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Zahl der zu verkaufenden professionellen Online-Shops steigt

Wie jedes Jahr, haben wir wieder einmal die Offerten unserer Verkaufsbörse für Online-Shops ausgewertet. Besonders auffallend dabei, dass der Anteil der zu verkaufenden Shops mit einem Jahresumsatz zwischen einer und zweieinhalb Mio. stark angestiegen ist.

Dies ist interessanterweise zugleich eine Unternehmensgröße, die wir bereits seit Jahren als prädestiniert für die Wachstumsfalle sehen. Diese Shops werden weitestgehend professionell geführt und sind in den letzten Jahren solide bis überproportional gewachsen. Mögliche Potentiale wurden ausgereizt, sofern es die vorhandenen Bordmittel und Ressourcen zuließen.

Wachstumsfalle Shopgröße

Meist werfen die Online-Shops dieser Größe auch einen soliden Gewinn ab. Jedoch fehlt das Kapital um nun weiter zu wachsen. Sei es, um sich mit Ware für die Internationalisierung oder neue Sortimente einzudecken oder sei es auch „nur“ für Personal.

Meist stecken die Betreiber auch ganz im Hamsterrad des operativen Tagesgeschäfts fest. Denn bei dieser Unternehmensgröße legt der Chef bei allen Themen natürlich noch selbst Hand an. Da fehlt die Zeit für strategische Überlegungen und Maßnahmen. Und selbst wenn die Zeit vorhanden wäre, fehlt es ja am Kapital dies umzusetzen. Denn auch wenn der Shop profitabel und hoffentlich gut läuft, reicht es in der Regel nicht für Rücklagen. So kommt es wie es kommen muss: Der Shop-Betreiber steht vor der Wahl sich Kapital zu besorgen um das tatsächliche Potential seines Projekts auszuschöpfen oder einer stagnierenden Zukunft entgegen zu blicken.

Selbst wenn er nun Geld von der Bank bekäme, stellt sich für ihn die Frage, ob er das überhaupt möchte. Schließlich hat er üblicherweise viele Jahre sehr viel Zeit und Energie in seinen Online-Shop investiert um überhaupt so weit zu kommen. Ich kenne persönlich beispielsweise einen Fall, bei denen in vergleichbarer Situation der Familienbetrieb einfach zugesperrt wurde. Nur um der Belastung bzw. dem Burnout zu entgehen. Dies ist sicherlich ein Extrembeispiel. Dennoch stelle ich häufig fest, dass Online-Shops viel zu günstig verkauft werden, nur um ihn bzw. den damit verbundenen persönlichen Druck los zu werden.

Dies ist umso bedauerlicher, da sich solche Online-Shops meiner Erfahrung nach sehr gut und vergleichsweise schnell verkaufen lassen. Meine Einschätzung wird von unserem M & A-Partner bestätigt. Dieser konzentriert sich seit etlichen Jahren ausschließlich auf den Verkauf von Online-Shops und liefert eine plausible Vermutung, warum dies so ist.

Ein Objekt verkauft sich gut, wenn es in eine angenommene Lebenssituation eines Käufers passt und EBIT und Kaufpreis zusammenpassen.

Nehmen wir an, das Unternehmen macht 1,5 Mio. Umsatz und am Ende bleiben für den Betreiber 150.000 € übrig, woraus er Unternehmerlohn ziehen kann und ein möglicherweise aufgenommenes Fremdkaptal bedienen muss. Bei diesem Beispiel könnte der Kaufpreis bei etwa 500.000 liegen. Hinzu kommt ein angenommenes Lager von etwa 100.000 €, also insgesamt 600.000 €.

Wenn er jetzt 300.000 € mitbringt, 300.000 zu 4% finanziert und 70.000 Unternehmerlohn in den ersten Jahren erwartet, dann sieht für ihn die Rechnung so aus, dass er nach 4,5 Jahren seinen Kredit zurückbezahlt hat. Wenn ein Unternehmer den Shop übernimmt und der erst mal keinen Unternehmerlohn entnehmen muss, dann ist er in zwei Jahren refinanziert.

So ein Konstrukt ist für einen Übernehmer bei ausreichendem eigenen Know-how relativ risikoarm umsetzbar und verspricht ein gutes Leben in der Zukunft. Dafür gibt es auch Geld von der Bank.

Tipp: Eine gute Vorbereitung steigert den Verkaufspreis deutlich

Wir stellen immer wieder fest, dass Shop-Betreiber mit ihrem Verkaufswunsch viel zu spät an uns herantreten. Dabei steht die Verkaufsabsicht ja schon viel länger fest. Zeit genug also, die Braut noch aufzuhübschen oder zumindest das Zahlenmaterial transparent und aussagekräftig darzustellen. Meist sind dafür zwar einige Änderungen im Reporting notwendig, doch zahlt dieser Aufwand unmittelbar in den zu erzielenden Verkaufspreis ein.

Ein gutes E-Commerce Controlling hilft sowohl den Shop und das Betriebsergebnis zu optimieren, als auch die Zahlen, als wichtigstes Verkaufsargument, besser darzustellen. Wir unterstützen hier gerne mit unserer Expertise im E-Commerce Controlling.

Unser M & A-Partner wiederum kann dann alle Aufgaben, die mit dem Verkauf eines Online-Shops entstehen, abnehmen. Zugleich kann er in den allermeisten Fällen einen deutlich höheren Verkaufspreis erzielen. Schließlich ist das sein tägliches Brot und er weiß genau welche Daten und Fakten wichtig sind. Außerdem kennt er die richtigen Argumente und verfügt über eine umfangreiche Adressdatenbank potentieller Käufer.

Meine  Empfehlung: Ein unverbindliches Erstgespräch kostet nichts und lohnt sich immer. Geben Sie uns einfach Bescheid, wenn wir den Kontakt herstellen sollen.

Keine Spur von Marktbereinigung

Übrigens: Man möchte meinen, dass unsere Verkaufsbörse ja ein sehr guter Indikator für den Markt bzw. der sog. Marktbereinigung ist. Jedoch deutet zumindest die Gesamtzahl der zum Verkauf angebotenen Online-Shops nicht darauf hin. Diese sind in den letzten beiden Jahren deutlich zurückgegangen. Und das, obwohl unsere Verkaufsbörse von Jahr zu Jahr bekannter ist. Aber auch bei anderen, vergleichbaren Portalen stelle ich keinen signifikanten Anstieg der Verkaufsofferten fest. Hinsichtlich der vielprophezeiten großen Marktbereinigung kann, aber muss das nichts bedeuten.

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