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Shopware Think Tank und die Zukunft des E-Commerce

Im Artikel Handel im Jahr 2040 reflektieren wir die Einschätzung des deutschen Trendforschers  Sven Gábor Jánszky zur Frage: „Wie kaufen und verkaufen wir Produkte im Jahr 2040?“. Laut Jánszky verschwindet bis 2040 der große Standard-Bereich im Handel. Dieser bildet den mittleren Preis und die mittlere Qualität ab. Übrig bleiben nur die zwei Bereiche Economy und Premium. Wir wollten für diesen Artikel wissen, wie shopware, die ja zu diesem Zweck eigens einen Think Tank ins Leben gerufen haben, die Zukunft des Online-Handels sehen.

Beim diesjährigen Shopware Community Day gab es auch einen sehr interessanten Vortrag in dem es, unter anderem, darum ging, wie sehr sich VR-Brillen bereits bei der Schmerzbehandlung von Brandopfern bewährt haben. Laienhaft zusammengefasst: Eine wissenschaftliche Studie untersuchte den Einfluss auf Patienten, wenn diese mittels VR-Brille virtuell in eine Eiswelt geführt wurden. Das Ergebnis war erstaunlich.  Im selben Vortrag wurde auch Shopwares Think Tank erwähnt, der sich regelmäßig mit Fragen zur Zukunft des Online-Handels auseinandersetzt.

Wir wollten daher von Sebastian Hamann, Mitgründer und Vorstandsmitglied der shopware AG, wissen, was so die Ergebnisse ihres Think Tanks sind bzw. wie er persönlich die nächsten Jahre für unsere Branche einschätzt.

  1. Sprechen wir doch mal über die nähere Zukunft – was glaubst Du welche Eigenschaften, welche Funktionen etc. werden für Online-Händler in 2020 state-of-the-art sein, damit sie vom Kunden noch wahrgenommen werden?

Der Kunde steht immer im Zentrum. Es wird darum gehen, dem Kunden, ein stimmiges, flüssiges Einkaufserlebnis im Internet zu bieten. Er muss einerseits emotional abgeholt werden, andererseits muss der Einkauf bequem und schnell abgewickelt werden können. Es wird vermutlich versucht, das mit einem noch höheren Grad an Personalisierung, individueller Ansprache und Automatisierung zu erreichen. Curated Shopping, also eine persönliche Beratung direkt im Onlineshop, dürfte in diesem Zusammenhang ebenfalls eine interessante Methode sein, um dem Kunden Unsicherheiten zu nehmen und ihn zu einem Einkauf zu bewegen.

  1. Ihr habt bereits vor einigen Jahren erkannt, dass sich der Handel massiv verändern wird und in 2014 einen Think Tank ins Leben gerufen. Erzähl doch mal, was können wir uns darunter vorstellen?

Bei einem Think Tank laden wir ausgewählte, externe Leute ein um verschiedene Themen und Ideen zu besprechen. Das können abstrakte Zukunftsvisionen oder ganz konkrete Projekte sein. Wir sind uns sicher, dass unterschiedliche Blickwinkel auf interessante Themen uns weiterhelfen und dass der Austausch und die frischen Ideen eine gute Orientierung für unterschiedliche Zukunftsthemen sind.

  1. Was sind die bisherigen Ergebnisse des Think Tank, wie sieht der Handel 2040 aus?

Der B2B-Bereich war in den vergangenen Think Tanks ein großes Thema, ebenso Enterprise Strategien oder die Internationalisierung. Durch den Austausch mit Experten konnten wir hier einige wertvolle Ratschläge und Ansichten erhalten.

Wie der Handel konkret 2040 aussieht, darüber kann man nur spekulieren. Wir könnten uns aber vorstellen, dass das Einkaufen von alltäglichen Dingen viel automatisierter und schneller abgewickelt werden kann. Das Einkaufen von solchen Dingen ist ja vielmehr das Abarbeiten einer Pflicht als ein Vergnügen. Es wird sicherlich versucht werden, diese Arbeit auf ein Minimum zu reduzieren. Das vergnügliche Shoppen und Stöbern wird durch größere Möglichkeiten der Datensammlung wohl noch präziser personalisiert. Hier könnte das Erlebnis im Vordergrund stehen.

  1. Bei eurem diesjährigen SCD habe ich mir erstmals eine VR-Brille aufgesetzt. Obwohl ich das vorher, aus Handelssicht, eher für technischen Krimskrams hielt, war ich begeistert. Ihr „forscht und testet“ in eurem Labor ja laufend mit neuen Technologien. Wie geht ihr dabei vor, bspw. bei der Frage ob VR-Brillen künftig für den Handel relevant sein werden? Und was testet ihr derzeit (oder in jüngerer Vergangenheit oder demnächst) und was sind eure Einschätzungen daraus?

Wir haben ein breit gestreutes Arsenal an Devices und experimentieren auf unterschiedlichste Weise. Für das VR Thema hatten wir beispielsweise in einem internen Hackathon mal ein Projekt, bei dem ein virtueller Verkaufsraum erstellt wurde, durch den man sich frei bewegen konnte. Natürlich bekommt man auch sonst viele Trends und Ideen in der Szene mit. Dass wir die Möglichkeit haben, diese selbst auszuprobieren und unsere eigenen Schlüsse daraus zu ziehen, aber auch andere, wie dich, dafür zu begeistern, empfinden wir als sehr wertvoll.

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