Die Meinungen bzw. Strategien der Gesprächsteilnehmer (Jan-Dieter Schaap / Parfümerie Douglas GmbH, Hartmut Deiwick / Versandapotheke APONEO, Ernst Trapp / EMP Merchandising, Achim Himmelreich /BVDW) bei der Frage „Amazon: Ja oder Nein?“ hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Douglas sieht derzeit für sein Sortiment noch keine Notwendigkeit, auf Amazon vertreten zu sein. So ist Amazon zwar sicherlich ständig auf der Watchlist, der Wettbewerb habe sich in ihrem Sortiment jedoch die letzten Jahre kaum verändert. Nach Einschätzung von Douglas tue sich Amazon nach wie vor schwer, emotionale Produkte zu verkaufen. Wenn Vertrieb über „Marktplätze“, so sieht Schaap andere Plattformen für Douglas als relevant, die näher am Lifestyle dran sind.
EMP Merchandising wiederum vertreibt offensichtlich insbesondere Eigenmarken, die der „Adaption“ durch Amazon ungefährdet sind, und Artikel, die eh schon bei Amazon (Eigenhandel oder Marketplace) gelistet sind.
APONEO hingegen bietet alle Produkte auch auf Amazon an. Letztlich müsse man auch keine Angst vor „Datentransfer“ haben. Schließlich könne man getrost davon ausgehen, dass Amazon eh alle Daten bereits hat. Vermutlich bezog sich diese Aussage jedoch vor allem auf die eigene Branche, Sortimente.
APONEO stellt auch fest, dass Markenbildung bei Amazon nicht möglich sei. So wurden einige Produkte, Sortimente im ersten Schritt nicht über die Marke aponeo, sondern eine andere Marke bzw. Auftritt verkauft. Nachdem auf APONEO umgestellt wurde, seien die Umsätze jedoch nicht gestiegen (Anm. d. Red.: Insofern etwas verwunderlich, da der Name „APONEO“ vielen tatsächlich ein Begriff sein dürfte).
Gleichzeitig ziehe die Marke Amazon sehr stark. So würden Produkte, die im eigenen Online-Shop günstiger zu haben seien, dennoch über Amazon gekauft.