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Linkaufbau mit Strategie – Gezielt Links schaffen

Beim Linkaufbau sollte nicht nur taktisch gedacht, sondern besser mit einer übergeordneten Strategie gearbeitet werden. Welche Maßnahmen sind in welcher Mischung sinnvoll?

Viele Unternehmen setzen auf Linkaufbau, um ihr Google-Ranking zu verbessern. In der Praxis zeigt sich, dass oftmals ziel- und planlos vorgegangen wird, was dann zu Frustration bei den Verantwortlichen und sogar zu Fehlern führen kann.

Dabei ist es – wie in vielen anderen Bereichen – sinnvoll, zunächst mit einer Analyse zu starten und auf deren Basis eine Strategie zu entwickeln. Das ist vor allem wichtig, weil sich sinnvolle Linkaufbau-Maßnahmen von Branche zu Branche unterscheiden. B2B oder B2C? Lokal ausgerichtet, deutschlandweit oder international? Etablierte Marke oder Start-Up? All das hat massive Auswirkungen darauf, was in der Praxis mit Erfolg umgesetzt werden kann.

Der perfekte Ausgangspunkt ist daher die Analyse aller bereits bestehenden Verlinkungen – für die eigene Website, aber auch für die Konkurrenten. Bei jedem interessanten Link, der gefunden wird, muss dessen „Mechanik“ verstanden werden:

Überdies ist es sinnvoll, sich die so genannten Top Pages anzuschauen, also eine Auswertung der Seiten, die am stärksten verlinkt sind. Das sollte ebenso für die eigene Website und für alle Wettbewerber durchgeführt werden. Parallel ist es sinnvoll, die Seiten mit den meisten sozialen Signalen zu überprüfen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Welche Seiten erzielen die meisten sozialen Signale auf Zooplus.de?

 

 

 

 

 

 

 

 

Grundsätzlich führen Inhalte mit vielen sozialen Signalen nicht zwingend zu vielen Verlinkungen – und umgekehrt. Dennoch helfen diese Auswertungen dabei, zu verstehen, was innerhalb der Nutzerschar beliebt ist. Und wenn dort einmal gute Muster gefunden werden (z. B. „Vogelzüchter verlinken gerne auf Futterinformationen für eine bestimmte Vogelrasse“), lässt sich das möglicherweise sehr gut kopieren und skalieren.

Sortieren

Zum Sortieren unterschiedlicher Maßnahmen Raster wie das in Tabelle 1 genutzt werden. Dort wird zwischen reaktiven und proaktiven Maßnahmen unterschieden. Außerdem liegt der Fokus mal auf der eigenen Website, mal auf der anderen Website.

Reaktiv
(= ich reagiere auf ein Ereignis)
Proaktiv
(= ich reagiere nicht auf ein Ereignis)
Eigene Website
(= der Fokus der Aktion liegt auf der eigenen Website)
  • Auf aktuelle Ereignisse warten und darauf mit eigenen Beiträgen, Umfragen, Daten, … reagieren
  • Short Form Content (Blog-Beiträge, Videos, …)
  • Long Form Content (umfangreiche Ratgeber, Studien, Analysen, …)
Fremde Website
(= der Fokus der Aktion liegt auf einer fremden Website)
  • Erwähnungen der eigenen Marke in Links umwandeln
  • Verlinkungen von Wettbewerbern analysieren, sich dort ebenfalls verlinken lassen
  • Nach der Möglichkeit suchen, Gastbeiträge zu veröffentlichen
  • Gezielt nach thematisch passenden Websites suchen (Portale, Blogs, …)

Tabelle 1: Linkaufbau im Überblick: Vier Segmente

Die Tabelle zeigt, welche grundsätzlichen Potenziale beim Linkaufbau bestehen. Die bei der Analyse gefundenen Muster müssen nun in dieses Raster eingetragen werden. Dafür müssen natürlich einzelne „Mechaniken“ zusammengefasst werden.

Idealerweise sollten alle vier Segmente mit Maßnahmen gefüllt werden. Wer z. B. nur die Konkurrenzlinks beobachtet, übersieht sehr viele interessante Potenziale.

Beispielplan: Online-Shop für Katzenfutter (fiktiv)

Ein konkreter Linkaufbau-Plan kann so aussehen wie in Tabelle 2. Es geht primär nicht darum, einen zig Seiten langen Plan zu generieren. Die einzelnen Maßnahmen können in der Regel kurz und knapp erfasst werden.

Bei großen Unternehmen, bei denen der Linkaufbau nicht in der Hand einer einzelnen Person liegt, muss dieser Plan umfangreicher sein. Es muss detailliert geklärt werden, welche Personen/Abteilungen beteiligt werden müssen, um eine Aktion zum Erfolg zu führen. Wie viel Vorlaufzeit benötigt die externe PR-Agentur für eine Maßnahme? Ist die Studie mit dem Produktmanager abzusprechen? Kann der Shop-Manager rechtzeitig attraktive Rabattcodes liefern, um diese Bloggern für Beiträge anzubieten?

