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Was im E-Commerce und im Internet fehlt

3D plentymarkets Jahrbuch des E-Commerce 2015Wanted: Ideen für den Online-Handel. Genau diese Ideen haben viele E-Commerce-Experten im plentymarkets Jahrbuch 2015 preisgegeben. Andere Befragten behielten ihre Ideen lieber für sich, zum Beispiel für das nächste Startup wie Johannes Altmann, Geschäftsführer der Shoplupe GmbH: „Das verrate ich nicht, denn ich werde sicherlich noch irgendwann die Idee brauchen, um zu gründen.“ Auch Dirk Dreher, Programmierer und Gesellschafter von akspiele oHG und Shopmind, hält sich lieber zurück: „Wenn ich dazu eine Idee hätte, würde ich zum Patentanwalt gehen.“

Der Riese Amazon

Andere Experten waren offenherziger und ließen sich nicht lange bitten: „Die größten Lücken sehe ich noch in der Logistik. Sowohl in Angeboten für den Händler als auch in Bezug auf die Zustellung beim Endkunden: C2C, Same Day Delivery, Kühlkette und Verpackungsmüll“, sagt Roland Fesenmayr, Gründer und Geschäftsführer von OXID eSales AG, und fügt hinzu: „Wenn wir hier noch einen Schritt vorankommen, dann werden noch mal viele auf der Hand liegende Geschäftsmodelle fliegen. Nicht umsonst fließt in dieses Segment im Moment massiv Kapital.“

Genau an diesem benannten Logistik-Problem arbeitet Amazon intensiv. Jeff Bezos hat den Online-Shop im Oktober 1995 offiziell eröffnet. Im Folgejahr setzte Amazon bereits 15,7 Millionen US-Dollar um. Allein im vierten Quartal 2015 hat der E-Commerce-Riese 35,7 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet. Das US-Unternehmen ist breit aufgestellt und arbeitet zum Beispiel seit dieser Woche für Lebensmittel-Lieferungen mit der britischen Supermarktkette Morrisons zusammen. Amazons Prime- und Pantry-Kunden sollen in Großbritannien zukünftig Morrisons-Produkte kaufen können.

Diese Online-Übermacht gefällt Stefan Hamann, Gründer und Vorstandsmitglied der shopware AG, gar nicht: „Speziell im E-Commerce fehlt mir vor allem eine europäische Alternative zu Amazon. Der US-amerikanische Generalist hat für meinen Geschmack einen viel zu großen Stellenwert in unseren Breitengraden.“ Einzig die Otto Group kommt vielleicht noch an Amazon heran. Das Hamburger Handelsunternehmen setzte vergangenes Jahr allein in Deutschland 4,4 Milliarden Euro um – ein Plus von 10 Prozent. Vom Sortiment ist Otto aber lange nicht so breit aufgestellt wie Amazon.

Fashion: Hui und Pfui

Trotzdem bekommt Otto ein Lob von Martin Groß-Albenhausen vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh): „Was ich mir manchmal wünschen würde, wäre ein persönlicheres Kauferlebnis – ich denke, der Otto-Ableger ‚About You‘ geht da schon in die richtige Richtung.“ Das Handelsunternehmen hat das Open-Commerce-Portal 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt.

About you ist kein gewöhnlicher Online-Shop: auf der Shopping-Plattform können Fashion- und Lifestyle-Apps externer Partner eingebunden werden. Die Otto-Tochter hat bereits mehrere Preise abgesahnt: About You wurde zum Beispiel Ende vergangenen Jahres mit dem Innovationspreis des Handels auf dem Deutschen Handelskongress ausgezeichnet. Das Portal hat dabei mit einem „offenen Geschäftsmodell im E-Commerce-Markt“ überzeugt, so der Handelsverband Deutschland (HDE).

Für Jan Griesel, Geschäftsführer und Gründer der plentymarkets GmbH, sticht dagegen kein Mode-Player heraus: „Ich bin aktuell über das Sortiment vieler Fashion-Shops enttäuscht. Mainstream-Produkte sind natürlich immer und überall verfügbar. Doch wehe, es muss etwas spezielles sein. Gerade bei Fashion ist dann die Produktrecherche mühevoll. Hier warte ich noch auf das ultimative Tool!“ Zalando will solch ein Tool sein. Denn die im Oktober 2008 gestartete Plattform gehört heute zu den erfolgreichsten deutschen Online-Shops überhaupt.

Das Berliner Unternehmen will inzwischen vom Händler zur Plattform werden.
Die Bilanzen zeigen dafür schon einmal in die richtige Richtung: Zalando hat 2015 einen Konzernumsatz von 2,96 Mrd. Euro erwirtschaftet. In der DACH-Region wuchs der Umsatz um 28 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro.

Diese und weitere Fakten, Zahlen und Meinungen finden Sie im plentymarkets Jahrbuch des E-Commerce 2015. Das umfassende Werk gibt Ihnen einen Rückblick auf ganze 20 Jahre Online-Handel – ein Blick lohnt sich.

Peter Höschl von shopanbieter.de, wartet übrigens schon lange auf den Shop-übergreifenden Checkout. Dies hätte zur Folge, dass Käufer nur noch ein einziges Konto haben und dann in jedem Onlineshop unkompliziert einkaufen könnten. Also der 1-Click-Button für alle. Um die breite Akzeptanz zu erreichen, wäre zwar eine hohe Investitionssumme notwendig, aber vermutlich wurden schon dümmere Ideen finanziert. Und wir reden hier ja nicht nur von einem Passwort-Tool, sondern von Payment, Finanzierung, Logistikleistungen usw., die darüber abgewickelt werden können.

Das passiert 2016

Aber wer erst einmal nur wissen möchte, was in diesem Jahr passieren wird und was nicht, muss sich nur das aktuelle plentymarkets Jahrbuch des E-Commerce 2016 für schmales Geld kaufen. Kostet nämlich nur 14,99 Euro inkl. USt. als E-Book. Im plentymarkets Trendbuch 2016 schildern auf 286 Seiten anerkannte Experten ihres Fachbereichs, welche Entwicklungen sie für die kommenden Monate im E-Commerce erwarten, welche Trends sich durchsetzen werden und welche Ansätze eher nicht. Das plentymarkets Trendbuch bietet so einen wertvollen Wegweiser für Online-Händler und Marktbegleiter zu mehr Erfolg.

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