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Groupon will zum „Betriebssystem für den Handel“ werden

Während Deloitte eben noch überzeugend die Problematik des Couponing-Modells für den Handel analysierte und der Branche eine Konsolidierung vorhersagte, sieht das Groupon-CEO Andrew Mason naturgemäß anders. In einem Interview mit Spiegel Online erklärte Mason nun, warum er von einer positiven Perspektive für sein Unternehmen ausgeht. So hält er die Eintrittshürden im Couponing-Geschäft für recht niedrig, dafür aber die Erfolgshürden für sehr hoch. Groupon sei hier mit mehreren Tausend Sales-Mitarbeitern der Konkurrenz meilenweit voraus und biete mit Abstand den besten Kunden- und Händlerservice.

Spannender ist aber, wie Mason die Veränderungen einschätzt, die von seinem Geschäftsmodell auf die Handelswelt ausgehen:

Spiegel Online: Als Restaurantbesitzer könnte man künftig schnell mal ein Sonderangebot auf die Handys der Menschen in der Nähe schicken, wenn gerade viele Tische leer sind. Soll ihr Mobildienst Groupon Now lokale, kleine Unternehmen genau so optimieren, wie das die großen Industrien schon vor langer Zeit getan haben?

Mason: Unsere Mission ist, das Betriebssystem für den Handel zu werden. Preis und Angebotsentdeckung zu benutzen, um Konsumenten mehr Kaufkraft und Geschäften mehr Profit zu bringen, mit genau der Dynamik, die Sie da beschreiben.

Der Groupon-CEO kann sich eine Zukunft vorstellen, in der Mobiltelefon-Daten dazu benutzt werden, um Konsumentenströme in Echtzeit zu beobachten und Angebote gleichfalls in Echtzeit zu kalkulieren. Algorithmen, die heute noch lediglich den Cyberspace ordnen, könnten in Zukunft eingesetzt werden, um Kundenwünsche mit dem lokalen Angebot abzugleichen, Preise dynamisch der Nachfrage entsprechend anzupassen und so dem Handel höhere Auslastungen und Einnahmen zu beschaffen.

Eine schöne neue Couponing-Welt, die Datenschützern mit Sicherheit die Haare zu Berge stehen lässt. Aber wie würde sich der Handel mit soviel Transparenz arrangieren? Und welche Möglichkeiten hätte die E-Commerce-Branche, um mit dem in diesem Szenario rundum digitalisierten Stationärhandel zu konkurrieren?

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