Site icon Blog für den Onlinehandel

Die fünf größten Zeitfresser beim Import aus China

chinesische Statue: Schildkröten-Drache

Mit einer Produktidee nach China, günstig produzieren lassen und im Handumdrehen in Europa damit Reibach machen? So einfach ist die Sache mit dem China-Import leider nicht. Tatsächlich sollten Online-Händler, die Waren für den Verkauf in Europa in China sourcen wollen, für den gesamten Prozess vom ersten Lieferantenkontakt bis zum Verkauf der Ware im Zielmarkt bis zu sieben Monaten einplanen, warnt Ralf Herrmann, CEO und Gründer des Sourcing-Anbieters Amzpro Limited. Er hat die aus seiner Sicht fünf größten Zeitfresser beim Import aus China für uns definiert.

1. Sourcing

Sourcing ist ein extremer Zeitinvest, dessen Aufwändigkeit oft unterschätzt wird, warnt Herrmann:

„Es kann Monate dauern, bis sich in China der richtige Hersteller findet, der ein Produkt schnell, verlässlich und in der nötigen Qualität herstellen kann, damit es für den Verkauf in Europa geeignet ist. Werden spezielle Hersteller-Zertifikate wie eine OEKO-TEX-Zertifizierung gebraucht, kompliziert das den Sourcing-Vorgang noch weiter.“

Dazu kommt: Je komplizierter ein Produkt ist oder je weiter es von der Norm abweicht, desto länger kann es dauern, einen geeigneten Lieferanten dafür zu finden. „Es ist sehr frustrierend, wenn ein Lieferant gefunden ist, mit dem alles passt und ganz am Ende der Verhandlungen stellt sich heraus, dass er ein bestimmtes Feature, das für das Produkt geplant ist, doch nicht herstellen kann, weil ihm dafür die Produktionsmittel, die Arbeiter oder eine Zertifizierung fehlen“, warnt der Experte. In so einem Fall kann der Sourcing-Prozess unter Umständen wieder ganz von vorne anfangen. Auf das Thema Sourcing muss man sich also lange und ausführlich vorbereiten – und dann jederzeit mit Rückschlägen oder ungeplanten Verzögerungen rechnen.

2. Vorbereitung

Je genauer der Händler das Produkt, das er in China herstellen lassen will, vor Augen hat, desto eher kann er den Sourcing-Prozess in China verkürzen. Nur wenn er ganz genau weiß, was für Eigenschaften das Produkt haben soll, aus welchen Materialien welche Komponenten hergestellt werden sollen und welche Tests oder Zertifizierungen das Produkt erfüllen muss, damit es legal eingeführt werden kann, kann er dafür einen passenden Lieferanten suchen. Bei dieser Vorbereitung sollte sich der Händler im Übrigen nicht auf Angaben der Lieferanten verlassen. „Die haben im Allgemeinen keine Ahnung von den genauen Erfordernissen für den Import nach Europa“, meint Herrmann. „Ihr Interesse liegt im schnellen Geschäft.“ Der bestellende Händler ist deshalb in der Pflicht und kommt nicht darum herum, seine Hausaufgaben in Sachen Produktkenntnis selbst und sehr gewissenhaft zu erledigen. Tests sind übrigens ein Zeitfresser für sich: Ein REACH-Test im Rahmen der Europäischen Chemikalienverordnung wie er beispielsweise für viele Produkte aus Plastik oder Textilien benötigt wird, kann bis zu vier Wochen dauern.

Kostenloses Experten-Webinar am 06. September

Beim Import aus China gibt es einige Risiken und Herausforderungen. Aber es ist nicht so unwägbar, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch vermeintlich kleine Händler, können erfolgreich Ware, bspw. ihre Eigenmarke, in China sourcen und nach Deutschland importieren. In unserem kostenlosen Webinar am 06. September werden wir Sie in 15 Minuten fit für China machen.

Hier geht es zur Anmeldung zum kostenlosen Webinar Import aus China in die EU was ist zu beachten? Was ändert sich ab 2019? am 06. September.

3. Verhandlung

„Verhandlungen in China können wirklich zäh sein“, so Herrmanns Erfahrung. „Es kann sich über Wochen und Monate hinziehen, bevor sich ein Preis ergibt, mit dem der Händler dann unter Berücksichtigung aller Kosten auf seinem Zielmarkt überhaupt bestehen kannst.“ Wichtig für den Verhandlungsprozess: Das Briefing muss komplett stehen, bevor der Preis ausgehandelt wird. Nachträgliche Änderungen am Briefing können den verhandelten Preis schnell unangenehm in die Höhe treiben, selbst wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt – z.B. den im Briefing vergessenen, aber nötigen Aufdruck eines Barcodes.

