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Paypal-Zwang: Australien verschiebt EInführung und erster deutscher Händler wehrt sich

Ebay möchte gern, dass sein Zahlsystem Paypal weitere Verbreitung erfährt. Das ist an für sich verständlich und nicht weiter schlimm. Dass angesichts sehr einseitiger AGBs und diverser unangenehmer Vorfälle viele Händler lieber ohne Paypal auskommen würden, ist auch verständlich.

Doch der Auktions-Gigant verfolgt sein Ziel mit massiven Mitteln, nämlich indem er aus seiner Marktstellung heraus Druck auf Händler ausübt, Paypal zu nutzen. Wer das nicht möchte, hat Einschränkungen zu akzeptieren – in Australien sogar so weitgehend, dass er von der Nutzung der Plattform ausgeschlossen werden soll.

Was auf AGB-Ebene sicherlich nicht anfechtbar ist, ist es aber eventuell auf anderer Weise. So geriet die "Zwangspaypalisierung" (IT-Recht Kanzlei) in Australien nun ins Stocken. Und auch in Deutschland blasen erste Händler zum Gegenangriff.

Ab morgen sollte bei eBay-Australien neben der Barzahlung nur noch die Überweisung per Paypal erlaubt sein. Doch diesen Schritt hat eBay nun erst einmal um knapp einen Monat verschoben. Dieser Verschiebung vorangegangen ist laut ZDNet massive Kritik von Wettbewerbshütern, Banken und Nutzern. So haben die Australischen Wettbewerbshüter eBay angeblich aufgefordert, den Paypal-Zwang noch einmal zu überdenken.

Auf der gleichen Schiene wehrt sich nun bereits mindestens ein deutscher Händler gegen die Einschränkungen, die eBay nutzt, um Händler in den Hafen von Paypal zu treiben: Er schrieb sich seinen Frust in Briefen an das Bundeskartellamt und die Europäische Kommission von der Seele, wie die IT-Recht Kanzlei berichtet. Beide Adressaten zeigen sich durchaus interessiert an dem Sachverhalt – und so liegt es nun eventuell an den deutschen oder Europäischen Wettbewerbshütern, die Marktmacht eBays in für alle Beteiligte tragbare Schranken zu weisen. Der "Don-Quichotische" Webhändler jedenfalls hofft darauf, dass auch andere Händler seinem Beispiel folgen und dem Bundeskartellamt und der EU ihre "Zwangslage" schildern, um die Sache für die Behörden relevant zu machen.

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

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