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Rechnungskauf bei Online-Shops: Die Nachteile des Outsourcings

Der Kauf auf Rechnung ist die am häufigsten eingesetzte Zahlungsart beim Online Shopping. Folglich bieten immer mehr Shops das kundenfreundliche Bezahlverfahren an. Viele Händler sourcen dabei die Abwicklung und das Ausfallrisiko an Anbieter wie Billsafe oder Klarna aus. Dies bringt eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich, bspw. klar kalkulierbare Kosten und kein Ausfallrisiko. Dennoch, sollten Online-Händler, zur Entscheidungsfindung, zumindest auch die Nachteile mit dem Nutzen abwägen.

Online-Kunden kaufen am liebsten per Rechnung. Dann nämlich haben sie die Sicherheit, erst dann zahlen zu müssen, wenn die Ware angekommen ist und für gut befunden wurde. Kein Wunder also, dass laut einer Payment Studie des ECC Köln 79,1 Prozent der Verbraucher den Rechnungskauf als ihr Lieblings-Bezahlverfahren angeben. Bei den Händlern ist der Rechnungskauf hingegen weniger beliebt. Hier liegt er nur auf Platz 4.

  1. Vorkasse: 87,7 Prozent
  2. PayPal: 79,2 Prozent
  3. Sofort-Überweisung: 64,4 Prozent
  4. Rechnung: 57,6 Prozent

Den vergleichsweise schlechten Ruf hat der Rechnungskauf bei den Händlern aus zwei Gründen:

Erstens gilt die Bezahlvariante als teuer aufgrund des vermeintlich hohen Ausfallrisikos und der Kosten für die Rechnungsabwicklung und das interne Mahnwesen. Zweitens steht der Rechungskauf in Verdacht, mit einer hohen Retourenquote einherzugehen.

Um zumindest das Problem möglicher Zahlungsausfälle und –störungen zu umgehen, setzen viele Händler auf externe Anbieter, die die komplette Rechnungsabwicklung und das Zahlungsausfallrisiko übernehmen und dafür eine fixe und/oder variable Disagio verlangen.

Nachteile des Outsourcings

Was auf den ersten Blick verlockend klingt, bringt für Online-Händler in der Praxis möglicherweise einige Nachteile mit.

1. Das Ausfallrisiko ist bei vielen Shops deutlich geringer, als von den Händlern vermutet wird. Durch eine Ausgliederung entstehen deshalb unnötige Kosten.

2. Retouren von Rechnungskäufern führen zu doppelten Kosten. Neben den internen Kosten einer Retoure müssen Shop-Betreiber mit Stornogebühren des Payment-Dienstleisters rechnen.

3. Kunden können im Check-out abspringen, wenn ihnen mitgeteilt wird, dass die Rechnungsabwicklung über einen Fremdanbieter abgewickelt wird.

4. Die Shopbetreiber können nicht nachverfolgen, wie das Zahlungsverhalten der „outgesourcten“ Kunden ist. Diese Informationen fehlen in der Kundenhistorie.

5. Shop-Betreiber bekommen die Rechnungsbeträge, die die Kunden an den Dienstleister bezahlt haben, erst nach einer gewissen Frist ausgezahlt. Das schmälert die Liquidität.

6. Kunden, die vergessen haben, fristgerecht zu bezahlen, bekommen von einigen Payment-Dienstleistern sofort eine kostenpflichtige Mahnung statt einer freundlichen Zahlungserinnerung. Dieses Vorgehen fällt auf den Händler zurück und sorgt für eine geringe Wahrscheinlichkeit von Folgekäufen.

7. Bei Problemen und Fragen zu Rechnungen werden die Shops kontaktiert und nicht die Payment-Dienstleister. Der vermeintlich gesparte Vorteil eines geringeren Verwaltungsaufwands entfällt somit.

Die Alternative für Online-Händler, die ihren Kunden einen Rechungskauf in Eigenregie anbieten wollen, ist es, das Ausfallrisiko durch Bonitätsprüfungen zu minimieren und potenzielle Nichtzahler schon während des Bestellvorgangs zu erkennen und auszusortieren. Wie das in der Praxis funktioniert, ist zu lesen in der dritten Ausgabe von shopanbieter to go – dem kostenlosen Online-Magazin für Online-Händler und E-Commerce-Manager. In derselben Ausgabe verrät zudem ein Händler im Interview, welche Erfahrungen er mit dem Anbieten des Rechnungskaufs in Eigenregie gemacht hat. Eine ausführliche Einführung in das Thema Rechnungskauf, mit einer umfangreichen Gegenüberstellung der Zahlungsanbieter, gibt es im ebenfalls kostenlosen Praxis-Ratgeber Rechnungskauf in Onlineshops – inklusive Anbieterübersicht & Checkliste von shopanbieter.de.

Bildnachweis: Wogi / fotalia.com

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