4. Lieferung

Wie kommen die neuen Produkte am besten in den Zielmarkt? Ein Schiff aus China kann bis zu acht Wochen unterwegs sein, bis es in Europa ist. Sollen die Produkte zu einem bestimmten Zeitpunkt – zum Beispiel zum Weihnachtsgeschäft – verfügbar sein, kann es sich lohnen, eine erste Charge per Flugzeug einfliegen zu lassen, damit der Händler bereits einen Warenbestand verfügbar hat und verkaufen kann, während der Nachschub per Schiff eintrudelt. Auch solche Überlegungen sollten übrigens im besten Fall schon vor den Verhandlungen mit dem Lieferanten abgeschlossen sein – denn nicht jeder Lieferant und Spediteur kann per Flugzeug verschicken oder eine Lieferung auf zwei Versandwege splitten.

5. Lagerung der Waren in Europa

Wo soll die Ware hin, wenn sie aus China ankommt? Auch diesen Punkt sollten Händler möglichst bereits geklärt haben, bevor sie zum Sourcing nach China reisen. Übrigens stellt sich diese Frage auch für Händler, die per Fulfillment-by-Amazon versenden. Denn auch wenn die Lagerung der Waren im Amazon-Lager enorm praktisch ist – sie ist auch enorm teuer. „Von Januar bis September bezahlt man monatlich 26 Euro pro Kubikmeter, von Oktober bis Dezember sogar 36 Euro“, warnt Herrmann. „Die Langzeitlagergebühren sind sogar noch viel teurer. Gerade bei größeren Chargen ist es daher sinnvoll, die Lieferung zu splitten und nur einen Teil ins Amazon-Lager zu verschicken, während der Großteil als Nachschub im eigenen Lager vorgehalten wird.“ Die Organisation der Lagermodalitäten sowie die Verteilung der Ware in verschiedene Lager kann zusätzlich Zeitaufwand kosten, den Online-Händler oft nicht auf dem Schirm haben.

Fazit: 6 bis 7 Monate Vorlaufzeit müssen eingeplant werden

Unterm Strich stehen also etwa zwei bis drei Monate für die Suche eines geeigneten Herstellers in China, 4 Wochen für Tests und Zertifikate, einen guten Monat für die eigentliche Verhandlung und dann noch einmal 2 Monate für den Transport per Schiff von China noch Europa: macht zusammen 6 bis 7 Monaten Vorlaufzeit. „Wer also in China gesourcte Produkte im Weihnachtsgeschäft anbieten will, muss spätestens im Mai mit einem festen Plan im Gepäck nach China reisen und die Suche nach Lieferanten zu beginnen“, empfiehlt Herrmann.

Ist der fragliche Online-Händler aber bereit, die entsprechende Vorbereitung in das Projekt China-Import zu investieren, kann das auch für kleinere Händler ein lohnender Weg sein – wie unter anderem meine Mentees aus dem Amazon-Förderprogramm „Unternehmer/innen der Zukunft“ bewiesen haben. Händler, die aktuell mit dem Gedanken spielen, in China zu sourcen, sei deshalb unser nächstes kostenloses Webinar empfohlen: Am Donnerstag, den 06. September zeigen wir Ihnen gemeinsam mit unserem Co-Moderator Ralf Herrmann, wie Sie wie Sie erfolgreich Ware aus China importieren, worauf es ankommt, was wichtig ist und was Sie beachten sollten. Wie aus unserer kostenlosen Webinar-Reihe gewohnt wird unser Experte dabei zunächst einen 15-minütigen Vortrag halten und danach für weitere 15 Minuten für Fragen bereitstehen. Themen sind unter anderem:

Kostenloses Experten-Webinar am 06. September

Beim Import aus China gibt es einige Risiken und Herausforderungen. Aber es ist nicht so unwägbar, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch vermeintlich kleine Händler, können erfolgreich Ware, bspw. ihre Eigenmarke, in China sourcen und nach Deutschland importieren. In unserem kostenlosen Webinar am 06. September werden wir Sie in 15 Minuten fit für China machen.

Hier geht es zur Anmeldung zum kostenlosen Webinar Import aus China in die EU was ist zu beachten? Was ändert sich ab 2019? am 06. September.

Bildquelle: © pixabay/ Comba

Exit mobile version