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Mobile Commerce im Fakten-Check

Mobile Commerce ist für Onlinehändler kein Thema für die Zukunft. Schon jetzt gehen zu bestimmten Tageszeiten mehr Nutzer per Smartphone und Tablet-PC auf Shopping-Tour als mit dem PC. Das Shopping-Portal idealo.de hat dem Online-Magazin shopanbieter to go Einblick in seine Traffic-Daten gewährt. Und die offenbaren erstaunliche Zahlen!

Es gab in den letzten Monaten und Jahren diverse Studien, wie hoch der Anteil des Mobile Commerce im Onlinehandel aktuell ist und wie viel Traffic schon jetzt auf Smartphones und Tablet-PCs entfällt. Die Schwierigkeiten bei solchen Studien: Bei den Zahlen handelt es sich meist um Hochrechnungen, entsprechend unscharf sind die Ergebnisse.

Deutlich interessanter sind konkrete, tatsächlich gemessene Zahlen. So veröffentlicht das kostenlose Magazin für Onlinehändler shopanbieter to go im Artikel „Zahlen, Daten und Fakten: Mobile Nutzung bei idealo“ in der aktuellen Ausgabe die Traffic-Daten des Shopping-Portals idealo. Das wichtigste Ergebnis vorneweg: Aktuell liegt der Anteil des mobilen Traffics bei idealo bei 31,1 Prozent!  Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 22,4 Prozent. Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten die Smartphones, die von 13 Prozent auf 18,4 Prozent zulegen konnten. Moderater war das Wachstum bei den Tablet-PCs. Die legten innerhalb des letzten Jahres von 9,4 Prozent auf 12,7 Prozent zu.

Tablets und Smartphones werden Abends am häufigsten eingesetzt

Betrachtet man das Nutzungsverhalten während eines Tages, liegen Smartphone und Tablet-PCs zu gewissen Zeiten schon vor dem Desktop-PC. Liegen die Geräte in den Nachtstunden bis in den frühen Morgen etwa gleichauf, dominiert in der Zeit von 8 Uhr bis zirka 17 Uhr deutlich der PC. In dieser Zeit liegt das Smartphone permanent auf Platz 2. Das ändert sich ab 18 Uhr. Jetzt liegt das Tablet vor dem Smartphone, der PC kommt hingegen erst an dritter Stelle. Die Hauptnutzungszeit von idealo findet zwischen 19 und 22 Uhr statt. Und dabei vergleichen die Nutzer vorzugsweise per Tablet oder PC die Preise.

Anmerkung der Redaktion: Wie uns ein aufmerksamer Leser mitteilte, ist diese Aussage so nicht ganz richtig. Richtig ist, dass Tablet und Smartphone in den Abendstunden am häufigsten genutzt werden. Insgesamt liegen Desktop-PCs jedoch auch Abends nach wie vor Vorne.

Rechenbeispiel: Desktop-PC werden zu 58,9 % genutzt, daraus wiederum in 6,35% der Fälle zwischen 21 – 22 Uhr, bedeutet einen Anteil 3,74% an allen täglichen Besuchen (58,9% * 6,35%). Tablets hingegen werden in der Gesamtbetrachtung zwischen 21 – 22 Uhr  „lediglich“ in 1,33% der Fälle genutzt (12,7% Gesamtanteil * 10,5% zwischen 21 – 22 Uhr).

Für Shop-Betreiber dürften die Zahlen von idealo von größtem Interesse sein. Und zwar aus zwei Gründen: Zum einen demonstrieren sie am Beispiel des größten deutschen Preisportals, dass Mobile Commerce längst kein zu vernachlässigendes Nischenthema mehr ist, sondern höchste Priorität genießen sollte. Zum zweiten sollten Onlinehändler, die ihre Angebote bei idealo listen, dringend dafür sorgen, dass ihr Shop auch für die mobile Nutzung optimiert ist. Das können Nutzer der Preissuchmaschine nämlich beim Preisvergleich nicht erkennen. Klicken sie auf das Angebot eines nicht optimierten Shops, ist die Kaufwahrscheinlichkeit aufgrund der schlechten Usability gering – die Klickkosten sind jedoch trotzdem in voller Höhe zu zahlen.

Rasante Steigerung auch bei Rakuten

Ein ähnliches Bild wie bei idealo zeichnet sich beim Online-Marktplatz Rakuten ab. Hier liegt die mobile Nutzung aktuell sogar bei 35 Prozent. Die Steigerung ist rasant, denn vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 19 Prozent. Im Jahr 2012 sogar nur bei 10 Prozent. Die Zahlen zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie das mobile Internet mit Siebenmeilenstiefeln aufgeholt und das Nutzungsverhalten beim Online-Shopping komplett verändert hat. Wer sich bis jetzt noch nicht auf die mobile Kundschaft eingestellt hat, sollte das schleunigst nachholen.  Zwar lassen sich auch herkömmliche Online-Shops mit Smartphones und Tablet-PCs nutzen, doch die Conversion Rate ist in diesen Fällen in der Regel sehr niedrig. So geht Andrea Anderheggen, CEO bei Shopgate von einer durchschnittlichen Conversion Rate von gerade einmal 0,1 Prozent bei nicht optimierten Shops aus.

Dass es Zeit wird, seinen Online-Shop für die ständig mehr werdenden Nutzer mit Smartphones und Tablet-PCs technisch zu optimieren, steht also außer Frage. Bleibt nur offen, wie das geschehen soll. Hier stehen nämlich unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Angefangen von einem kompletten Relaunch und dem Umstieg auf ein Responsive Design, über die Erstellung eines zusätzlichen Mobile Themes bis hin zur Entwicklung einer Web- oder nativer Apps. Alle Varianten haben Vor- und Nachteile.

Wie Onlinehändler ihre Shops für die mobile Nutzung lesen können, ist zu lesen im großen Mobile-Commerce-Themenspecial in der neuen Ausgabe von shopanbieter to go – dem kostenlosen Praxis-Magazin für Onlinehändler und E-Commerce-Manager. Dort werden auch viele weitere spannende Fakten zur mobilen Nutzung von idealo und Rakuten verraten.

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