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Oxid startet efire

Man ‚fühlte‘ es schon eine Weile: Bei Oxid ist was im Busch. Heute auf der OMD wurde das neue Produkt vorgestellt. Und das ist wirklich interessant! Es heisst "OXID efire" und ist kein neues Shopsystem, sondern etwas anderes. Soviel zur einfach erklärbaren Seite des Projektes…

Ganz ehrlich gesagt, habe ich eine ganze Weile lang nicht kapiert, um was es sich eigentlich handelt. Ich brauchte schon ein paar Screenshots und Powerpoint-Grafiken, um hinter die Sache zu kommen. Die aber gibt es noch nicht, darum habe ich selbst einmal den Pinsel geschwungen (siehe Grafik unten, Klick vergrößert).

Im Prinzip ist efire eine Art "Online-Marketing-Management-Center" mit "Sammelschnittstelle". Und das soll so funktionieren:

Bisher

Bisher verfügten die Oxid-Shops über ein wahres Füllhorn von Schnittstellen zu den verschiedensten Diensten, sei es zu Bonitierung, zu Payment, Pangora, Froogle & Co., Affiliate-Netzwerke, Preisvergleichsportale etc. pp. Der Shopbetreiber suchte sich bisher die gewünschten Dienste/Dienstleister zusammen, schloss mit denen die Verträge, band sie über die Schnittstellen an den Shop an und organisierte sich seine Aktivitäten irgendwie selbst. Wer in mehreren Diensten aktiv ist, hat vermutlich nach einiger Zeit einiges an Excel-Tabellen, wenn er alle Aktivitäten irgendwie zusammengeführt ‚controllen‘ möchte…

Mit efire

Zukünftig haben OXID-Shop-Nutzer Zugang zum efire-Webportal. Statt dass alle Dienstleister einzeln über Schnittstellen direkt angebunden werden, bindet sich der Oxid-Shop an efire, während gleichzeitig alle Dienste/Dienstleister an efire angebunden sind. Auf die Art und Weise hat man in efire alle Reporting-Daten an einer zentralen Stelle. Zudem werden alle Meldungen der Dienste/Dienstleister dort eingespielt. efire bietet somit ein "Cockpit" zur Steuerung aller Onlinemarketing-Aktivitäten.

Darüber hinaus bietet es auch eine Kostenkontrolle: Denn Oxid sammelt die Rechnungen der Dienste/Dienstleister und reicht die Kosten dann selbst entsprechend weiter. Der Shopbetreiber läd dafür sein ‚efire-Konto‘ mit der für das Onlinemarketing eingeplanten Gesamtbudget auf und auflaufenden Rechnungen werden davon abgezogen. Ist das Guthaben aufgebraucht, stoppt efire alle Aktivitäten. Böse "Überraschungen" (Budget versehentlich gesprengt) zum Monatsende kann es so nicht geben. Zum Verständnis: Vertragspartner der Dienstleister ist dann Oxid, so dass Oxid die Rechnungen der Dienste erhält. Der Shophändler wiederum erhält eine entsprechende Rechnung (Weiterberechnung) von Oxid, auf der dann vermutlich alle Aktivitäten zusammengeführt sind (die muss natürlich die notwendigen Daten – z.B. bei Kreditkartenabrechnungen – auch mitliefern).

Zur Nutzung von Diensten, die einen Produktdatenexport erfordern, ermöglicht efire umfangreiche Produktfiltermöglichkeiten sowie sonstige Logiken, die zur Steuerung von beispielsweise Exporten zu anderen Plattformen (Froogle, Pangora, eBay etc.) gesteuert werden können. Als Beispiel wurde genannt: Ich filtere alle Bademode und hänge den Produktexport nach – sagen wir mal "günstiger.de" – daran, dass der DWD für die nächsten 3 Tage Temperaturen über 20°C prognostiziert. So würden die Produkte nur bei schönen Wetter dort gelistet.

Soviel zur Grundidee, die sehr bestechend aussieht. Nun nur noch einige Stichworte ‚im Schnelldurchlauf‘:

Oxid rühmt die "Workflow-Orientierung" des gesamten Portals, die Nutzer werden sinnvoll durch alle Aktivitäten geführt und es gibt auch Tipps und kontextgesteuerte Hilfetexte. Der Prepaid-Charakter hilft – wie berichtet – sein Budget im Griff zu behalten. Da Oxid als Partner der Dienste/Dienstleister auftritt und dort Mengenkontingente ‚kauft‘, kann es teilweise sogar günstigere Preise für die Shops geben – diese Aussage lässt vermuten, dass Oxid solche Vergünstigungen auch (ggf. teilweise) an die Shops weitergeben will. Zu den Kosten hieß es, die Nutzung von efire soll transaktionsgenau abgerechnet werden, eine Grundmiete o.ä. soll es nicht geben – offensichtlich will Oxid das Portal über Provisionen refinanzieren. Zum Start sind erst einige Dienste/Dienstleister integriert, die anderen werden kontinuierlich hinzugefügt.

Noch Vision ist eine Benchmarking-Funktion, über die sich der teilnehmende Shopbetreiber an den Durchschnittsdaten anderer Shops messen kann – wenn er seine eigenen Daten auch dafür freigibt (natürlich alles anonymisiert). Die Idee führt schon hin zum Gedanken, der sich mir gleich aufdrängte: Hier wäre eine Möglichkeit gegeben, wirklich mal echte Daten zum Online-Marketing zu sammeln, um fundiert zu erforschen, was/wie funktioniert und was eher nicht. Manch einer wird da zusammenzucken, aber wenn solche Erkenntnisse sauber anonymisiert zusammengeführt werden, kann das Portal richtiggehend "lernen" und das erlernte in sehr wertvolle Tipps umwandeln, die direkt über das Portal wieder an die Shophändler zurückgegeben werden.

Die Präsentation enthielt schon einen kleinen Hinweis in diese Richtung: Dort enthielt die "Message-Box" u.a. auch den Text (in etwa, da aus dem Gedächtnis): "Tipp: Versuchen Sie für Ihre Produkte Kategorie XY von Pangora".

Mein Fazit: sehr, SEHR interessantes Projekt!

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

Disclaimer: Offenbar ist manches eventuell noch gar nicht ganz festgelegt bei der ganzen Sache, vielleicht ist sogar die ganze Präsentation erst in der Nacht zum OMD fertig geworden – man konnte ein wenig den Eindruck gewinnen 😉 Darum gibt es keine Garantie, dass alle hier genannten Features/Daten später auch so Bestand haben werden. Ich habe die in der Vorführung vorhin gegebenen Infos jedenfalls so akkurat wie möglich wiedergegeben.

Nach der OMD wird Oxid dann auch eine offizielle Info und Presseunterlagen herausgeben, dann kann man auch sehen, welche Dienstleister schon drin sind, wie die Kosten sein werden etc. pp.

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