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Podcast myToys-Marktplatz: 150 Händler erreichen die Zielgruppe „Familie“ – unter dem Radar

Der Trend zur Plattform ist im deutschen E-Commerce weiter en vogue; erst letzte Woche gab Douglas bekannt, dass sich die Kosmetik-Kette jetzt ebenfalls zum Marktplatz öffnet und Dritthändler zum Verkauf auf dem eigenen Online-Shop einlädt. Begonnen hat der Plattform-Hype vor drei Jahren mit Zalando. Doch als sich der Online-Modehändler 2016 mit großem Getöse zur Plattform ausrief, öffnete sich, mit deutlich weniger Marketing-Bohei, ein anderer Händler zum Marktplatz: die myToys-Gruppe. Der Multi-Store-Händler spricht mit seinen Shops myToys, Mirapodo und Yomonda gezielt Familien an – und füllt sein Sortiment mit Produkten von Händlern und Herstellern auf. Wie steht es eigentlich um das Marktplatz-Experiment von myToys? Wir haben nachgefragt.

2016 startete die myToys-Gruppe das Marktplatz-Experiment mit einem Testlauf und gerade mal fünf teilnehmenden Händlern. Ein Jahr lang lief der bewusst leise gehaltene Pilot; erst danach setzte das Unternehmen voll auf das Thema Marktplatz. Mittlerweile ist die Zahl der via Tradebyte eingebundenen Partner auf 150 Verkäufer angestiegen, erzählt Philipp Ludewig, seit Februar 2019 Leiter der Abteilung Plattform-Management & Merchandising bei mirapodo, im Podcast-Interview mit shopanbieter.de.

Die Zahl der von Partnern (Händlern und Hersteller) angebotenen Produkte hat sich in den letzten Jahren vervierfacht – und davon profitieren die Sortimente der myToys-Shops ganz erheblich. „Wir versuchen natürlich relevante Sortimente selbst zu listen, aber trotz aller Datenanalysen können wir nicht immer voraussehen, was in einem halben Jahr Trend sein wird“, so Ludewig. „Zudem haben wir ja auch nicht die Lagerkapazitäten um alles zu listen. Deshalb setzen wir auf Partner.“ So hatte der Schuh-Versender mirapodo 2016 noch 25.000 Produkte im Sortiment – heute sind es 180.000. 

Ein großer Teil davon wird von Partnern versendet. Der Kunde merkt davon in der Regel nichts: Teilnehmende Händler packen ihre Waren in neutrale Versandkartons. Der Kundenservice, die Rechnungsstellung und auch Garantieanfragen oder das gesamte Mahnwesen laufen über mirapodo. Die Dritthändler sind für den Versand und die Retouren zuständig – und für die Preisgestaltung der Produkte. „Unsere Händler haben die Preishoheit über ihre Angebote“, so Ludewig. „Aber auch wir können uns dem Wettbewerb nicht verschließen; und wenn ein Produkt nicht so läuft, wie unser Partner sich das erwartet hat, liegt es meistens am Preis. Deshalb liegt es klar in der Verantwortung unserer Händler, ihre Preise markttauglich zu gestalten.“

Aktuell gibt es innerhalb der Plattform mirapodo keinen Preiskampf; jede Produkt-SKU ist vorrangig dem entsprechenden mirapodo-Store selbst oder einem führenden Partner zugewiesen – und der bestimmt auch die Preise für das Produkt. Erst im Longtail, falls der führende Händler das entsprechende Produkt nicht mehr auf Lager hat, können andere Händler zum Verkauf kommen. Dieses System soll sich aber nächstes Jahr deutlich ändern; mirapodo will für mehr „Transparenz“ auf seinem Marktplatz sorgen. Dann soll es Händlern möglich sein, mit günstigeren Preisen für ein Produkt sichtbarer zu werden. Ein entsprechendes Projekt sei bereits angelaufen, so Ludewig. 

Auch am Thema Marketing will mirapodo nächstes Jahr stärker arbeiten. „So wollen wir Partnern künftig anbieten, ihre Marke auf unserer Plattform stärker in Szene zu setzen“, so Ludewig. Hier hört man den Wandel heraus, den der Marktplatz gerade durchmacht: Noch arbeiten mehr Händler als Hersteller mit mirapodo zusammen, doch die Verhältnisse verschieben sich – die Plattform zieht immer mehr Marken für eine direkte Zusammenarbeit an. „Beide Partnerschaften haben ihre Vorteile“, sagt Ludewig. „Marken können uns mehr Content-Materialien zur Verfügung stellen. In Sachen Verfügbarkeit und Prozesse sind die Händler sicher noch ein Stückweit vorne. Deshalb brauchen wir beide Partner für unseren Marktplatz.“

Dabei gibt sich mirapodo in Sachen Partnergewinnung durchaus selbstbewusst: „Wir bieten unseren Händlern und Herstellern einen Zugang zu der Zielgruppe ‚Familie‘, die auf anderen Plattformen nur schwer zu erreichen ist, bei der wir aber dank der Handelsmarke myToys einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben, der uns viele Stammkunden beschwert“, so Ludewig. Diese Zielgruppe sei sehr Shop-treu, bliebe der Gruppe über viele Jahre erhalten und kaufe zu einem hohen Anteil in allen drei Shops der Gruppe ein. „Wir haben hier auf jeden Fall einen USP, auch gegenüber Amazon.“

Mehr zum Marktplatz der Gruppe berichtet Philipp Ludewig, Leiter der Abteilung Plattform-Management & Merchandising bei mirapodo, im Podcast-Interview.

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