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Shop Corner – Problemlöser-Videos für Shopbetreiber

Mit unkommerziellen Videos können sich Online-Shop-Betreiber klar als Experten positionieren. Und damit am Ende Umsatz generieren.

Über Video-Marketing denken sicherlich viele Unternehmen und insbesondere Shop-Betreiber nach, da gerade YouTube mit seinen gewaltigen Nutzungszahlen Begehrlichkeiten weckt. Wer darüber nachdenkt, sollte allerdings strategisch vorgehen, da die Produktion von Videos sehr teuer sein kann und ein Misserfolg darum möglichst zu vermeiden ist.

In diesem Artikel soll ein Ansatz gezeigt werden, der gleichermaßen auf Google und YouTube zu Erfolg führen kann. Das ist auf den ersten Blick nicht einfach, denn das Suchverhalten ist auf beiden Suchmaschinen überaus unterschiedlich. Auf YouTube wird eher nach lustigen, informativen Inhalten gesucht, dahingegen gibt es dort kaum Suchanfragen, die ein direktes kommerzielles Interesse zeigen (also z. B. „Suchbegriff + kaufen“) wie es etwa bei Google häufiger zu erkennen ist.
Ein Lösungsweg besteht darin, zur Themenfindung die Schnittmenge der Suchanfragen auf Google und YouTube zu bilden. Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, sind die Suchvorschläge von Google und YouTube durchaus unterschiedlich: Während Google z. B. die kommerzielle Suchanfrage „zigarre kaufen“ anbietet, finden sich bei YouTube keine direkt kommerziellen Suchanfragen. Speziell bei der Anfrage „zigarre“ ist zu sehen, dass auf der Videoplattform primär nach Anleitungen gesucht wird: Wie raucht man eine Zigarre? Wie wird diese professionell angeschnitten? Wie wird sie richtig angezündet?

Abbildung 1: Vergleich der Suchvorschläge bei Google und YouTube.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun kann argumentiert werden, dass diese Suchanfragen keinen kommerziellen Hintergrund haben und deswegen nicht relevant sind. Das ist allerdings nur bedingt richtig. Vielmehr gibt es hier das Potenzial, sich mit einem entsprechenden Video als Experte zu positionieren und so nachgelagert Umsatz zu machen. Denn jemand, der eine Zigarre richtig anschneiden, anzünden und rauchen möchte, muss diese natürlich kaufen. Und das kann idealerweise bei dem Experten bzw. dessen Online-Shop passieren – vor allem, wenn es diesem gelingt, z. B. in dem Video „Zigarre rauchen“ Besonderheiten bestimmter Marken zu erwähnen, die nur in diesem einen Online-Shop geführt werden.

Weitere Beispiele, bei denen die Schnittmengen der Suchvorschläge von Google und YouTube gebildet wurden, finden sich für einige Suchbegriffe in Tabelle 1. Dort ist zu entdecken, dass besonders die Handhabung und korrekte Nutzung bestimmter Produkte nachgefragt wird. Vor allem im Bereich der Musikinstrumente, aber auch bei Themen wie Sprachen und Sportarten ist das sehr ausgeprägt zu beobachten.

Tabelle 1: Suchanfragen, die sowohl bei Google als auch YouTube als Vorschläge angeboten werden.

Problemlöser-Videos

Mit Videos, in denen solche Themen und deren Lösung erklärt werden, kann an zwei Stellen gepunktet werden: Die Suchanfragen werden in YouTube und Google gesucht, so dass mit einem Video/Inhalt die Chance gegeben ist, in beiden Suchmaschinen gut gefunden zu werden. Dabei ist zunächst dafür zu sorgen, dass das Video in YouTube mit den üblichen Maßnahmen optimiert wird (siehe suchradar 44): ein auf die Suchanfrage abgestimmter Titel, eine gute und ausführliche Beschreibung, sinnvolle Tags und vieles mehr.

Damit man in Google gut gefunden wird, sollte für jedes Video/Thema eine eigene Zielseite erstellt werden, in die das Video eingebettet wird. Auch sollte diese Seite natürlich „Futter“ für Google bieten, also vor allem hinreichend viel Text (in der Regel eine textliche, gut strukturierte Zusammenfassung der Video-Inhalte, gerne mit zusätzlichen weiterführenden Links). Und damit der Traffic gut in beide Richtungen fließen kann, kann von der Zielseite aus auf den YouTube-Kanal verwiesen werden. Auf der YouTube-Seite können entsprechende Maßnahmen getroffen werden, damit die Besucher vom Video auf die Zielseite und damit auf die eigene Website gelangen können (hierzu lohnt ebenfalls der Blick ins suchradar 44).

Interessant ist vor allem, dass nur wenige Online-Shop-Betreiber diesen Weg gehen. Man hat also gewissermaßen als „First Mover“ derzeit eine echte Chance, die Lücke mit sich selbst als Experten zu füllen. Es finden sich auf YouTube bereits gute Beispiele, wie das von www.yo-shop.de (siehe Abbildung 2). Sie zeigen in guten Erklärvideos Tricks, für die natürlich YoYos benötigt werden. Und die gibt es selbstverständlich im Shop, auf den aber nicht offensiv hingewiesen wird, weil es die Zielgruppe wohl nur abschrecken würde.

Abbildung 2: Yo-Shop.de erklärt Tricks – und verkauft natürlich die passenden Produkte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Recherche

Für die Recherche von passenden Suchanfragen gibt es leider kein Tool, das die Vorschläge von Google und YouTube abgleicht und so nur die Schnittmenge liefert. YouTube bietet zwar ein eigenes Tool zur Keyword-Recherche an, aber dieses ist in seiner Aussagekraft sehr begrenzt, so dass man meistens keine Informationen zum Suchvolumen erhält.

In der Praxis bleibt also nur der Weg, den Google Keyword Planner (https://adwords.google.com/ko/KeywordPlanner/Home, AdWords-Login erforderlich) zu nutzen und dort gezielt nach lösungsorientierten Suchbegriffen zu suchen.

Fazit

Videos, in denen die Handhabung und Nutzung bestimmter Produkte auf unkommerzielle Weise erklärt werden, können für Shop-Betreiber durchaus sinnvoll sein, um Reichweite zu generieren. Diese kann durchaus zu Umsätzen führen, da Besucher gerne dort kaufen, wo sie sich gut beraten fühlen.

Dieser Beitrag ist in Ausgabe #47 des SEO-/SEM-Magazins suchradar erschienen. Die gesamte Ausgabe #47 des suchradars mit dem Fokusthema „Inhouse SEO: Den Tausendsassa im Online-Marketing finden“ kann unter www.suchradar.de kostenlos als PDF-Version heruntergeladen werden!

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