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Das Schweinepreis-Dilemma

Im IT-Geschäft rumort es bereits seit langem gewaltig. Die Branche war schon immer (außer in den goldenen Anfangsjahren) von niedrigen Margen gebeutelt. Spätestens jedoch als vor 30 Jahren Media Markt seine ersten Pforten öffnete. Seit einigen Jahren setzen dem IT-Fachhandel auch noch Etailer wie notebooksbilliger.de stark zu.

So beschwert sich der Fachhandel zunehmend, dass Online-Händler mit ihren Preisen für Endkunden häufig unter ihren eigenen Einkaufspreisen bei den Distributoren liegen. Arnd v. Wedemeyer, Geschäftsführer von notebooksbilliger.de, erklärte der CRN kürzlich wie diese »Schweinepreise« zustande kommen. Die Folge – ein Sturm der Entrüstung beim Fachhandel.

Händler sind dem Hersteller egal

Laut v. Wedemeyer würde notebooksbilliger.de lediglich Lagerware aufkaufen, die sonst niemand mehr haben wolle. Außerdem, bezweifelt er dass die Preise der Etailer häufig unter den Konditionen liegen, die der Reseller bei seinem Distributor erhielten. Wohl vor allem diese Aussagen wirbelten in der Branche viel Staub auf. Vor allem im Diskussionsforum von CRN verschaffen sich die Händler Luft. Erfreulicherweise diskutiert hier auch ein Hersteller mit, was der Diskussion ob der zweiten Sichtweise gut tut und noch interessanter macht.

Auch wenn der Vertreter der herstellenden Zunft berichtet, sie würden aktiv 400 Onlineshops auf Einhaltung der Preise überwachen, müssten einem IT-Hersteller die Händler letztlich egal sein. Zu groß ist der Druck seitens der Mitbewerber und auch der großen Händler wie Media Markt etc. und zu klein die Marge.Was zählt sind die Zahlen die von der deutschen Niederlassung an die oft asiatische Zentrale übermittelt werden. Egal, wie diese zustande kommen.

Der Vorschlag eines Händlers, die Hersteller sollten künftig am Besten gleich direkt übers Internet verkaufen und deren Fachhandelsnetz einfach abschaffen, könnte in nicht allzu weiter Zukunft Realität sein.

Hersteller werden künftig direkt verkaufen

Schliesslich träumen Hersteller schon lange davon, das E-Commerce macht es nur noch leichter. Noch fehlt vielerorts vielleicht das KnowHow, die Ressourcen oder der Mut. Doch aufhalten lassen wird sich diese Entwicklung wohl nicht. Dies betrifft nicht nur die IT-Branche sondern letztlich doch alle Bereiche.

Auch dies ist ein Grund warum sich die Händlerlandschaft in den nächsten Jahren massiv verändern wird.

Wobei es meiner Meinung nach oft schon genügen würden, konzentrierten sich die Hersteller auf ihre Markenführerschaft und bänden deren Händler mal vernünftig in ihre Webseite und Aktivitäten ein. Derer Möglichkeiten gäbe es ja genügend -"search global, buy local". Aber auch Onlinehändler lassen sich intelligent einbinden. Und was spricht überhaupt dagegen, auch bisher ausschliesslich stationär agierende Händler in deren künftige Internetaktivitäten zu unterstützen und so wiederum das Händlernetz und die eigene Marke zu stärken? 

Was ist Ihre Meinung?

Soweit unsere Behauptung. Doch behaupten kann man ja schliesslich vieles. Daher interessiert uns an dieser Stelle ganz besonders ihre Meinung. Haben wir recht mit unserer Einschätzung, ist dies ein Problem welches nur die IT-Branche betrifft und wie kann sich ein Händler auf die geänderten Bedingungen am Besten einstellen oder was können Hersteller tun?

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