Site icon Blog für den Onlinehandel

Pago-Retail-Report: Frauen zahlen zuverlässiger

Nach den Daten des aktuellen Pago Retail-Reports 2008 (hierfür wurden rund 8 Millionen reale Transaktionen der Deutsche Card Services ausgewertet) liegt die Chargeback-Quote bei Kreditkartenzahlungen von Frauen mit 0,1 % nur rund halb so hoch wie bei Männern. Woran dies liegt, bleibt allerdings im Dunkeln – im letzten Jahr waren noch die Männer die zuverlässigeren Zahler.

Erfreulich: Insgesamt liegt die Chargeback-Quote in Europa mit 0,34 % im internationalen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Onlinehändler könnten zudem die Chargebackquoten mit einfachen Mitteln noch verbessern.

Denn während im E-Commerce insgesamt nur jeder 12. Widerspruch gegen den Zahlungseinzug aus dem Grund "unklare Transaktion" erfolgt, ist es im Online-Retail jeder fünfte! Oft liegen dem verzögerte Lieferungen oder unklare Angaben über den Zahlungsempänger zugrunde. Dagegen können Händler etwas tun, schreibt InternetHandel:

"Dabei ließe sich dieser Ablehnungsgrund beispielsweise durch zeitnahe Ausführung der Bestellung und deutliche Angabe des Zahlungsempfängers, also des Online-Händlers, bei der Abbuchung verhindern. Hier sind vor allem die Anbieter digitaler Shops selbst gefordert, zum einen ihre Hausaufgaben zu machen, zum anderen entsprechend durch gezielte Aufklärung Eingabefehler der Kunden zu vermeiden."

Zu den weiteren Ergebnissen:

Kaufverhalten: Deutsche kaufen am liebsten in deutschen Shops, internationale Kunden am liebsten in UK-Shops. Hier haben deutsche Shops noch einiges an Potential, denn bei ihnen stellen Deutsche noch 95,8% aller Kunden! Eine starke Saisonalität ist im E-Commerce nicht spürbar, wobei Frauen eher saisonal kaufen denn Männer (Weihnachtsgeschäft). Die Haupt-Kauftage sind Dienstag und Freitag, die Haupt-Kaufzeit liegt zwischen 8 und 18 Uhr – bei deutschen Consumern liegt der Spizenwert allerdings nach Feierabend. Der durchschnittliche Warenkorbwert ist gestiegen (allerdings hat ja auch die Teuerungsraten zugelegt). Europaweit haben Frauen die höheren Warenkorbwerte, in Deutschland dagegen die Männer. Erfreulich: deutsche Kunden kaufen nun auch gern hochpreisiger ein.

Zahlverhalten: International dominiert weiterhin die Kreditkarte (Marstercard und VISA) als Zahlart. In Deutschland legt die Kreditkarte weiter zu, die ELV verliert an Dominanz, wird aber besonders von Frauen eingesetzt, Giropay nimmt (besonders bei Männern) weiter zu. Die durchschnittlichen Warenkorbwerte bei Kreditkartenzahlungen sind in deutschen Shops gesunken, gesamteuropäisch allerdings werden noch immer die teuersten Warenkörbe meist mit Kreditkarte bezahlt, dabei mit Mastercard größere Körbe als mit VISA.

Zahlungsausfall-Risiko: Die Chargebackquoten sind bei Maestro geringer als bei Kreditkarten. 3-D-Secure-Transaktionen weisen ebenfalls geringere Chargebackquoten auf, als "normale" Transaktionen. Am höchsten sind die Chargebacks bei Frauen, die mit VISA zahlen, Männer haben dagegen höhere Rücklastschrift-Quoten als Frauen. In Hessen ist die Chargebackquote am höchsten, in Berlin die Rücklastschriftquote. Zudem ist auch noch die Erfolgsquote bei Kreditkartenzahlung in der Hauptstadt am geringsten. Am aller unzuverlässigsten sind allerdings nicht-europäische Consumer.

Die neuen Bundesländer weisen eine insgesamt niedrigere Chargebackquote auf als die alten Bundesländer, die höchste Erfolgsquote haben die Baden-Württemberger – die können bekanntlich kein Hochdeutsch, sonst aber alles, auch zuverlässig bezahlen!

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

Exit mobile version