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Welche Dos and Don’ts Neueinsteiger im E-Commerce beachten sollten

Beim diesjährigen E-Commerce-Tag von ibi research, der am 17. Oktober 2019 stattfand, trafen sich zahlreiche Fachexperten, die zu den unterschiedlichsten E-Commerce-Themen referierten und diskutierten. Neben einem Vortrag, durfte ich auch im Rahmen eines Interviews diverse Tipps geben, wie ein Händler vorgehen sollte, der völlig neu in den E-Commerce einsteigt. Hier die lesenswerte Zusammenfassung und das Interview selbst.

Welche Strategie soll ein Unternehmen verfolgen?

Die Wahl der Strategie ist stets von mehreren Faktoren abhängig wie zum Beispiel dem Geschäftsmodell oder ob es sich beim Unternehmen um eine Marke, Hersteller oder Händler handelt. Marken stehen bspw. in der Regel vor ganz anderen Herausforderungen wie ein Händler. So ist Primärziel einer Marke in vielen Fällen bei Amazon nicht selbst zu verkaufen. Sie muss jedoch dafür sorgen, dass sie auf Amazon gefunden wird. Schließlich, beginnt mehr als jede zweite Produktsuche bei Amazon und beeinflußt auch den stationären Kauf in nicht unerheblichen Maße. Dabei ist es auch wichtig, dass der auf Amazon präsentiert Content der CI der Marke entspricht.

Wie soll ein Händler vorgehen, der den Einstieg ins E-Commerce plant, aber bisher noch keine Erfahrung damit gemacht hat?

Für den Start ins E-Commerce macht ein eigener Onlineshop meist nicht viel Sinn, solange das entsprechende Know-how nicht vorhanden ist. In diesem Fall würden unnötige Investitionskosten und aufgrund des ausbleibenden Erfolges eine hohe Frustration entstehen, der dazu führt, dass man E-Commerce als nicht lohnenswert abstempelt. 

Zuerst sollte man sich als Händler das eigene Sortiment ansehen und daraus die 10 bis 20 besten Produkte auswählen. Dabei sollte man einerseits die Absatzzahlen berücksichtigen, andererseits jedoch auch die Marge des jeweiligen Produktes. Anschließend, sollte man sich noch das Wettbewerberumfeld ansehen. Diese Produkte sollten dann für den Start ins E-Commerce verwendet werden. Die Empfehlung lautet dabei eindeutig, zuerst auf Marktplätzen wie in Deutschland idealerweise Amazon oder ebay online zu gehen. 

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Wie viele Marktplätze soll man nutzen?

Zu Beginn sollte man stets nur auf einem Marktplatz vertreten sein und sich nicht zu viel Aufwand auf einmal zumuten. Es besteht nämlich ansonsten die Gefahr, dass man vieles unternimmt, aber nichts richtig erledigt. Durch die Präsenz auf einem Marktplatz sammelt man als Händler sehr viel Erfahrung auf Basis von Learning by Doing. Und nach einer gewissen Zeit versteht man, wie E-Commerce wirklich funktioniert.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Das Positive an der Präsenz auf einem Marktplatz ist die Tatsache, dass man als Händler nur vergleichsweise sehr niedrige Investitionen tätigen muss. So ist es beispielsweise nicht nötig, einen eigenen Onlineshop programmieren zu lassen oder ein kostenintensives Online-Marketing durchzuführen. Des Weiteren muss der Händler keine speziellen rechtlichen Themen berücksichtigen und kann aus den genannten Gründen sehr unkompliziert sein eigenes Business aufbauen und abwickeln. Ein zusätzliches großes Plus einer Marktplatz-Präsenz ist die sofortige große Reichweite.

Die Verkäufe am ersten Marktplatz laufen — und jetzt?

Nach einer gewissen Zeit kann der Händler leicht feststellen, ob der Vertrieb seiner Produkte funktioniert und wie sie sich im Vergleich zu eventuellen Wettbewerbsprodukten verkaufen. Sobald sich auf dem ersten von ihm gewählten Marktplatz zufrieden stellende Erfolge zeigen, kann der Händler seine Produkte auf einem weiteren nationalen Marktplatz anbieten. In weiterer Folge ist auch eine Präsenz auf einem internationalen Marktplatz denkbar oder der Händler baut dann tatsächlich seinen individuellen Onlineshop auf.

Ziel sollte es immer sein, mit möglichst geringen Kosten und Aufwand schnellstmöglich Ergebnisse beim Test zu Einstieg in den Online-Handel zu erzielen. 

Bildquelle: © bigstock.com/Khakimullin

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