zahlen aufgeworfenen Fragestellung, ob das EHI detailgenau betrachtet, wegen:

Für eine genauere Auswertung, müsste man sich schließlich auch schauen welche Unternehmen in den unteren Rängen der Top1000-Liste nun auftauchen. Sind es dieselben oder Neueinsteiger, was darauf hindeuten würde, dass es nun deutlich mehr Onlineshops jenseits der Mio-Umsatzgrenze gibt. Und wenn dem so ist, würde dies wiederum bedeuten, dass der E-Commerce-Wachstum sich möglicherweise nur anders verteilt und nicht deutlich abkühlt.

Lange Rede, kurzer Sinn: „Nichts genaues weiß man nicht. Die getroffenen Prognosen bzw. Aussagen können stimmen, müssen aber nicht. Man kann zwar anderer Meinung sein, aber besser wissen tut es am Ende auch niemand. Und lieber habe ich diese Zahlen als Anhaltspunkt, als gar keine.“

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