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Local Heroes: mStore will mit QR-Shopping den On-/Offline-Gap überwinden

Unter dem Motto „Local Heroes“ wird Shopanbieter.de künftig in regelmäßiger Folge besonders spannende Beispiele für die Verknüpfung von Onlinehandel und stationärem Geschäft vorstellen.

Den Auftakt macht mit mStore ein etwas aus dem Rahmen fallender Kandidat: Der bundesweit aktive Apple-Händler hat das E-Commerce-Geschäft bisher nur mit wenig Nachdruck betrieben, will nun mittels einer innovativen, gemeinsam mit Paypal entwickelten QR-Shopping-Lösung aber eine Vorreiter-Rolle beim Multichannel-Handel einnehmen.

QR-Shopping bei mStore

mStore wurde bereits 1989 gegründet, betreibt heute bundesweit 21 Filialen und ist damit nach eigenen Angaben Deutschlands größter Apple Premium Reseller. Das Unternehmen hat seit einigen Jahren zwar auch einen eigenen Onlineshop, doch nimmt der E-Commerce-Bereich für mStore bisher eher eine untergeordnete Bedeutung ein: „Unser Online-Geschäft liegt bisher noch unter dem Umsatz einer Filiale“, berichtet Geschäftsführer Martin Willmann. Dafür macht der Firmenchef vor allem zwei Gründe verantwortlich: Zum einen sei in der Apple-Welt nun einmal das Design und die Haptik der angebotenen Produkte sehr wichtig. „Wir haben zum Beispiel einmal eine spezielle Studenten-Linie im Onlineshop gelauncht. Doch am Schluss standen die Studenten auch wieder alle in unseren Stores.“ Zum anderen nimmt der Geschäftskundenbereich bei mStore eine wichtige Rolle ein, die in dem Endkunden-Onlineshop aber nicht abgebildet wird.

Pilot-Partner für Paypals Shopping-App

Vorrangiges Ziel beim Start des QR-Shopping-Pilotprojekts mit Paypal war es also nicht, das bestehende Online-Geschäft auszubauen, sondern vielmehr eine innovative Lösung aufzusetzen, die gleich über den On-/Offline-Gegensatz hinausweist. Gestartet wurde das QR-Projekt Ende März in den Berliner mStore-Filialen in Spandau und Charlottenburg sowie in dem temporären Trendshop des Apple-Resellers in der Deutschen Bank Zukunfts-Filiale Q110 („Paypal startet Mobile Payment Testlauf in Berlin“). Die QR-Codes wurden dabei auf Produktplakaten sowie speziellen Leucht-Stelen platziert und einem bunten Sortiments-Mix aus ständig lieferbaren Artikeln zugeordnet (bei Apple Hype-Produkten ist ja die Verfügbarkeit immer ein kritisches Thema). Um das QR-Shopping zu nutzen, müssen Kunden die Paypal-QRShopping-App auf ihrem Smartphone installieren. Danach reicht das Scannen des QR-Codes mit der Handy-Kamera, um sofort in einen vereinfachten Checkout-Prozess zu gelangen und die gewünschte Ware an die bei Paypal hinterlegte Adresse geliefert zu bekommen.

Die QR-Codes platziert mStore unter anderem auf digitalen Produkt-Aufstellern

„Für uns ist das QR-Shopping eine tolle Möglichkeit, um den Gap zwischen unseren Ladenöffnungszeiten und dem Online-Store zu schließen“, erklärt mStore-Chef Martin Willmann. Anders als bei vielen Mobile-Lösungen sei mit dem QR-Shopping der Einkauf per Handy innerhalb einer App – und damit ohne Medienbruch – möglich. Der Pilotversuch in den Berliner Filialen hat mStore dazu ermutigt, das QR-Shopping auf sämtliche Niederlassungen auszudehnen. Für Willmann handelt es sich bei der Technologie keineswegs um eine Spielerei ohne konkreten Nutzen. Gerade bei Produkten, die in einer Vielzahl von Varianten angeboten werden, könne QR-Shopping eine nützliche Rolle spielen: „Ein gutes Beispiel ist eine Notebook-Tasche, die es in sieben Farben gibt. Der Kunden kann sich dann im Store eine Tasche anschauen und die gewünschte Farbvariante per QR-App nach Hause bestellen.“ Eine gewisse Hürde stelle es allerdings dar, dass sich Kunden erst die entsprechende Paypal-App herunterladen müssten. Zudem müsse man oft erst erklären, was es mit den QR-Codes auf sich hat: „Viele Kunden kennen QR-Codes bisher vor allem als Web-Links oder von Visitenkarten her, aber nicht in einem Shopping-Umfeld.“

Die für das QR-Shopping nötige Paypal-App stellt noch einen Medienbruch dar

Weitere gemeinsame Projekte mit Paypal sind geplant

Dennoch plant Willmann, die Zusammenarbeit mit Paypal weiter auszubauen. Zum einen betrifft dies das Thema QR-Shopping selbst. So hat mStore die Mobile-Shopping-Lösung auch bereits auf die Bedürfnisse seiner Geschäftskunden angepasst. Im Rahmen einer Hotel-Lösung kann das mobile Bezahlverfahren nun dazu eingesetzt werden, um Paid Content im Hotelzimmer abzurufen. Ebenso eignen sich die QR-Shopping-Aufsteller von mStore für den Einsatz auf Messen, wo der Produktverkauf vor Ort oft nicht gestattet ist. Mittels QR-Shopping könnten Aussteller diese Verkaufshürde künftig elegant umgehen, meint Willmann. Die gepixelten QR-Codes in ihrer derzeitigen Form hält der mStore-Geschäftsführer dabei nur für eine Brückenlösung. „Die Technik ist viel mächtiger als ein paar Punkte. Künftig werden QR-Codes auch zum Beispiel in Bilder integriert werden können.“

Auch jenseits des Themas QR-Shopping will mStore die Kooperation mit Paypal fortsetzen. „Als nächsten Schritt wollen wir Paypal auch als Offline-Bezahlmittel an der Kasse anbieten“, kündigt Willmann an. Details könne man zwar noch nicht nennen, doch werde es sich anders als bei Pilotprojekten von Paypal in den USA nicht um eine NFC-Lösung handeln. „Es wird sich aber um eine Smartphone-Lösung handeln, die das Shoppen gewissermaßen im Vorbeigehen ermöglicht“, so Willmann. „Unser Ziel ist es, den Bruch zwischen On- und Offline zu überwinden und so auch den Begriff Multichannel überflüssig zu machen.“

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