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Stühlerücken bei Rakuten Deutschland

Rakuten Deutschland gab vergangene Woche die Ernennung von Dr. Christian Macht zum neuen CEO bekannt. Gründerin Beate Rank, die bisher die Geschicke des deutschen Ablegers des japanischen Marktplatzes alleinverantwortlich leitete, bleibt in der Geschäftsführung und kehrt zu ihren ursprünglichen Wurzeln zurück, indem sie ihren Schwerpunkt komplett auf das Financial Controlling verlegt.

Diese Stabsübergabe dürfte Rank, nach einer intensiven Wachstumsphase seit 2007, als sie das Unternehmen damals noch unter den Namen Tradoria, gemeinsam mit Tobias Kobier, als klassische „Zwei-Mann-Firma“ gründete, künftig immerhin etwas mehr Zeit zum Luft holen lassen.

Gleichzeitig ist diese Personalie als Zeichen für Rakutens Willen zu werten, deren Präsenz in Deutschland und darüber hinaus weiter auszubauen. So verfügt der neue CEO Christian Macht, als ehemaliger COO von Groupon Central Europe, dem Vernehmen nach über großen internationalen Erfahrungsschatz bei der Lokalisierung von Online Services.

Zu diesem Bild passt, dass bereits vor drei Monaten Rakuten Deutschland-COO Frank Hümmer seinen Posten an Shinji Kimura abgab und als Head of E-Commerce Consultants ins zweite Glied zurückging. Shinji Kimura, dem ein direkterer Draht nach Japan zugesprochen werden kann, verantwortet seitdem als Chief Operating Officer die Zentralbereiche von Rakuten Deutschland.

Abzuwarten bleibt, inwiefern es dem neuen Führungsteam gelingt die hohe Erwartungshaltung der japanischen Zentrale zu erfüllen. Schließlich erhebt diese den Anspruch, auch in Europas größtem Wirtschaftsraum eine führende Position als voll integriertes Online-Ökosystem einzunehmen. Das Vorbild für das proprietäre, aus verschiedenen Services bestehende Ökosystem wurde von Rakuten im Heimatmarkt Japan entwickelt, in dem Rakuten, Inc. der führende Internet-Service-Anbieter ist. Zu den Consumer- und Geschäftskunden-Angeboten zählen dort Services in den Bereichen E-Commerce, Travel, Banking, Kreditkarten, e-Money, Finanzierungen, Portal & Media, Entertainment, Online Marketing, Profisport und Logistik.
Gelingen kann dies sicherlich, ob dies jedoch in der gewünschten Zeit möglich ist, bleibt offen.

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