Weil die neulich erst für Neuverkäufer verpflichtend gewordene Zahlmethode „Käufer zahlt an ebay, ebay zahlt an Verkäufer“ (die oft – zu Unrecht, wie ebay betont! – „Treuhandzahlung“ genannt wird), so gut läuft, geht der Marktplatz-Anbieter nun einen Schritt weiter: Ab Sommer sollen alle Verkäufe über die Plattform auf diese Weise bezahlt werden:
Damit soll den Käufern „noch mehr Schutz und Konsistenz“ geboten werden, schreibt ebay in seiner heute morgen versendeten Mitteilung. Das freut dann bestimmt auch die Händler, zumal sich schon bei der Einführung des „Pilotprojektes“ euphorische Berichte häuften, zu lesen beispielsweise in den Kommentaren hier…
Die Motive von ebay sind klar und altbekannt: Immer mehr will man sich dem Konkurrenten Amazon annähern. Ob der Plan allerdings aufgeht, steht auf einem anderen Blatt. Das reine Nachmachen einer Erfolgsstorie unter Aufgabe der eigenen Identität war noch nie Garant für eigenen Erfolg. Andererseits konnte ebay bisher stets auf die Trägheit und eine unglaubliche Leidensfähigkeit seiner Händler vertrauen: Trotz ständiger (und oft auch verbal sehr heftiger Proteste) blieben die meisten Händler der Plattform dennoch treu.
Und vielleicht bekommt ebay den Zahlungsfluss ja tatsächlich so in den Griff, dass Händler von der „Umweg-Zahlungsmethode“ sogar profitieren. Im Rahmen des seit August 2011 laufenden „Pilotprojektes“ mit Teilnahmezwang für alle Neu-Verkäufer unterliegen nach Konzernagabe derzeit bereits 500.000 Händler dieser Abwicklungsmethode.
Da würde mich interessieren: Wie sind denn die Erfahrungen aktuell: Klappt die Methode? Bietet sie den versprochenen Vertrauensvorteil der Kunden, sind also die Konversionsquoten bei Zahlung via ebay besser? Ist der Kundenservice-Aufwand geringer, wenn ebay die Zahlungen organisiert? Und kommt das Geld von ebay zuverlässig und im versprchenen Zeitrahmen?
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Herzlich aus Hürth
Nicola Straub