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Einen Blick wert: Walthers neuer Saftshop

Die „Oma aller Social Marketing-Shops“ hat sich liften lassen: Walthers Saftladen kommt in neuem Gewand daher und sieht richtig gut aus – vor allem sehr aufgeräumt. Und das, obwohl die vielen Aktivitäten wie Blog, Videos, Twitter und Facebook alle in die Site integriert wurden.

Das kommt vor allem daher, weil hier diese zusätzlichen Kanäle eben tatsächlich „integriert gedacht“ wurden. Weg also vom „und dann machen wir auch noch XY…“ hin zur klaren Zuordnung zum Produkt: Bestehende Videos, Blogeinträge und Nutzerkommentare werden (via Reiternavigation) in der entsprechenden Produkt-Detailansicht angezeigt.

Buttons zur Produktempfehlung per Twitter und facebook sind ebenso integriert wie eine Bewertungsmöglichkeit – die ich allerdings wenig verständlich finde (hab nur zufällig gemerkt, dass man da mit der Maus was dran machen kann) und mangels Kommentarmöglichkeit auch sehr beschränkt. Hier wäre ein kombiniertes System mit der Kommentarfunktion weiter unten deutlich besser gewesen.

Umgekehrt sind den Produkten keine Tweets/facebook-Kommentare zugeordnet – ob so etwas überhaupt sinnvoll wäre, kann man aber nur beurteilen, wenn man die Safttweets und facebook-Kommentare kennt: Gibt es überhaupt Einzelprodukt-bezogene, sinnvolle Tweets…?

Sehenswert ist die Einbeziehung des stationären Handels: die Filialsuche ist auf jeder Seite deutlich sichtbar untergebracht. Unter geht dagegen das Saftabo, dem ich persönlich ja auch einen großen Button oben gegönnt hätte: Das ist doch ein (bestimmt auch aus Händlersicht) tolles Produkt, es geht aber als grauer Minilink unterhalb der eigentlichen Shopprodukte komplett unter – ich persönlich hätte dem Service einen eigenen Button ganz oben gegönnt (das ist aber natürlich eine vertriebsstrategische Frage).

Im Shop selbst gibt es auch noch die eine oder andere kleine Optimierungsmöglichkeit: Dass der Warenkorb beim Mouseover herumwackelt, finde ich persönlich nervig: Wird er beladen, steht er gottseidank einmal still – fängt beim weiteren Surfen dann aber wieder die Wackelei an. Dafür verschwindet er auf der Startseite unerwarteterweise völlig, so dass man seinen Einkauf leicht vergessen kann. In meinen Augen ein „Geht ja gar nicht“ für eine Shop-Site.

Sehr gern sehen würde ich einmal das Backend der Site. Denn gebaut wurde die Site mit WordPress (mit dessen „Usability“ ich persönlich ja auf Kriegsfuß stehe) – für einen Shop eher ungewöhnlich. Kirstin Walther schreibt darüber in ihrem Kommentar zum Relaunch:

Was mir auch extrem wichtig war: Ich will alles auf der Seite selbst machen können, ohne html-Kenntnisse oder so was. Und auch dieser Wunsch wurde perfekt umgesetzt. Ich kann jedes Fitzel (wie wir Sachsen gerne sagen) der Seite selbst bearbeiten, so oft ändern wie ich möchte, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

In einer privaten Mail verrät sie, dass unter dem „Saftladen“ doch noch ein Shopsystem liegt: Zen-Cart. Trotzdem müssen bestimmte Rechtsbereiche (ich werf hier mal ein ‚PAngV‘ in den Raum!) in meinen Augen noch nachgebessert werden. Dass auch bei der SSL-Verschlüsslung noch gebastelt wird, erläutert Walther in den FAQ.

Trotz der dieser – für frische Systeme typischen – kleinen Tücken (nach eigenen Angaben hat Kirstin Walther schon eine ganze Liste von Nachbesserungspunkten), ist der Shop wegen des hohen Integrationsgrades von Inhalten, Social Content und Produkten meiner Meinung nach sehenswert. Zumal es gelungen ist, über die neue Gesamtsite wunderbar den ganz eigene Charakter der Walthers’schen Saftschmiede zu transportieren.

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

* Das Abo ist als Option im Checkout drin – das ist dort auch toll gemacht: „Diese Bestellung als Abo?“ Nur wenn der Kunde vorher noch nie etwas von der Abo-Option (und den Konditionen) erfahren hat, wird er an dieser Stelle kaum bereit sein, sich darauf einzulassen – oder er muss den Checkout verlassen, um sich zu informieren (mit der Gefahr, dass er schließlich die Bestellung abbricht).

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