Typ Frequenz Maßnahme Details
Reaktiv Laufend Nach unverlinkten Erwähnungen der eigenen Marke suchen Nachfragen, ob Link gesetzt werden kann
Reaktiv Laufend Nach Erwähnungen von Produkt-Marken suchen Prüfen, ob die erwähnende Website auf die eigene Website verlinken kann; evtl. Probenpaket einer ähnlichen Marke zum Testen anbieten
Reaktiv Laufend Auf kontroverse Themen warten Sobald ein kontroverses Thema auftaucht, wird dazu am gleichen Tag ein Beitrag im eigenen Blog veröffentlicht; dieser wird u. a. über Social Media verbreitet, um z. B. Blogger zu erreichen
Reaktiv Monatlich Neue Verlinkungen aller relevanten Wettbewerber untersuchen Je nach Grund der Verlinkung, prüfen, ob die Website auf die eigene Website verlinken kann
Proaktiv Einmal pro Woche Blog-Beiträge vom Typ „Ratgeber“ schreiben Typische Fragen rund um Produktportfolio beantworten: „Warum Katzenfutter ohne Getreide?“, „Wie viel Katzenfutter pro Tag?“, …; neuen Inhalt gezielt streuen, um Links zu generieren
Proaktiv Einmal pro Quartal Großen Ratgeber schreiben (20-50 Seiten) Nach gründlicher Recherche Ratgeber verfassen, die für andere Websites so interessant sind, dass diese darauf verlinken (z. B. Übersicht über alle Katzenrassen: Welche sind besonders für Kinder geeignet? Welche für Katzenallergiker? …); nach der Veröffentlichung gezielt passende Websites anschreiben und um Verlinkung bitten
Proaktiv Monatlich Umfrage durchführen Die Kunden werden zu einem bestimmten Thema befragt, um daraus interessante Studiendaten zu generieren; diese werden einmal pro Monat per Pressemitteilung zum Beispiel über Social Media verbreitet
Proaktiv Monatlich Neue Blogger zum Thema suchen In Google z. B. nach Bloggern zum Thema „Katzen“suchen; neue Blogger anschreiben, um dort nach Möglichkeiten einer Kooperation zu fragen (Produkttest, Gastbeitrag, …)

Tabelle 2: Ein fiktiver Linkaufbau-Plan für einen Katzenfutter-Shop

Zeit und Geld

Ein solcher Plan suggeriert leider, dass beliebig viel Zeit zur Verfügung steht. In der Praxis gilt das nur selten, weil Zeit und/oder Geld fast immer beschränkende Ressourcen sind.

Daher ist es gut, ein feststehendes Zeit-/Geldkontingent zu vereinbaren und dieses konsequent zu nutzen. Zusätzlich sollte darüber nachgedacht werden, bestimmte Maßnahmen auszulagern (z. B. an freischaffende Autoren), die Manches schneller liefern können.

Und noch ein Aspekt ist wichtig: die Priorisierung von Maßnahmen. Manche führen mit wenig Aufwand zu guten Links – und umgekehrt. Wer also Links aufbaut, sollte in der Lage sein, die Erfolge zu messen, um unterschiedliche Methoden bewerten und entsprechend priorisieren zu können.

Organisch soll es sein

Beim Linkaufbau muss klar sein, dass das Ergebnis möglichst organisch aussehen muss. Das ist kaum 100%ig möglich, dennoch sollte beachtet werden, dass die Maßnahmen gleich gewichtet umgesetzt werden. So ist es in bestimmten Branchen wohl ungewöhnlich, wenn 90 % der Verlinkungen nur über Blogs zustande kommen. Ein solches Linkprofil kann dann schnell einen nachteiligen Effekt haben.

Daher sollte in eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen investiert werden, um ein gleichmäßiges Bild zu erzeugen. Und: Viele der Maßnahmen – allen voran das Erstellen relevanter Inhalte – sind dafür geeignet, echte organische Links zu generieren – also solche, für die man nicht nachgefragt hat.

Fazit

Mit der richtigen Strategie funktioniert der Linkaufbau. Dazu sollte versucht werden, unterschiedliche Richtungen (reaktiv/proaktiv, …) abzudecken, um so den Aufbau von Verlinkungen aus möglichst vielen Winkeln angehen zu können. Und dann gilt es natürlich, diese Strategie professionell umzusetzen.

 

Dieser Beitrag ist in Ausgabe #49 des SEO-/SEM-Magazins suchradar erschienen. Die gesamte Ausgabe #49 des suchradars mit dem Fokusthema „Linkaufbau“ kann unter www.suchradar.de kostenlos als PDF-Version heruntergeladen werden!

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