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Amazon ist E-Commerce und was Online-Händler von Amazon lernen können

Amazon ist nach der neuesten Studie der Unternehmensberater von BBDO die unangefochten stärkste Marke im deutschen Versandhandel. "Amazons beste Markenbildungsstrategie ist das Geschäftsmodell!" reduzierte ibusiness kürzlich das Erfolgsgeheimnis des Branchenprimus auf einen Satz.

Oder wie Martin Groß-Albenhausen, Herausgeber des Branchendienstes Versandhausberater Amazons Erfolg zusammenfasste "Amazon ist E-Commerce". Doch wie kommt es zu solchen Aussagen?

Sonderlich hip ist Amazon ja nicht. Ganz im Gegensatz zu Otto, Quelle und Neckermann bietet Amazon keine Live-Shopping-Dienste und Social-Commerce-Strategien an bzw. plant diese gerade.

Stichwort User Content – dies wird bei Amazon vor allem über Basisfunktionen wie Produktbewertungen und Kommentarfunktion abgedeckt. Anstatt jedem Trend nachzulaufen, konzentriert sich Amazon auf das eigene Geschäftsmodell und deren Erfolgsmerkmale wie Kundenservice (Lieferzeiten, Verfügbarkeit, Retouren etc.) und der werblichen Ansprache (Usability, Cross Selling usw.).

Im Gegenzug überschlagen sie sich auch nicht – wie manch anderer sog. E-Commerce-Elefanten – mit vollmundigen Aussagen, wie "wir werden in Deutschland zukünftig die Nummer 1 im E-Commerce sein". Sie sind es einfach, rennen nicht jedem neuen Trend sofort hinterher und führen Neuerungen behutsam ein.

Sicherlich profitieren sie nach wie vor vom First-Mover-Effekt, der dem Onlinehändler bei vielen Internetnutzern bis heute nutzt. Danach kam ihr Partnerprogramm, wegen dem einem plötzlich auf jeder zweiten Webseite das Amazon-Logo entgegensprang.

Aktuellster Glücksgriff dürfte sein, auch anderen Händlern zu erlauben, auf ihrer Webseite Handel zutreiben. So bekennt Jeffrey P. Bezos, Boss von Amazon: "Nach Jahren oft fehlgeschlagener Experimente machen unsere Drittverkäufe mittlerweile 29% der Absätze aus.".

Auch das zeichnet Amazon aus. Beharrlich auf ein Konzept zu setzen, wenn man daran glaubt. Im Gegensatz zu eBay, die viel zu oft die Weichenstellung für die Zukunft verpasste. Und nun scheinbar planlos von einer Strategie zur nächsten zu hoppeln.

Für kleinere Händler, ist es in der Regel ebenfalls sinnvoll, erst die Bereiche Kundenservice und Prozessablauf zu optimieren. Und bevor man auf den Web 2.0-Zug aufspringt, die "konventionellen" Online-Marketinginstrumente auszureizen. Wobei sich die Parameter für einen Modeshop zum Beispiel wieder anders gestalten könnten.

Allen gemein sollte sein, dass jede Neuerungen behutsam und unter ständigen Kontrolle erfolgen sollte. Und im Zweifelsfall lieber auf eine vermeintliche Chance bzw. einen Trend verzichten.

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