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Google muss bezahlte Ergebnisse deutlicher darstellen

In einer gestern veröffentlichten Meldung der amerikanischen FTC (Federal Trade Commission) wurden alle Suchmaschinenbetreiber dazu aufgefordert, ihre Guidelines bezüglich bezahlter Suchergebnisse anzugleichen. Aus dem Schreiben geht deutlich hervor, dass die Suchmaschinenbetreiber die bezahlten Ergebnisse und Werbeeinblendungen deutlicher hervorheben und eben auch als Werbung hervorheben müssen.

Verbesserter Schutz der Konsumenten

Im Vordergrund des Schreibens der FTC steht die Tatsache, dass bezahlte Suchergebnisse seit der letzten Aktualisierung des Pamphlets im Jahre 2002 mehr und mehr in den Hintergrund gerückt sind und nach wie vor von den unbedarften Konsumenten nicht als Werbung wahrgenommen werden. So steht in dem Schreiben, dass fast die Hälfte aller Suchmaschinennutzer (45%) angeben, eine Suchmaschine nie wieder nutzen zu wollen, wenn diese nicht deutlich erkennbar macht, was Werbung ist und was nicht. Gleichzeitig kommt aber eine ähnliche Studie zu dem Ergebnis, dass 62% aller Suchmaschinennutzer überhaupt nicht die Unterscheidungskriterien zwischen bezahlten und unbezahlten Suchergebnissen kennen. Lediglich 18% der Befragten gaben glaubhaft an, dass sie alle bezahlten Ergebnisse von unbezahlten Ergebnissen unterscheiden können.

Deutliche Sichtbarkeit und Werbeeinblendung

Aufgrund der steigenden Heterogenität des Marktes (Mobile Endgeräte, Apps, Social Media und stationäre Geräte) sieht sich die FTC nun gezwungen, den Markt wieder etwas gerade zu rücken. Daher sind dem Schreiben mehrere Punkte zu entnehmen, die von den Suchmaschinen (nebenbei inklusive sozialer Suchdienste wie Facebook) nun umgesetzt werden sollen.

Wie es die Suchmaschinen von den Seiten erwarten, welche sie selbst in den Suchergebnissen anzeigen, sollen bezahlte Ergebnisse sich von nun an deutlich in der Farbe von den anderen Ergebnissen unterscheiden.

Außerdem müssen sie schriftlich und hörbar (das sogenannte Voice Search für die Nutzung von Blinden) als Werbung gekennzeichnet sein. Selbst die Platzierung der Werbeeinblendung soll überdacht werden. Anstatt in den rechten Bereich des Bildschirms auszuweichen, sollte die Einblendung „Werbung“ nun zentral über den bezahlten Ergebnissen stehen oder in der linken oberen Ecke. – Laut Studien erfassen Internetnutzer einen Bildschirm von links oben nach rechts unten.

Neue Suchplattformen und die Zukunft der Suchergebnisse

Die FTC ist sich natürlich auch darüber im Klaren, dass sich die Suchmaschinen und das Internet auch in den kommenden Jahren ändern und reifen werden. Die neuen Guidelines sind allerdings so ausgelegt, dass diese im Großen und Ganzen eigentlich alle Suchmaschinen und alle Arten von Endgeräten ansprechen und auf diese beziehbar sind.

Zwar ist noch nicht gänzlich abzusehen, ob sich die angeschriebenen, mehr als 20 Suchdienste in allen Details an das Schreiben der FTC halten werden, aufgrund des großen Einflusses der Federal Trade Commission sollte es allerdings auch nicht unbeachtet bleiben. Immerhin hat eine Änderung in der Darstellung von bezahlten Ergebnissen aller Voraussicht nach mehrere Auswirkungen, die von großer Bedeutung für Shopbetreiber und Webmaster sein können.

Die Bedeutung der natürlichen Suche

Wie eingangs bereits erwähnt, schrecken die meisten der Suchmaschinennutzer vor einem Klick auf die bezahlten Suchergebnisse zurück. – Und wenn sie ihn doch tun, dann ist er meistens eher unbewusst, weil sie nicht zwischen natürlichen und bezahlten Suchergebnissen unterscheiden können.

Eine bessere Unterscheidung und vor allem textliche Markierung von Werbung bringen daher gehörig Bewegung in den Markt der Optimierer. Es kann davon ausgegangen werden, dass es durch eine prominente graphische Hervorhebung der Werbeblöcke zu einer verringerten Klickanzahl auf eben diese Ergebnisse kommt. Daher steigt die Bedeutung der organischen Suchergebnisse und somit auch der Druck auf die Seitenbesitzer, diese zu optimieren.

Für mich hört sich dies zunächst einmal nach einer Win-Win Situation für die Nutzer an. Während ihnen eine Unterscheidung von organischen Suchergebnissen und bezahlten Werbeeinblendungen erleichtert wird, sollten sich die Webseitenbesitzer spätestens jetzt über die kommenden SEO-Strategien Gedanken machen und OnPage-Fehler der eigenen Seiten ausmerzen. Denn wenn die Änderungen in diesem Ausmaße tatsächlich kommen und man weiterhin davon ausgeht, dass die Klicks auf die bezahlten Ergebnisse dann auch tatsächlich abnehmen, steigt sicherlich die Konkurrenz in den organischen Suchergebnissen um ein Vielfaches an.

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